Der Sieger der 10. Etappe, Südafrikaner Giniel De Villiers, kam am Donnerstag als erster auf die Strecke der Sonderprüfung, zwei Minuten hinter ihm folgte Krzysztof Holowczyc. Doch schon nach den ersten 20 Kilometern der Spezialetappe lag erneut Carlos Sainz mit der besten Zwischenzeit an der Spitze des Feldes, dicht gefolgt von Stephane Peterhansel und Nasser Al-Attiyah.

Bei Kilometer 58 hatte Sainz seine Führung bereits ausgebaut. Der Spanier lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 23 Sekunden vor Peterhansel und 49 Sekunden vor VW-Pilot Al-Attiyah. Auch beim 124. Kilometer sah die Spitze nahezu unverändert aus. Lediglich Al-Attiyah hatte an dritter Position ein wenig eingebüßt und hatte den Abstand zur spanischen Spitze noch anwachsen lassen.

Das Blatt wendet sich

Bei Kilometer 410 der Spezialetappe musste der Führende jedoch anhalten. Der Stopp schien vor allem durch eine abgerissene Aufhängung vorne rechts an seinem Touareg bedingt zu sein. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, ob Sainz weiterfahren konnte, eines stand jedoch fest: er hatte schon viel Zeit verloren. Das Pech des einen ist bekanntlich das Glück des anderen und so nutzte Al-Attiyah seine Chance. Bei Kilometer 411 lag so der Katari vor Peterhansel an der Spitze, auf dem dritten Rang fand sich De Villiers wieder.

Den zweiten Teil der Sonderprüfung eröffnete erneut De Villiers. Bei Kilometer 601 lag noch immer Al-Attiyah mit der besten Zwischenzeit vorn. 1,33 Minuten hinter ihm folgte BMW-Pilot Peterhansel, der wiederum 5,07 Minuten vor De Villiers lag. Sainz hing noch immer bei Kilometer 410 fest und wartete mit abgerissener Aufhängung auf den Service-Wagen. Auch wenn Sainz letztlich weiterfahren konnte, fuhr Al-Attiyah so seinem vierten Sieg der diesjährigen Rallye Dakar entgegen. Mit 1,13 Minute Vorsprung auf Peterhansel kam der Katari in San Juan an, ließ zudem Südafrikaner De Villiers fast fünf Minuten hinter sich und konnte damit außerdem seine Gesamtführung weiter ausbauen.

VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen fasste die 11. Etappe zusammen: "´To finish first, first you have to finish´ – so lautet ein Sprichwort im Motorsport. Glückwunsch an Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk zu ihrer heutigen Leistung. Das war für alle ein sehr spannender Tag. Wir haben heute gesehen, dass die Rallye Dakar gnadenlos bleibt und immer für eine Überraschung gut ist."

Sainz konnte den Schaden in Grenzen halten, denn er kam letztlich noch als elfter mit 1:14:50 Rückstand in San Juan an und konnte damit wenigstens noch den dritten Rang in der Gesamtwertung behaupten.

Ergebnis: 11. Etappe Autos (Top 10)

1. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), 04:17:27 Stunden
2. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), + 00:01:13
3. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen), + 00:04:52
4. Holowczyc/Fortin (BMW X-raid), + 00:13:17
5. Leal dos Santos/Fiuza (BMW X-raid), + 00:27:13
6. Spinelli/Haddad (Mitsubishi), + 00:34:55
7. Lavieille/Polato (Nissan), + 00:35:33
8. Van Loon/Scholtalbers (Mitsubishi), + 00:54:49
9. Kahle/Schünemann (SMG), + 00:59:04
10. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 01:01:55

Gesamtwertung: Autos 11/13 (Top 10)

1. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), 38:16:01 Stunden
2. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen), + 00:51:49
3. Sainz/Cruz (Volkswagen), + 01:27:27
4. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), + 01:40:45
5. Holowczyc/Fortin (BMW X-raid), + 04:02:54
6. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 04:42:38
7. Leal dos Santos/Fiuza (BMW X-raid), + 06:15:38
8. Lavieille/Polato (Nissan), + 07:02:56
9. Spinelli/Haddad (Mitsubishi), + 08:00:52
10. Kahle/Schünemann (SMG), + 14:18:54