Raus aus dem Wald und wieder rein in die Wüste. Die elfte Tagesetappe der Dakar 2013 sollte alle verbliebenen Teilnehmer erneut vor große Aufgaben stellen, waren doch die weißen Dünen von Fiambalá berühmt berüchtigt unter den Fahrern. Schon in den Jahren zuvor fielen in den zahllosen Dünenfeldern wichtige Entscheidungen. Aber 2013 ist alles etwas anders, denn wieder machte das Wetter einen Strich durch die Streckenplanung. Knapp 90 Minuten war das erste Auto in der Prüfung unterwegs, da musste die Rennleitung die Prüfung bei CP1 stoppen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 23 Fahrzeuge bis zu diesem Punkt der Wertungsprüfung gekommen. Das letzte Team, welches CP1 in Wertung erreichte war der Mini mit der Startnummer 324 von Stephan Schott und Holm Schmidt.

Was war passiert. Der aktuelle Regen in den Hochlagen der Anden hatte die sonst zu dieser Jahreszeit weitesgehend trockenen Flüsse teils massiv überschwemmt und somit unpassierbar gemacht. Stephan Schott berichtet: "Die Rennleitung musste die Prüfung abbrechen. Die ganzen Flüsse, die laut Roadbook eigentlich trocken sein sollten, sind reißende Flüsse. Wir haben schon wieder einige Wagen im Schlamm stecken sehen und selbst unser Teammitglied Leonid Novitskiy aus solch einer missligen Lage herausgezogen, da sie es aus eigener Kraft nicht mehr geschafft haben herauszukommen. Als wir dann am CP1 eintrafen, hat uns die Rennleitung direkt ins Biwak nach Fiambalá geschickt." Zur Zeit steht noch nicht fest wie diese Etappe gewertet wird. Aber egal wie sie gewertet wird, an der Spitze der Gesamtwertung wird es keine Veränderungen geben. Stéphane Peterhansel wird weiterhin vor Giniel de Villiers die Dakar nach Chile führen. Interressant wäre es nur bei Platz drei, da Leonid Novitskiy es offiziell nicht bis zu CP1 geschafft hat …

Auf der gestrigen Prüfung mit viel Staub, Unfall, Reparatur vor Ort und Neutralisation für das KS Tools Team, wurde es vorerst als 91. gewertet - als Letzter der Tageswertung mit über fünfeinhalb Stunden Rückstand auf den Tagessieger. Vorerst deshalb, da der Mini von Stephan Schott und Holm Schmidt am Abend noch etwa eineinhalb Stunden in der Prüfung an eine Truckunfallstelle verharren mussten, da durch den Unfall die Strecke blockiert war. Diese 1,5 Stunden sollen wohlmöglich dem Wagen mit Startnummer 324 nachträglich wieder gutgeschrieben werden. Damit würden Stephan Schott und Holm Schmidt vom aktuell geführten 60. Platz auf Platz 55 aufrücken.

"Ich muss mich auch noch einmal bei meinem ganzen Mechanikerteam ganz riesig bedanken. Was die in der Nacht geleistet haben ist absolute Spitze. Nach unserem Abflug gestern war ja die ganze Front zerstört. Wir sind mit 120 km/h über eine Kuppe geflogen und danach gleich in eine riesige Staubwolke eingetaucht. Wir hatten gar keine Chance und sind voll geradeaus in den Notausgang gerauscht, obwohl die Strecke links abbog. Dumm nur, dass der Notausgang schon besetzt war. Da sind wir dem armen Kerl voll hinten rein und unsere ganze Front samt Kühler waren hin. Bei CP2 haben wir dann auf unseren Servicetruck gewartet. Auch hier nochmal großen Dank an Klaus Bäuerle samt Team, die uns wieder flott gemacht haben. Nur sind wir dadurch und den Stau beim Truckunfall erst gegen 1 Uhr nachts im Biwak angekommen. Also viel Zeit hatten die Mechaniker wirklich nicht", berichtet Stephan Schott noch abschließend zu den gestrigen Ereignissen.