Zwei Klassensiege, zwei zweite Plätze und kein Ausfall – das ist die Bilanz des HS RallyeTeams seit der Transorientale 2008. Bei der Wüstenrallye von St. Petersburg nach Peking brachte die Mannschaft aus Hamburg erstmals einen eigenen T4-Racetruck an den Start. Bei vier Rallyes hat sich der im Wettbewerb fahrende Service-Lkw bewährt und auch selbst das eine oder andere Ausrufezeichen in seiner Klasse gesetzt. Gleich beim ersten Einsatz holten Mathias Behringer, Siegfried Schadl und Hugo Kupper eine Tagesbestzeit und erreichten nach 17 Etappen das Ziel in Peking sensationell auf Platz Sechs in der Truck- Wertung.

Die Erfolgsgeschichte des HS RallyeTeams will die MAN-Besatzung nun bei der Silk Way Rallye im September 2010 und der Dakar im Januar 2011 fortsetzen. Dabei steht die Vorbereitung auf die Veranstaltung an der Seidenstraße unter ungewohnten Herausforderungen, denn nun beginnt schon vor der Rallye für Mathias Behringer, Hugo Kupper und Jochen Seiler – den neuen dritten Mann im Team – das Rennen gegen die Uhr. Denn der Truck wird erst in den nächsten Tagen von seinem Einsatz bei der Dakar im Januar aus Südamerika zurückerwartet.

Rückblick auf die Dakar 2010

Kurz vor dem Ruhetag der Dakar, am 8. Januar 2010, kippt der Truck in den chilenischen Dünen der Atacama-Wüste auf die Seite. Mit Hilfe eines anderen Lkw wird der schwarze T4-Racetruck des HS RallyeTeams schnell wieder aufgerichtet, doch beim Starten des Motors nimmt das 550-PS-Triebwerk Schaden. Das Aus für Mathias Behringer und seine Crew, die eine Nacht in den Dünen bleiben müssen. Am nächsten Tag wird der 9,5 Tonnen schwere Truck in die Küstenstadt Iquique geschleppt.

Mathias Behringer und Co. verzichten auf den schwierigen Transport über die Anden zum Ziel in Buenos Aires und beschließen, den defekten Truck von der Westküste Südamerikas in die Heimat zu verschiffen. Doch Schwierigkeiten mit dem Zoll und nicht zuletzt das schwere Erdbeben in Chile verzögern den Rücktransport. Seit Anfang Juni befindet sich der Racetruck endlich auf dem Seeweg nach Rotterdam, wo er am 18. Juli erwartet wird. Trotz der knappen Vorbereitungszeit von weniger als zwei Monaten wird der Truck zur Silk Way Rallye perfekt präpariert sein. "Wir müssen den Motor wechseln, das Getriebe revidieren und in Frankreich die Ersatzteile für den neuen Buggy einladen. Da sehe ich keine unüberwindbaren Probleme", freut sich Mathias Behringer bereits auf das nächste Wüstenabenteuer.

Matthias Kahle: "Bei der Dakar 2010 haben wir erneut gemerkt, wie wichtig der T4- Racetruck als Backup ist, als unser Getriebe auf der dritten Etappe mitten in den Dünen streikte. Da ging nichts mehr, bis uns Mathias Behringer und seine Crew zu Hilfe kamen. Sie haben uns 130 Kilometer bis ins Ziel der Etappe geschleppt. Eine Riesenleistung. Dafür sind wir bis heute dankbar. Ohne sie hätten wir das Ziel der Dakar nicht erreicht."