Durch die Wüste zu fahren ist nicht ungefährlich, Foto: Red Bull/GEPA
Durch die Wüste zu fahren ist nicht ungefährlich, Foto: Red Bull/GEPA

Die Rallye Dakar gilt als das letzte große motorsportliche Abenteuer. Zwei Wochen lang fahren die Piloten durch Wüsten und Urwald. Mensch und Maschine müssen Höchstleistungen bringen. Dagegen erscheint ein Formel-1-Rennwochenende mit begrenzten Laufzeiten für Teile und so wenig wie möglich Fahrbetrieb wie Urlaub.

Leider ist die Wahrnehmung der Dakar in der breiten Öffentlichkeit alles andere als auf die sportlichen Leistungen beschränkt. Es braucht schon einen angeblichen Fall von sexueller Belästigung oder Todesfälle, um (Negativ-)Schlagzeilen zu schreiben.

Kein Wunder also, dass die Todesfälle zweier Arbeiter im Rahmen der Rallye von manchen Medien "dankend" aufgenommen wurden. Dabei hatten die beiden Unfälle in der ersten Woche der Rallye Dakar 2011 nichts mit dem eigentlichen Rennbetrieb zu tun: Am Donnerstag starb ein Arbeiter in Copiapo, am Freitag ein weiterer in Arica - beide erlitten einen Stromschlag bei Arbeitsunfällen. Teilnehmende Autos, Motorräder, Quads oder Trucks hatten damit nichts zu tun.

Dennoch bleibt eine Rallye durch die Wüste gefährlich. Seit der ersten Austragung der Dakar im Jahr 1979 verloren fast 60 Menschen (Teilnehmer und Zuschauer) ihr Leben. Der letzte Todesfall ereignete sich am 4. Januar 2010, als der Deutsche Mirco Schultis von der Straße abkam und in eine Zuschauergruppe fuhr, die sich dort nicht hätte aufhalten sollen. Dabei kam eine 28-jährige Frau ums Leben.

Bei den Teilnehmern sind vor allem die Motorradfahrer gefährdet. Abgesehen von den Jahren 2010 und 2008 (als die Dakar wegen einer Terrordrohung in Afrika abgesagt werden musste) starb bei den vergangenen Ausgaben jeweils mindestens ein Motorradfahrer. Hoffen wir, dass die Ausgabe 2011 weiter nur sportliche Schlagzeilen schreibt, selbst wenn das dann nicht überall wahrgenommen wird...