Sicherheit – ein großes Thema, nicht nur auf den Rennstrecken dieser Welt, sondern auch auf den Schotter- und Wüstenpisten der Rallye Dakar. Speziell die Beliebtheit der Rallye wurde bedacht, als die Organisatoren sich vor der Ausgabe 2012 noch einmal über die Sicherheit den Kopf zerbrachen. Nicht nur die Sicherheit der Teilnehmer, besonders die der Zuschauer sei dabei grundlegend. Zu Unfällen kommt es schließlich oft und meist enden diese tragisch.

Seit dem Debüt der Rallye Dakar starben über 60 Menschen. Besonders Motorradfahrer trifft es häufig hart. Den Sieger aus 2001 und 2002, Fabrizio Meoni, erwischte es 2005. Ein Jahr später verunglückte der Australier Andy Caldecott und zwei junge Zuschauer. Seitdem wurde zumindest in den Ortschaften ein Tempolimit eingeführt. Bei der Dakar 2009 starb der französische Amateurfahrer Pascal Terry an einem Lungenödem. Seinem Motorrad war zuvor der Sprit ausgegangen, wodurch er nicht mehr weiterfahren konnte. Seine Leiche wurde erst vier Tage später gefunden. Bei der elften Etappe der Dakar 2011 kam es in Tinogasta, in der Provinz Catamarca, zu einem schweren Unfall mit dem Rallye-Wagen der argentinischen Fahrer Eduardo Amor und Horacio Alejandro Fenoglio. Ihr Toyota verunglückte mit dem Pickup eines einheimischen Landarbeiters, welcher bei der Kollision schwer verletzt wurde und später im Krankenhaus verstarb.

Was ist neu?

Für die begeisterten Zuschauer wurden daher entlang der 2012er Route insgesamt 60 Sicherheitszonen eingerichtet. In diesen verkehren an jedem Tag jeweils sechs Fahrzeuge der Organisatoren, dazu gibt es eine massive Kommunikation über Printmedien, Radio, TV und Anzeigentafeln, die die Öffentlichkeit regelmäßig informiert und 30 Menschen der argentinischen Sicherheitsbehörde, welche die Zonen überwachen.

Jeder Teilnehmer der Rallye Dakar muss in diesem Jahr eine persönliche Verpflichtungserklärung unterschreiben, womit er sich verpflichtet, sich strengstens an die Verkehrsregeln der jeweiligen Länder zu halten. Sollte jemand die Regeln brechen wird das nicht lange unbemerkt bleiben, denn via GPS werden alle Daten am Etappenende ausgewertet und bei Verstoß an Sicherheitsbeamte weitergeleitet, die über jeweilige Strafmaßnahmen entscheiden. Dazu wird die argentinische, chilenische und peruanische Polizei Geschwindigkeitsmessungen durchführen.

Alle Informationen werden an den Poste de Coordination Operationell (PCO), eine Art Kontrollturm, weitergeleitet. Im Kontrollturm arbeiten 35 Leute rund um die Uhr. Dazu werden Vertreter der lokalen Autoritäten präsent sein, um im Notfall schnell reagieren zu können. Drei Helikopter und zehn medizinische Fahrzeuge begleiten die Rallye Teilnehmer. 30 Ärzte bilden ein Feldlazarett. Sollte es zu schweren Verletzungen kommen, können Krankenhäuser in kürzester Zeit über Luftbrücken erreicht werden. Die Organisatoren haben die Sicherheit enorm verbessert, dennoch bleibt Motorsport gefährlich, besonders die härteste Rallye der Welt sollte nicht unterschätzt werden.