Gestern wurde der bisher längste Tagesabschnitt der diesjährigen Dakar absolviert. Mit den 289 Wertungsprüfungskilometern gleich zu Beginn der Etappe, wollte der Veranstalter wahrscheinlich endgültig die Spreu vom Weizen trennen. Nach dem Zeitverlust am dritten Tag von etwa zwei Stunden für das KS Tools Mini Team von Stephan Schott und Holm Schmidt, konnte es am Dienstag eigentlich nur besser werden. Aber das wurde es nicht.

Im ersten Dünenfeld der Tagesetappe von Nazca nach Arequipa war es um die Kupplung des KS Tools Mini All4 Racing mit der Nummer 324 geschehen. Bei Kilometer 17 ging nichts mehr und es musste die komplette Kupplung vor Ort gewechselt werden. Was schon bei einem normalen Service ordentliche Arbeit bedeuten würde, ist mitten in einer Sandwüste definitiv nicht die einfachste Angelegenheit. "Diese Reparatur mitten in den Dünen hat uns weit über 6 Stunden gekostet. Das war echt der Hammer. Anschließend wurde es aber auch nicht viel besser, da wir dann am Ende des Feldes über total ausgefahrene und zerstörte Pisten bis zum Ziel mussten. Das allein ist schon nicht einfach, aber das ganze zum Ende hin auch noch im Dunkeln gibt einem dann noch den Rest. Aber auf jeden Fall sind wir durchgekommen, auch wenn ein wenig sehr spät...", berichtete ein merklich gedrückter Stephan Schott, kurz vor dem Start der Etappe am Mittwoch.

Stau

Erschwerend für das X-raid Team kam noch hinzu, dass Stephan Schott und Holm Schmidt erst gegen 3:00 Uhr morgens das Biwak im Etappenziel Arequipa erreichten. Dafür gab es aber eine andere Erklärung. Auf der abschließenden Verbindungsetappe bis zum Service herrschte ein unüberwindbarer Megastau - durch Dakartouristen. Eine Umfahrung war nicht möglich und so hieß es dann einfach nur Anstellen und Warten, für Stunden.

Stéphane Peterhansel im Mini All4 Racing kam auch gestern wieder als Tagesdritter ins Etappenziel und konnte damit seine Gesamtführung verteidigen. Es folgen ihm Nasser Al-Attiyah im Qatar Red Bull Buggy und Giniel De Villiers im Toyota. Das KS Tools Team Schott/Schmidt hat diese Etappe eine Menge Zeit gekostet. Wie viel genau, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keiner sagen. Nicht einmal im Biwak direkt vor Ort ist eine Etappenzeit oder Gesamtplatzierung bekannt.

Rauf und runter

Am Mittwoch heißt es erstmals bei der Dakar 2013: Willkommen in Chile. Das Etappenziel befindet sich kurz hinter der Grenze in Arica. Die Etappe bis dahin ist 509 km lang und beinhaltet eine 172 km lange Wertungsprüfung. Diese wiederum ist gekennzeichnet von Steinen, Geröll und Schotterpassagen. Dazu geht es wieder auf über 2.000 Meter Höhe in die ersten Andenausläufer, bis es wieder fast bis auf Meereshöhe hinab geht.