Die neunte Etappe der Rallye Dakar 2011, die in einem großen Bogen von Copiapo zum Ausgangspunkt des Tages zurückführte, ging an den US-Amerikaner Jonah Street. Der heute Sieg war für den 38-jährigen Yamaha-Piloten Balsam auf der Seele, nachdem er gestern mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und aufgrund von Schraub-Pausen viel Zeit verloren hatte.

Die Ränge zwei und drei gingen an den Belgier Frans Verhoeven auf BMW und den Franzosen David Casteu auf Sherco. Damit waren die beiden Führenden Marc Coma und Cyril Despres als heißeste Anwärter auf den Gesamtsieg nicht auf dem Podest der achten Etappe. Allerdings schafften sie es auch nicht in die Top Fünf, denn die wurde von den beiden Spaniern Gerard Farres Guell (Aprilia) und Jordi Viladoms (Yamaha) komplettiert.

Despres konnte in der Gesamtwertung wieder etwas Boden auf Coma gut machen. Der Franzose sicherte sich hinter dem Chilenen Daniel Gouet auf Honda den siebten Rang, Coma wurde hinter dem Norweger Pal Anders Ullevalseter Neunter. Große Sprünge konnte Despres damit allerdings nicht machen und so knöpfte er Coma nur eine Runde Minute ab.

Insgesamt war die heutige Etappe mit ihren 235 Wertungs-Kilometern eine der kürzeren Ausgaben 2011. Doch das Gelände hatte es einmal mehr in sich. Wieder ging es durch die hohen Wüsten-Dünen der Atacama. Sieger Street legte die Etappe in 3:06,56 Stunden zurück.

Rodrigues verliert Sieg

Helder Rodrigues verlor auf den letzten beiden Etappenabschnitten über 27 Minuten. Der Portugiese hatte bis zum fünften Checkpoint an der Spitze mitgemischt, die Wertungsprüfung sogar angeführt. Aber dann fiel er auf den letzten Kilometern noch bis auf Rang 33 zurück. Die Gründe dafür sind natürlich noch nicht bekannt, doch könnte es sich sowohl um technische Schwierigkeiten, als auch um Probleme bei der Navigation gehandelt haben. Ab dem fünften Kontrollpunkt ging es nach einem kurzen Schotterstück wieder vollends durch Sand.

Für eine Überraschung sorgte der Bolivianer Juan Carlos Salvatierra. Der hatte sich am dritten Checkpoint nach 106 Kilometern als zweiter der Zwischenwertung eingereiht. Mit seiner Honda war er am Morgen als 47. losgedonnert und hatte die Etablierten damit etwas ärgern können. Zu jenem Zeitpunkt lag er glatte drei Minuten hinter Rodrigues. Allerdings konnte Salvatierra das Tempo nicht bis ins Ziel halten, verlor weitere sechseinhalb Minuten und wurde schließlich als 14. gewertet.

Ergebnis: 9. Etappe Motorrad (Top 10)

1. Street (USA), Yamaha, 03:06,56 Stunden
2. Verhoeven (BEL), BMW, +03:38 Minuten
3. Casteu (FRA), Sherco, +03:40
4. Farres Guell (ESP), Aprilia, +04:30
5. Viladoms (ESP), Yamaha +05:46
6. Gouet (CHL), Honda, +06:02
7. Despres (FRA), KTM, +06:03
8. Ullevalseter (NOR), KTM, +06:59
9. Coma (ESP), KTM, +07:08
10. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +07:53

Gesamtwertung Motorrad nach 9/13 Etappen (Top 10)

1. Coma 35:32,56 Stunden
2. Despres +08:14 Minuten
3. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +23:33
4. Rodrigues (POR), Yamaha, +01:01,51 Stunden
5. Faria (POR), KTM, +01:21,20
6. Ullevalseter +02:02,17
7. Pedrero Garcia (ESP), KTM, +02:04,44
8. Cody (USA), Honda, +02:39,40
9. Azevedo (BRA), KTM, +02:42,55
10. Jakes (SVK), Yamaha, +02:57,32