Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben am zweiten Tag der Rallye Dakar eine sehr fordernde Etappe mit einem wahren Achtungserfolg gemeistert. Die krassen Außenseiter, die mit einem Imperial Toyota Hilux bei der härtesten Wüstenrallye der Welt antreten, kamen auf dem Teilstück zwischen Santa Rosa de la Pampa und San Rafael als Tagessechste ins Ziel. Die Entscheidung auf der Route, die in die argentinische Provinz Mendoza und damit in eine edle Weingegend führte, fiel im abschließenden sandigen Teilstück – zu dem auch elf Kilometer in den legendären Dünen von Nihuil gehörten.

2009 erzielten de Villiers/von Zitzewitz auf Wertungsprüfungen rund um San Rafael bereits zweimal einen Etappensieg – mit ausschlaggebend für ihren späteren Triumph. Anno 2012 sprechen die sportlichen Kräfteverhältnisse allerdings klar gegen das südafrikanisch-deutsche Duo: Die X-raid-Mannschaft setzt fünf der hoch favorisierten Mini ein, die in der Tageswertung dank ihres Topspeed-Vorteils die Plätze zwei, vier und fünf einfuhren – die Führung in der Gesamtwertung übernahm so Stéphane Peterhansel. Der Tagessieg ging an Nasser Al-Attiyah im Hummer.

Auf Augenhöhe

Schlaglöcher waren kein Problem, Foto: Zitzewitz
Schlaglöcher waren kein Problem, Foto: Zitzewitz

Von Beginn an zeigten sich Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz mit den X-raid-Mini und den Hummer auf Augenhöhe: Bei den genommenen Zwischenzeiten lagen sie auf dieser navigatorisch und fahrerisch sehr anspruchsvollen Etappe stets unter den Topteams. Dabei entpuppte sich die Wertungsprüfung als etwas für echte Dakar-Kerle: Anfangs schnell und mit vielen Schlaglöchern, später sehr weicher Sand bildeten die Extreme eines Tages, der von jedem Streckentypus etwas im Angebot hatte.

Dirk von Zitzewitz: "Der heutige Tag hatte alles, was ein Dakar-Tag braucht: zuerst schnelle Abschnitte und einige Kilometer Rüttelpiste sowie am Ende viel Sand und Dünen, die es in sich hatten. Obwohl wir in Sachen Topspeed mit unserem Imperial Toyota nicht mit anderen Teams mithalten können, sind wir mit unserer navigatorischen und fahrerischen Leistung sehr zufrieden. Tagesrang sechs, Gesamtrang vier – mehr kann man von uns Underdogs einfach nicht erwarten."