Jeder Rennfahrer will gewinnen, doch es gibt auch Zeiten, in denen das Team mehr zählt. Das weiß auch Nani Roma und deswegen ließ er sich zusammen mit seinem französischen Co-Piloten Michel Périn auf der 13. Etappe von Copiapo nach La Serena hinter Stéphane Peterhansel zurück. Im Notfall hätte so der Gesamtführende auf schnelle und professionelle Unterstützung vertrauen können.

Der Franzose hat auch heute wieder Gas rausgenommen, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Zusammen mit seinem französischen Co-Piloten Jean-Paul Cottret kam er auf Rang neun ins Ziel und führt weiterhin mit 44:38 Minuten die Gesamtwertung an. "Wir sind auf Sicherheit gefahren und haben deswegen ein paar Minuten verloren", so Peterhansel. "Aber das ist okay." Roma (ESP) und Michel Périn (FRA) erreichten durch ihre Hilfestellung heute nur den elften Platz. "Das ist nun mal Teil des Spiels und wenn man mit einem Team bei der Dakar antritt, weiß man, dass solche Situationen eintreten können", so Roma. "Klar ist es für mich nicht schön, aber es ist wichtig, dass Stéphane morgen den Sieg holt."

Nur die Buggys waren schneller

Das argentinisch, portugiesische Duo Orlando Terranova / Paulo Fiúza sind mittlerweile aus der Spitzengruppe nicht mehr wegzudenken. Der BMW X3 CC war heute das schnellste vierradbetriebene Fahrzeug im Feld. Mit Rang drei musste sich Terranova nur den beiden Buggy-Piloten Robby Gordon und Guerlain Chicherit geschlagen geben. "Die Prüfung heute war eigentlich sehr schön", erzählt Terranova. "Aber der zweite Teil war sehr wellig und steinig – hier hatten die Buggys mit ihrem größeren Federweg eindeutig Vorteile. Aber ich bin mit unserer Leistung zufrieden."

Die beiden Russen Leonid Novitskiy und Konstantin Zhiltsov kamen im orangen MINI ALL4 Racing als Fünfte ins Ziel. "Wir haben heute gepusht – aber mit Köpfchen", lacht Zhiltsov im Biwak. Eine sehr gute Leistung zeigten heute auch Boris Garafulic (CHI) und Gilles Picard (FRA), die mit dem MINI ALL4 Racing als 13. Ins Ziel kamen. Mit ihrer Zeit schafften sie den Sprung auf den zehnten Gesamtrang.

"Ich weiß, dass es für Nani heute auf der einen Seite selbstverständlich, aber auch nicht einfach war, sich zurückfallen zu lassen", so Monster Energy Teamchef Sven Quandt. "Aber wir mussten heute an den Gesamtsieg denken."

Am Samstag muss das Monster Energy X-raid Team zum letzten Mal zittern. Die 14. Etappe führt die Piloten von La Serena ins Ziel in Santiago de Chile. Von den insgesamt 346 Prüfungskilometern werden die ersten 111 gegen die Uhr absolviert. Im Anschluss geht es in eine Neutralisationsphase bis fünf Kilometer vor dem Ziel in Limache. Diese letzten Kilometer bilden eine Showrunde für die Zuschauer vor Ort. Anschließend sind es noch 158 Kilometer bis in den Parc Ferme in Santiago.