KTM-Werksfahrer Marc Coma kam am Samstag in Buenos Aires als Sieger der mächtigen Rallye Dakar 2011 an, die härteste ihrer Sorte im modernen Motorsport. Für den Spanier war es der dritte Dakar-Titel, für KTM der zehnte Hersteller-Preis und gleichzeitig ein triumphales Debüt des neu entwickelten KTM 450 Rallye Motorrads, was von allen vier KTM-Werkspiloten gefahren wurde.

Der zweite KTM-Werkspilot, Cyril Despres, ging als Titelverteidiger in die Dakar, kämpfte bis zum Ende und war am Ende Gesamtzweiter. Er lag nach 9.600 Kilometer nur 15 Minuten hinter Coma und verfolgte ihn in jedem Gelände unerbitterlich. Schon früh im Rennen musste Despres eine 10-Minuten-Zeitstrafe wegstecken, doch ansonsten fuhren er und Coma ähnliche Zeiten in allen Etappen und beendeten die Rallye auch nur wenige Minuten voneinander getrennt. Auf der vorletzten Etappe trennten die beiden Piloten am Ende des Tages sogar nur 37 Sekunden. Zusammen gewannnen Coma und Despres acht der 13 Etappen, Coma gewann fünf und Despres drei.

Verdienter Sieger

Coma war ein verdienter Gewinner der 33. Ausgabe dieses Rennens, welches die Teilnehmer durch Argentinien, auf 4500 Metern über die Anden nach Nord-Chile und über die Grenze nach Peru, entlang zahlreicher Etappen der trockenen Atacama Wüste und zurück über die Anden, durch Argentinien bis zur Hauptstadt führte. Es war Comas Aufgabe, die letzte, kurze Etappe am Samstag zu starten und alles, was er tun musste, war Despres unter Kontrolle zu halten bis sie Buenos Aires erreichten. Coma stand schon nach der 4. Etappe zum ersten Mal an der Spitze der Gesamtwertung und blieb da bis zum Ende der Rallye. Er räumte Despres einen Vorsprung von 1:30 Minuten ein, aber sein Titel war da bereits gesichert.

Er sagte: "Konzentriert zu blieben war grundlegend, deshalb konzentrierte ich mich nur auf mein Fahren. Es war der einzige Weg zum Sieg. Wirklich hart war, dass ich meinen Schutz nicht ein Mal ablegen konnte, nicht einmal für eine Sekunde. Wenn eine harte Etappe vorbei war, wurde die nächste meist noch härter. Wir wissen alle, dass die Dakar ein schwieriges Rennen ist, dieses Jahr war es besonders schwierig. Der Sieg ist die Belohnung für all die harte Arbeit, der Lohn für viele Jahre und den großen Druck der letzten Tage. Es ist der Bonus für das richtige Lenken und so viele Opfer in den vergangenen Jahren."

Despres: ein Kampf bis zum Ende

Am Ende der 13. Etappe war Despres, als vollkommener Perfektionist, traurig, dass er es nicht besser gemacht hatte. "Ich habe Fehler gemacht, es waren zwei kleine Fehler, aber sie hatten schwere Konsequenzen", sagte er. "Es ist etwas anderes, wenn du an erster Stelle fährst, so wie letztes Jahr…dann wünschst du dir, die Abschnitte wären kürzer. Aber wenn du Zweiter bis, wünschst du dir, dass die Rennen länger sind. Aber dennoch ist das Gefühl, eine Dakar abzuschließen, immer gut, vor allem bei den Zuschauern hier. Ich bin ziemlich enttäuscht, dass ich mich in sportlicher Hinsicht nicht ein bisschen mehr ausdrücken konnte. Ich habe an elf Dakars teilgenommen, ach Podiumsplätze und drei Siege gefeiert. Einer mehr wäre sehr schön gewesen. Ich habe mich nicht durchsetzen können. Ich habe Fehler gemacht, zwei kleine Fehler, die sich als fatal erwiesen haben."

Guter Abschluss für beide Co-Piloten des KTM-Werksteams

Ein weiteres großartiges Ergebnis kam von den beiden Co-Piloten, die die beiden Werkspiloten ergänzten. Juan Pedrero aus Spanien, der Wasserträger für Coma, wurde Gesamtfünfter und Ruben Faria, der die gleiche Funktion für Despres übernommen hatte, kam als Gesamtsiebter ins Ziel. Die klare Vorherrschaft der Marke wird dadurch verdeutlicht, dass neun der besten elf Fahrer auf einem KTM-Bike unterwegs waren.