Die sechste Spezialprüfung gewann der Spanier Carlos Sainz und feierte damit den vierten Tagessieg bei der Rallye Dakar 2011. Für Volkswagen Motorsport war es sogar der fünfte Etappensieg in diesem Jahr. Sein katarischer Teamkollege Nasser Al-Attiyah belegte mit einem minimalen Rückstand von neun Sekunden den zweiten Platz und verdrängte den Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel damit vom zweiten Platz im Gesamtstand.

Nach seinem gestrigen Sieg war der Franzose Peterhansel auch in die sechste Etappe fulminant gestartet. Beim siebten Waypoint führte Peterhansel vor Al-Attiyah und lag 1:23 Minuten vor Sainz. Zu diesem Zeitpunkt fehlten Peterhansel nur noch 63 Sekunden, um die Gesamtführung zu übernehmen.

Vier Reifenpannen warfen Peterhansel weit zurück

Die Spuren der Dakar, Foto: Volkswagen Motorsport
Die Spuren der Dakar, Foto: Volkswagen Motorsport

Dann hatte der X-raid-Pilot gleich zwei Reifenpannen in Folge zu beklagen und lag anschließend am WP 11 über sieben Minuten hinter Sainz zurück. Zwischen WP 12 und der Ziellinie verlor Peterhansel durch zwei weitere Reifenpannen noch mehr wertvolle Zeit und belegte mit 12:25 Minuten Rückstand nur Rang fünf der Etappenwertung.

Giniel de Villiers und Mark Miller zogen noch an Peterhansel vorbei und sorgten für einen vierfachen Triumph des Volkswagen-Teams. Für den Südafrikaner de Villiers war der dritte Rang das bisher beste Resultat bei dieser Dakar. Die Teamkollegen überquerten die Ziellinie mit einer Differenz von nur einer Sekunde.

Die letzte Etappe vor dem Ruhetag führte die Fahrer der Auto-Kategorie von Iquique nach Arica. Am Zielort durften die Teilnehmer zur Belohnung ein wenig peruanische Luft einatmen, denn Arica ist die nördlichste Stadt Chiles und liegt direkt an der Grenze zu Peru. Auf dem großen Wüstenabschnitt über 456 Kilometer standen Dünen satt auf dem Menüplan, die im Laufe der Etappe immer größer wurden und den Reiz der Strecke ausmachten.

Al-Attiyah bleibt Sainz auf den Fersen

Angriffslustig: Nasser Al-Attiyah, Foto: Volkswagen Motorsport
Angriffslustig: Nasser Al-Attiyah, Foto: Volkswagen Motorsport

Damit liegen zur Halbzeit der Dakar die beiden Volkswagen-Fahrer Sainz und Al-Attiyah in der Gesamtwertung klar in Führung. Trotz seiner vier Etappensiege führt Sainz nur mit 2:19 Minuten vor dem Mann aus Katar, der sehr optimistisch in die zweite Rennhälfte geht: "Zuerst konnte ich Stephane [Peterhansel] überholen, der am Seitenrand stand. Dann hat er die Oberhand gewonnen, bevor er erneut stehen bleiben musste. Ab dann habe ich bis ins Ziel regelrecht attackiert. Diese Etappe war kein Zuckerschlecken, weil ich zu hohes Risiko gehen musste. Ich habe gerade etwas Kopfweh. Morgen steht Ausruhen auf dem Programm, bevor der Kampf mit Carlos in die nächste Runde geht. Das ist gut so."

Peterhansel geht nach dem Ruhetag am Samstag mit 14:51 Minuten Rückstand am Sonntag in die siebte Wertungsprüfung und muss auf den letzten sieben Etappen eine Aufholjagd starten und gleichzeitig hoffen, dass die beiden Führenden ebenfalls Probleme bekommen.

Nur de Villiers befindet sich mit einem Gesamtrückstand von 31:09 Minuten noch einigermaßen in Schlagdistanz. Der Rest der Top 10 liegt bereits weit über eine Stunde im Klassement zurück.

Ergebnis: 6. Etappe Autos (Top 10)

1. Sainz/Cruz (Volkswagen), 04:33:19 Stunden
2. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), + 00:00:09
3. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen), + 00:09:49
4. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 00:09:50
5. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid + 00:12:25
6. Holowczyc/Fortin (BMW X-raid), + 00:25:26
7. Chicherit/Perin (MINI), + 00:28:34
8. Terranova/Palmeiro (BMW X-raid), + 00:38:55
9. Spinelli/Haddad (Mitsubishi), + 00:44:22
10. Leal dos Santos/Fiura (BMW X-raid), + 00:48:49

Gesamtwertung: Autos 6/13 (Top 10)

1. Sainz/Cruz (Volkswagen), 20:39:41 Stunden
2. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), + 00:02:42
3. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), + 00:14:51
4. De Villiers/Von Zitzewitz (Volkswagen), + 00:31:09
5. Holowczyc/Fortin (BMW X-raid), + 01:13:19
6. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 01:35:53
7. Terranova/Palmeiro (BMW X-raid), + 01:37:54
8. Spinelli/Haddad (Mitsubishi), + 02:17:56
9. Chicherit/Perin (MINI), + 02:45:25
10. Lavieille/Polato (Nissan), + 03:07:54