Die siebte Etappe gewann Titelverteidiger Stephane Peterhansel im X-raid-MINI. Der Franzose konnte endlich seinen ersten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar feiern. Mit Romain Chicherit im SMG-Buggy belegte ein weiterer Franzose den zweiten Platz. Dritter wurde der Amerikaner Robby Gordon im orangen Hummer. Beim ersten Auftritt auf heimischem Boden schaffte der Argentinier Orlando Terranova im einzigen BMW des X-raid-Teams einen von den Zuschauern umjubelten vierten Platz.

Nach nur einer Etappe auf chilenischem Boden zogen die verbliebenen 112 Teams der Autokategorie vom Biwak in Calama über eine Verbindung von 417 Kilometern in das benachbarte Argentinien. Nachdem der höchste argentinische Anden-Pass auf 4.975 Metern Höhe überquert war, wartete die 217 Kilometer lange siebte Etappe auf die Teilnehmer. Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke auf 3.500 Metern Höhe stellte neue Herausforderungen an die Fahrer und Motoren der Fahrzeuge.

Buggy-Festival zu Beginn der siebten Etappe

Romain Chicherit überraschte mit Rang zwei, Foto: DPPI/ASO
Romain Chicherit überraschte mit Rang zwei, Foto: DPPI/ASO

Nasser Al-Attiyah ging mit seinem Buggy als Sieger der sechsten Etappe als erster Pilot auf die Zeitenjagd. Sein Ziel war es den Rückstand von 1:18 Minuten auf Tabellenführer Peterhansel, der drei Minuten später startete, einigermaßen zu halten. Al-Attiyah war der Meinung, dass der X-raid-MINI des Franzosen auf der schnellen Strecke klar im Vorteil war.

Nach dem ersten Kontrollpunkt bei Kilometer 74 führte Chicherit im SMG-Buggy die Zeitenliste an. Al-Attiyah war mit 23 Sekunden Rückstand Zweiter vor dem PS-starken Hummer von Robby Gordon. Peterhansel lag an vierter Position und hatte bereits 35 Sekunden auf den Katari verloren. Mit Eric Wevers tauchte zum ersten Mal ein Ford-Fahrzeug in der Top-5 auf.

Ständige Führungswechsel im Mittelteil

Orlando Terranova beim Heimspiel, Foto: X-raid
Orlando Terranova beim Heimspiel, Foto: X-raid

Beim nächsten Messpunkt hatte Al-Attiyah das Tempo erhöht und lag vor Chicherit in Front. Zwischen dem dritten und fünften Kontrollpunkt änderte sich nach zwei Steigungen um 200 Meter das Bild völlig. Plötzlich lag Peterhansel vor Chicherit, Gordon und Toyota-Pilot Giniel de Villiers an erster Stelle des Klassements. Al-Attiyah war hinter Terranova auf den sechsten Platz durchgereicht worden.

Peterhansel vergrößerte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung

Nach 1 Stunde, 47 Minuten und 27 Sekunden fuhr Peterhansel als Schnellster über die Ziellinie. Mit 39 Sekunden Rückstand blieb Chicherit Zweiter vor Gordon und Lokalmatador Terranova im X-raid-BMW, der fast noch den Hummer eingeholt hätte. Al-Attiyah musste sich mit dem sechsten Rang begnügen und verlor fast zwei Minuten auf den Etappensieger und Gesamtführenden Peterhansel.

Das deutsche Duo mit Matthias Kahle und Thomas Schünemann schaffte mit Rang 13 die bisher beste Platzierung in diesem Jahr. In der Gesamtwertung festigte das Mercedes-Team damit den 16. Platz. Im Gesamtklassement gab es auf den ersten acht Rängen keine Veränderungen. Peterhansels Vorsprung vor Al-Attiyah beträgt nach sieben Tagen 3:14 Minuten. Der Dritte de Villiers liegt insgesamt 44 Minuten und 3 Sekunden zurück, konnte aber den Abstand zum Vierten Leonid Novistkiy vergrößern.

Stimmen nach der 7. Etappe

Guerlain Chicherit: Die Etappe war wirklich gut für uns. Es war nicht zu knifflig und nicht zu steinig, daher war es gut für meinen Arm, der nicht allzu sehr schmerzte. Die Strecke war wirklich, wirklich, wirklich schnell. Daher war es, denke ich, eine gute Etappe für unser Auto. Wir haben nur etwas Staub von den anderen Autos abbekommen, es war wirklich schwierig, sie zu überholen, denn der Staub war wirklich heftig. Aber am Ende waren wir wirklich, wirklich glücklich. Das Auto hat den ganzen Tag über gut funktioniert, also lache ich heute Abend, das ist gut.

Nasser Al-Attiyah: Es war eine sehr schwierige Etappe, sie war nicht für unser Auto gemacht. Aber okay, wir haben etwa eine Minute und 56 Sekunden auf Peterhansel verloren, aber das ist kein Problem. Es war heute wirklich schnell und sehr schmal und technisch. Aber wir haben gute Arbeit geleistet und wir sind jetzt hier, nach sieben Tagen, mit einem Auto, das sehr gut funktioniert.

Stephan Peterhansel: Es war eine sehr lange Verbindungsetappe auf mehr als 4.000 Metern über dem Meeresspiegel. Wir sind sogar über 4.800 Meter gefahren und fingen an, die Müdigkeit und Kopfschmerzen zu spüren, die man in einer solchen Situation hat. Aber dann waren wir auf der Prüfung, es waren nur 218 Kilometer und ich muss zugeben, dass wir die ersten 130 Kilometer Vollgas gefahren sind. Es gab nichts zu tun, nur 15 oder 30 Kurven und wir fuhren im Schnitt mit 150 Kilometern pro Stunde. Danach waren die letzten 90 Kilometer interessant, eher kurvig mit einigen Steinen, aber sehr technisch, also hatten wir Spaß und haben ein paar Sekunden mehr auf Nasser herausgeholt.

Robby Gordon: Die Prüfung heute war gut für uns. Natürlich haben wir nicht die Prüfung gewonnen, aber wir sind als Zweite ins Ziel gekommen, was eine gute Sache ist. Ich ärgere mich immer noch über den vierten Tag. Wenn wir das nicht gemacht hätten, dann hätten wir jetzt Rang drei in der Rallye inne. Die ersten paar Fehler hätten genug sein können, aber der letzte war sozusagen der, der das Messer in unserem Bauch umgedreht hat.

Ergebnis: 7. Etappe Autos (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI), + 01:47:27 Stunden
2. Chicherit/Garcin (SMG), + 00:28:28
3. Gordon/Walch (HUMMER), + 00:13:52
4. Terranova/Fiuza (BMW), + 00:14:13
6. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:17:17
7. Wevers/Lurquin (FORD), + 00:30:16
8. Novistkiy/Zhiltsov (MINI), + 00:15:48
9. Sousa/Ramalho (GREAT WALL), + 02:02:55
10. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 00:25:36

Gesamtwertung: Autos 7/14 (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI), 16:23:43 Stunden
2. Al-Attiyah/Cruz (BUGGY), + 00:03:14
3. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:44:03
4. Novistkiy/Zhiltsov (MINI), + 00:48:54
5. Chicherit/Garcin (SMG), + 01:17:05
6. Chabot/Pillot (SMG), + 01:34:51
7. Roma/Perin (MINI), + 00:38:27
8. Errandonea/Debron (SMG), + 02:02:18
9. Terranova/Fiuza (BMW), + 02:06:38
10. Sousa/Ramalho (GREAT WALL), + 02:07:29

Alle Bilder zur Rallye Dakar 2013