Der Russe Leonid Nowitzki und sein deutscher Co-Pilot Andreas Schulz haben überraschend die erste Sonderprüfung der 33. Rallye Dakar gewonnen. Im Mini des X-Raid-Teams war das Duo auf der ersten Etappe im argentinischen Zielort Energia fünf Sekunden schneller als der polnische Teamkollege Krzysztof Holowczyc. Der französische Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel komplettierte nach der 57 Kilometer langen Prüfung als Dritter mit neun Sekunden Rückstand den Dreifach-Erfolg für das X-Raid-Team.

Seit der erfolgreichen Südamerika-Premiere vor drei Jahren führt die Rallye Dakar dieses Jahr nicht nur durch Argentinien und Chile, sondern erstmals auch nach Peru. Der bisherige Startpunkt Buenos Aires wurde von dem argentinischen Küsten- und Urlaubsort Mal del Plata abgelöst. Die 4. Ausgabe der südamerikanischen Dakar führt die Fahrer über 8.363 Kilometer von der Ost- zur Westküste zum neuen peruanischen Zielort Lima.

Um 08:34 Uhr Ortszeit (12:34 Uhr MEZ) rollte Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah aus Katar mit seinem neuen Hummer als erster Pilot in der Autokategorie von der Startrampe. Die insgesamt zugelassenen 161 Autos hatten ein recht leichtes Programm am ersten Tag. Vor ihnen lag eine Verbindungsstrecke über 143 Kilometer, bevor die 57 Kilometer der Spezialwertung anstand. Den Abschluss bildete dann die 620 Kilometer lange Verbindungsstrecke in Richtung Santa Rosa de la Pampa.

Alle vier Mini-Teams fuhren in die Top-10

Novitskiy startet von der Rampe, Foto: Willy Weyens
Novitskiy startet von der Rampe, Foto: Willy Weyens

Al-Attiyah konnte nach der ersten Zeitmessung die Führung vor seinem Hummer-Teamkollegen Robby Gordon behaupten. Dann folgten mit kleinem Rückstand die ersten beiden Mini mit Leonid Novitskiy und Stephane Peterhansel. Nach 57 Kilometern hatten sich gleich drei Mini-Piloten erwartungsgemäß an die Spitze gesetzt, nachdem beim Titelverteidiger technische Probleme auftraten. Hinter Novitskiy, Holowczyc und dem großen Favoriten Peterhansel belegte Giniel de Villiers aus Südafrika mit seinem Toyota Rang vier. Al-Attiyah wurde mit einem Rückstand von fast zehn Minuten auf dem 38. Rang gewertet.

Der fünfte Platz ging an den Amerikaner Gordon in seinem orangen Hummer vor Carlos Sousa aus Portugal. Das HS Rallye Team mit Matthias Kahle ist noch nie besser in die Dakar gestartet, als in diesem Jahr. Der 14. Platz mit einem Rückstand von 3:19 Minuten auf Novitskiy brachte gleichzeitig die Führung in der Buggy-Wertung.

Stimmen nach der 1. Etappe:

Nasser Al-Attiyah: "Wir haben den Öldruck im Motor verloren und lieber auf Robby gewartet, damit er uns bis ins Ziel abschleppt, denn wir wollten den Motor nicht beschädigen. Wir werden abwarten, aber es sieht nicht gut aus. Und wie es auch immer ausgeht, das ist kein guter Anfang der Dakar."

Leonid Novitskiy: "Die Spezialwertung war heute sehr kurz, wir sind daher sehr schnell gefahren, vor allem im Sand. Wir haben danach nur ein Auto auf der Piste angetroffen, ich habe es aber ohne Schwierigkeiten überholen können. Ein gutes Resultat somit für einen perfekten Tag."

Stephane Peterhansel: "Es war wirklich sehr schön, wir haben schöne, große Dünen entlang der Küste vorgefunden, und das war wunderbar. Ansonsten eine technische Piste, dann etwas buckliger mit Fahrspurgen der Motorräder, die Wellen geschlagen haben. Aber ein sehr guter Kompromiss für den Einstieg, mit noch einer schnellen Passage zum Ende der Spezialwertung. Fazit gut, ein sehr guter Einstieg."

Krzysztof Holowczyc: "Nichts Besonderes, wir sind einfach in einem guten Rhythmus gefahren, ohne Probleme, und unser Mini hat sich um den Rest gekümmert! Das wird uns das Leben erleichtern, denn als wir an den Dünen angekommen sind, haben wir uns gefragt: So, wie wird das jetzt laufen?, und letztlich ist der Wagen fast ganz alleine hochgeklettert. Die reinste Freude."

Ergebnis: 1. Etappe Autos (Top 10)

1. Novitskiy/Schulz (MINI), 00:32:12 Stunden
2. Holowczyc/Fortin (MINI), + 00:00:05
3. Peterhansel/Cottret (MINI), + 00:00:09
4. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:00:15
5. Gordon/Campbell (HUMMER), + 00:00:49
6. Sousa/Garcin (GREAT WALL), + 00:00:52
7. Lavieille/Polato (DESSOUDE), + 00:01:00
8. Ten Brinke/Baumel (MITSUBISHI), + 00:01:20
9. Terranova/Grider (TOYOTA), + 00:01:56
10. Leal Dos Santos/Fiuza (MINI), + 00:02:13

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