Der Amerikaner Robby Gordon sichert sich die Bestzeit bei der letzten Spezialetappe der Rallye Dakar 2012 vor den beiden Mini-Piloten Ricardo Leal Dos Santos und Krzysztof Holowczyc. Die führenden Fahrer in der Gesamtwertung haben sich damit begnügt, die Etappe ohne Risiken ins Ziel zu fahren, wo das Podium im Stadtzentrum von Lima auf die Helden wartete. Stephane Peterhansel fuhr als Zehnter über die Ziellinie und ist nun zehnfacher Dakar-Sieger. Zweiter wurde sein Mini-Teamgefährte Nani Roma vor dem Südafrikaner Giniel de Villiers auf Toyota.

Im Gegensatz zu den Motorrädern nahmen die führenden Fahrer im Gesamtklassement der Autos als erste die 134 Kilometer der Verbindungsstrecke zum Start der Spezialwertung in Angriff. Peterhansel startete in Pisco als Erster, gefolgt von Roma und de Villiers. Auf der letzten Etappe stand eine kurze Spezialwertung über 29 Kilometer auf dem Programm, bevor die verbliebenen 79 Teams die letzte 120 Kilometer lange Verbindung Richtung Abschlusspodium in der peruanischen Hauptstadt Lima genießen konnten.

Verdienter Dakar-Sieg für Stephane Peterhansel

Erneuter Gesamtsieg für Stephane Peterhansel, Foto: ASO
Erneuter Gesamtsieg für Stephane Peterhansel, Foto: ASO

Peterhansel führte bis auf den Eröffnungstag und nach der dritten Etappe immer die Gesamtwertung an. Nur Gordon und Roma machten dem Franzosen zwischenzeitlich das Leben schwer. Drei Tagessiege und konstante Ergebnisse sorgten für einen verdienten Gewinn der diesjährigen Dakar. Auch der Gesamtzweite Roma konnte drei Tagessiege erzielen und hatte bis zur zwölften Etappe noch Chancen auf den Gesamtsieg.

Eine Überraschung war der dritte Rang von de Villiers und seinem Co-Piloten Dirk von Zitzewitz. Das Duo aus Südafrika und Deutschland gelang mit einem privat aufgebauten Toyota Hilux der Sprung auf das Podium der härtesten Rallye der Welt. Vierter wurde Mini-Fahrer Leonid Novitskiy, der die Eröffnungs-Etappe für sich entscheiden konnte. Gordon, der dritte Fahrer mit drei Etappensiegen, belegte den fünften Rang. Zusammen mit dem frühzeitig ausgeschiedenen Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah konnte das Hummer-Team von Gordon immerhin fünf Tagessiege feiern.

Sechster wurde der Toyota-Hilux mit Lucia Ezequiel Alvarez, der ab der zehnten Etappe mit ständigen Top-Ten-Platzierungen glänzte. Auch der siebte Rang von Carlos Sousa im Great Wall kam durch konstante Top-Ergebnisse zustande. Die letzten beiden Mini-Teams mit Leal dos Santos und Holowczyc am Steuer beendeten die Dakar ebenfalls in der abschließenden Top-10. Dazwischen erreichte der Holländer Bernhar ten Brinke mit seinem Mitsubishi einen beachtlichen neunten Platz.

Stimmen nach der letzten Etappe:

Das blaue Bandanas brachte Stephane Peterhansel Glück, Foto: ASO
Das blaue Bandanas brachte Stephane Peterhansel Glück, Foto: ASO

Stephane Peterhansel: "Wenn man bedenkt, wie kompliziert es ist, eine Dakar zu gewinnen, ist es unglaublich, dass es mir gelungen ist, deren zehn zu gewinnen. Es hat so lange gedauert, insgesamt fünf Jahre, bis ich nochmal gewinnen konnte. Und das in Südamerika zu schaffen, das ist eine gewaltige Erleichterung, einer meiner schönsten Siege. Und das auch noch zum Abschluss eines Rennens, das in der ersten Woche überaus knapp verlaufen ist und die ganze Zeit über mit sehr viel Druck geführt wurde. Und vor allem auch dem Team X-Raid einen Sieg zu bescheren, ist wirklich genial, denn Sven Quandt hat schon so lange darauf gewartet. Ich weiß nicht, was ich noch besser machen kann. Diesen Rekord zu schlagen wird für die anderen überaus kompliziert werden. Dieses Rennen ist so stressig, aufregend und begeisternd, und so viel Freude am Ende. Jetzt werde ich erst einmal feiern mit dem ganzen Team, und danach sehen wir weiter. Der schönste Sieg ist immer noch der erste auf dem Motorrad, dieser aber hat dennoch einen ganz besonderen Reiz. Wir haben angefangen zu zweifeln, uns zu sagen, dass wir alt werden, dass wir weniger drauf haben als früher oder wir weniger geschaffen sind für Südamerika. Und schließlich war uns das Glück doch hold. Ich habe dennoch ein blaues Bandana-Kopftuch aus meiner Motorradzeit behalten. Ich habe niemandem etwas gesagt, aber es ist das ganze Rennen über in meiner Tasche geblieben. Die Geschichte des blauen Bandanas ist wieder da."

Ergebnis: 14. Etappe Autos (Top 10)

1. Gordon/Campbell (HUMMER), 00:22:43 Stunden
2. Leal dos Santos/Fiuza (MINI), + 00:00:21
3. Holowczyc/Fortin (MINI), + 00:00:38
4. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:01:28
5. Sousa/Garcin (GREAT WALL), + 00:01:36
6. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 00:02:01
7. Novitskiy/Schulz (MINI), + 00:02:10
8. Roma/Perin (MINI), 00:02:11
9. Ten Brinke/Baumel (MITSUBISHI), + 00:02:49
10. Peterhansel/Cottret (MINI), + 00:03:12

Gesamtwertung: Autos 14/14 (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI), 38:54:46 Stunden
2. Roma/Perin (MINI), + 00:41:56
3. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 01:13:25
4. Novitskiy/Schulz (MINI), + 02:11:54
5. Gordon/Campbell (HUMMER), + 02:16:53
6. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 04:05:52
7. Sousa/Garcin (GREAT WALL), + 04:30:24
8. Leal dos Santos/Fiuza (MINI), + 05:03:18
9. Ten Brinke/Baumel (MITSUBISHI), + 05:11:18
10. Holowczyc/Fortin (MINI), + 06:59:38

Bemerkung: Robby Gordon (HUMMER) wurde disqualifiziert. Gordon legte Berufung ein und wird bis zu einer Entscheidung des Einspruchs weiter in den Ergebnislisten geführt.

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