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Harald Ertl

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 05. November 2007

Beiträge: 45360
Der nächste Fahrer, mit dem ich mich beschäftige, wird Harald Ertl sein. Zunächst mal ein bisschen was zu seiner Person:

Das ist Harald Ertl
Es gibt zahlreiche Fahrer, die in Statistiken mit unterschiedlichen Nationalitäten angegeben werden, Bertrand Gachot oder Harry Shell zum Beispiel. Ein weiterer solcher Fahrer ist Harald Ertl. Eigentlich Österreicher, wird er oft fälschlicherweise als Deutscher gehalten. Der Grund für die Verwechslung: Der Mann mit dem langem Bart, der mehr an das Fabelwesen Rübenzahl erinnert als an einen Rennfahrer, zog rasch von seinem Geburtsort (Zell am See am 31. August 1948) nach Mannheim. Ertl fuhr mit einer deutschen Fahrlizenz, hatte aber die österreichische Staatsbürgerschaft.

Noch wegweisender in der Jugend Ertls: Er ging auf dasselbe Internat in Bad Aussee wie auch Jochen Rindt, der später 1970 Formel-1 Weltmeister mit Lotus Ford wurde (übrigens auch oft als Deutscher gilt, weil er in Mainz geboren ist, in Wirklichkeit aber Österreicher war), sowie Helmut Marko. Marko, aktuell als Berater bei Red Bull in der Formel-1 aktiv, fuhr ebenfalls 9 GP-Rennen im Rahmen der Formel-1 Weltmeisterschaft, bei 10 war er gemeldet. Nach dem Erlangen des Abitur studierte Ertl Betriebswirtschaftslehre.

Harald Ertl erlangte Berühmtheit, weil er einer der Lebensretter bei Niki Laudas schweren Feuerunfall 1976 beim Deutschland GP war. Neben Arturo Merzario, Brett Lunger und Guy Edwards. Mit diesen 3 Fahrern zog Ertl Lauda aus der Feuerhölle, aus dem brennenden Ferrari des Ertl-Landsmannes. So viele Schutzengel wie Lauda hatte Harald Ertl am 7. April 1982 nicht. Auf dem Flug in die Ferien (nach Sylt) stürzte die Beechcraft Modell 36 Bonanza (BE36) nach einem Motorschaden im Bundesland Hessen ab. Haralds Frau Vera, sowie Sohnemann Sebastian Ertl überlebten den Absturz schwer verletzt, mit Ertl verstarben aber auch der Pilot und Ertls Schwager Dr. Jörg Becker-Hohensee, Schwägerin Gabi Becker-Hohensee, sowie Nichte Alexandra Becker-Hohensee. Glück im Unglück hatte dagegen die Familie Susemihl, die eigentlich auch mitgeflogen wären, aber kurz vor dem Flug die Reise absagten.

Beitrag Dienstag, 06. November 2007

Beiträge: 182
Hallo,
ein wirklich trauiges Schicksal für einen interessanten Mann. Ich kann mich noch an ein Foto der Familie Ertl aus den 70er Jahren erinnern,
weiß eigentlich irgendwer was aus Sebastian Ertl geworden ist ?

lg Monzagorilla

Beitrag Mittwoch, 07. November 2007

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Ka, ich befinde mich noch am Anfang meiner Recherchen zu Harald Ertl. Bislang bin ich aber noch auf keinen Sebastian Ertl gestoßen. Naja mal guggen, momentan hab ich aber nicht sooo viel Zeit für die Formel-1. Hoffentlich kann ich am Wochenende wieder ein bisschen weitermachen.

Beitrag Samstag, 10. November 2007

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Ertls Weg in die Formel-1
Harald Ertl begann 1969 mit dem Motorsport, als er sich von Porsche Salzburg einen Formel-V-Rennwagen zulegte. Ertl sorgte zum einen mit 6 Siege in der ersten Saison für Aufsehen, aber auch mit einem heftigen Unfall, bei dem sich der Österreicher mehrfach überschlagen hatte. 1970 wechselte er auf einen Kaimann-Rennwagen und wurde Vizemeister im Formel-V-Europapokal. Die schnelleren Erfolge machten bereits noch in derselben Saison erste Rennen in der Formel-3 möglich. Ertl startete dabei mit einem March-Renner.

Die Formelkarriere verlief rasend, doch Ertl wechselte die Rennwagentypen: 1971 für er für Alfa Romeo in der europäischen Tourenwagenmeisterschaft, sowie in der deutschen Rundstreckenmeisterschaft. Ertl steuerte einen Alfa Romeo, 1972 in den gleichen Serien einen Alpina BMW 2002. Dabei gewann Ertl auch das Rennen auf dem Salzburgring. Für BMW Alpina tauchte Ertl auch bei den beiden Sportwagenrennen 1000 Kilometer von Spa, sowie vom Nürburgring auf. Bei letzterem Rennen mit Ernst Furtmayr als Partner. Beide Rennen konnte er nicht beenden.

Mit Albert Krebs gewann Harald Ertl 1974 das 6 Stundenrennen auf dem Nürburgring für das Schnitzer BMW-Team. Das Jahr 1974 war für Ertl aber deshalb so wichtig, weil er nun seine Formelkarriere wieder neuen Schwung verlieh. Für Hannen Alt Racing für der Österreicher in der Formel-3, es gab aber bereits sogar 2 Einsätze in der Formel-2. Für Jörg Obermoser Racing fuhr er in Hockenheim einen March BMW, fiel jedoch aus. Das Team ist auch als ehemaliges Formel-2 Team von Hans Binder bekannt, der von 1976 bis 1978 insgesamt 13 Formel-1 WM Rennen fuhr, sowie als Interserien-Team. Auch sein 2. F2-Einsatz mit einem Chevron BMW war nicht von Erfolg geprägt. 1975 erfolgten dann bereits die ersten Formel-1 Rennen, die Formel-2 EM schloss er als Gesam-19. ab – mit einem 3. Platz beim Eifelrennen auf der Nordschleife des Nürburgrings. Nur die beiden Franzosen Jacques Laffite (Ecurie Elf; Martini BMW), sowie Patrick Tambay (March BMW) kamen vor Ertl ins Ziel. Ertls Teamkollegen, der Franzose Jean Pierre Jaussaud und der Mexikaner Hector Rebaque, machten jedoch eine bessere Figur als Ertl. Ertl startete auch mit einem Rex Ford bei 2 Rennen zur Interserie.

Beitrag Samstag, 10. November 2007

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Ertls Formel-1 Karriere
1975 fasste Harald Ertl den Entschluss in die Formel-1 einzusteigen. Ein Team konnte er jedoch nicht überzeugen, ihn zu verpflichten. Da der Österreicher aber quasi ein Talent war, was Sponsoreneintreiben betraf, wollte er sich ein eigenes Formel-1 Auto kaufen und privat antreten. Als Debüt wurde passenderweise natürlich der Deutschland GP auf dem Nürburgring ausgewählt. Ertl installierte Jochen von Osterroth als Teammanager. Beide kannten sich aus der gemeinsamen Zeit als Journalisten beim Motorsportfachblatt rallye racing. Von Osterroth erzählt: „Ich schlug Harald vor, wie Torsten Palm zuvor bereits einen Hesketh zu kaufen. Harald sprach aber mit James Hunt, den er aus F3-Tagen kannte. James riet ihm, er solle die Sponsorengelder lieber in eine F2-Saison investieren, als mit einem Mietwagen in der Formel-1 aufzukreuzen. Damit war das Thema eigentlich gegessen.“ Eigentlich. „Plötzlich kam eine unerwartete Offerte“, so Von Osterroth weiter. Erich Zakowski, der Bekanntheit erlangte, als er 1968 Zakspeed gründete (1985 bis 1990 in der Formel-1), sagte, dass Martino Finotto, der zusammen mit Hans Heyer einen Zakspeed Ford in der Tourenwagen-EM pilotierte, 2 Brabham BT42 zu Hause rumstehen habe. Ertl sollte das Finanzielle regeln, Erich das Technische. Doch Zakowski bekam kalte Füße, das Projekt kam nie zu Stande. Ertl jedoch hatte schon ein Sponsorenpaket zusammen: Hauptsponsor war die Warsteiner Brauerei, daneben waren auch Fichtel&Sachs, Goodyear, Shell, Creole-Bekleidung, sowie die AvD. Es musste also unbedingt ein Auto her.

Ertl verhandelte mit Hesketh-Mitgründer Bubbles Horsley, doch weil es an Ford Cosworth Motoren mangelte, machte er einen Rückzieher. „Zumindest solange bis uns Georg Loos mit 2 neuen Triebwerken, die er für seine Gelo Mirage Ford gekauft hatte, hinweghelfen wollte“, schildert Von Osterroth. Nun jedoch legte Lord Hesketh sein Veto ein und schraubte die Preise in die Luft, weil der Rennwagen überraschend erfolgreich war. Nun machte sich Ertl auf, sich ein günstiges Angebot bei Williams und Surtees einzuholen. Doch dann ergab sich noch eine andere Variante: Man kaufte den Hesketh 308/1 des Rob Walker Racing Teams. Der F1-Rennwagen war mittlerweile im Besitz von Bernie Ecclestone, der ihn vom Londoner Autohändler Monkey Brown kaufte. Ecclestone übte auf Ertl Druck aus, weil große Nachfrage am Boliden herrschte. Der heutige Formel-1 Boss zitierte Ertl mit Bargeld zu sich. Ertl war erstaunt: „Bernie zählte jeden einzelnen Geldschein durch. Ich kam mir vor wie im Krimi.“

Das Auto war nun da, personell hatte das Team ebenfalls Fortschritte erzielt. Ali Strasser, ehemals Chefmechaniker bei Surtees, betreute den Hesketh. „Und am Telefon meldete sich auch John Wingnut, der bei Hexagon-Brabham geschraubt hatte“, erinnert sich Jochen Von Osterroth. Weil ein Gewitter drohte, versuchte Ertl Regenreifen zu bekommen. Max Mosley, heute FIA-Chef, bot dem Österreicher Regenpneus an, im Tausch gegen ein paar Krüger Bier. Für was hatte Ertl ein Abkommen mit Warsteiner. Für den Österreich GP reichte das Geld jedoch nicht mehr. Ertl suchte sich bereits nach einem Fahrer um, sprach mit Dieter Quester. Doch nach dem man an allen Enden und Ecken sparte (Harald teilte sich mit seiner Frau Vera ein Bett, Von Osterroth schlief auf einer Feldliege) konnte Ertl auch in Österreich fahren. Für den Italien GP zeigten einige italienische Fahrer Interesse am Hesketh Ford, doch Ertl kratzte noch mal Gelder zusammen und fuhr auch in Italien. Bestes Resultat der 3 Rennen war Rang 8 in Deutschland.

1976 fuhr Harald Ertl dann die ganze Saison mit dem Hesketh Ford. Nicht immer lief dabei alles glatt: 3-mal konnte sich Ertl für das Rennen gar nicht erst qualifizieren. Beim Kanada GP kollidierte Ertl noch vor dem Rennstart mit Wolf Williams Ford Fahrer Chris Amon. Amon zog sich Blutergüsse an den Beinen zu, Ertl am Rücken. 6-mal kam Ertl nur ins Ziel, beim Großbritannien GP wurde er dabei immerhin 7. 1977 fuhr Ertl insgesamt 5 Formel-1 Rennen für Hesketh Ford. Die 5 Rennen sind schnell erzählt: 2 Nichtqualifikationen, ein Ausfall, Rang 16 in Schweden und Platz 9 in Belgien. Für die Saison 1978 bekam Ertl zunächst kein Stammcockpit. Bei Ensign Ford ging es in der Fahrerwahl drunter und drüber. Zahlreiche Fahrer fuhren für das Team, noch viel mehr waren bei Ensign im Gespräch. Ertl fuhr ab dem Deutschland GP auch 3 Rennen für Ensign. In Deutschland hatte er einen starken Teamkollegen: Nelson Piquet. Für den Brasilianer war es sein erstes F1-Rennen, und er distanzierte Ertl in der Startaufstellung um 2 Plätze. Im Rennen schied Ertl kurz vor Schluss mit Motorschaden aus, wurde aber noch als 11. gewertet. Beim Italien GP fuhr dann Ertl für ATS Ford, weil der Deutsche Jochen Mass mit einem gebrochenen Fuß ausfiel. Er konnte sich jedoch neuerlich nicht qualifizieren, genau wie auch 1980 beim Deutschland GP, wieder für ATS.

Beitrag Sonntag, 11. November 2007

Beiträge: 45360
Formel-1 WM Statistik: Harald Ertl
18 Rennen (Rang 200)
8 Nichtqualifikationen (Rang 41)
1-mal knapp außerhalb der Punkteränge (Rang 163)
Durchschnittliche Startposition: 22,579 (Rang 600)
Durchschnittlicher Rückstand auf Pole Position: 4,628% (Rang 221)
Ausfallquote: 38,889% (Rang 108)

Beitrag Sonntag, 11. November 2007

Beiträge: 45360
Ertls Rennen außerhalb der F1
Harald Ertl fuhr neben der Formel-1 auch in anderen Rennserien während und nach seiner F1-Karriere. 1976 fuhr er mit einem eigenen Chevron BMW in der Formel-2, wurde dabei auch EM-17. 1977 fuhr Ertl für Schnitzer in der Deutschen Rennsportmeisterschaft (Vorgängerserie der DTM) und fuhr auch bei einigen weiteren Sportwagenrennen. Dabei fuhr er mit BMW- und Toyota-Autos. Mit einem Toyota gewann Ertl 1977 auch das nicht zur Meisterschaft zählende Sportwagenrennen ADAC Trophy International Race. 1978 wurde Ertl mit einem Schnitzer-BMW mit 5 Siegen deutscher Rennsportmeister. Er holte sich damit den Titel von Rolf Stommelen, der 1977 mit einem Porsche von Georg Loos Meister wurde. Für BMW und Schnitzer Motorsport war es der einzige Titel in der DRM. Mit einem March BMW tauchte er auch bei einem Formel-2 Rennen auf. 1979 und 1980 folgten noch Sportwagenrennen, unter anderem ein Rennen in der Interserie. Er erzielte in den beiden Jahren insgesamt 6 Siege in der deutschen Rennsportmeisterschaft. Zakspeed und Ertl konstruierten für das 1000 Kilometerrennen am Nürburgring ein eigenen Sportwagen, der auf einem Lotus Europa basierte. Für 1982 wollte Ertl am Renault-5-Turbo-Europapokal teilnehmen.

Beitrag Sonntag, 11. November 2007

Beiträge: 17
Hallo, da hier mein Name gefallen ist habe ich mir gedacht ich schalte mich doch gleich mal ein und liefere die gewünschten Infos direkt :D)

Aber zum Anfang gleich ne kleine Richtigstellung :wink: mein Vater hat nach dem Schulabschluss nicht angefangen BWL zu studieren, sondern Maschienenbau.

So, nun zu mir... Ich selbst habe außer einem völlig überzogenem Auto- und Motorradtick eigentlich nichts mit dem Motorsport zu tun :? Nach dem Tod meines Vaters hat sich meine Mutter ziemlich von der ganzen Szene distanziert, weswegen ich nie wirklich den Einstieg gefunden hab... Also hab ich ganz brav Wirtschaftsingenieurwesen studiert und vor 2 Wochen meine Diplomarbeit abgegeben. Mal schauen, vielleicht klappt es ja wenigstens nen Job in der Automobilindustrie zu bekommen :roll:

Falls ihr noch irgendwelche infos über meinen Daddy braucht, oder ich euch sonst irgendwie behilflich sein kann, einfach melden :D)

LG Basti

P.S: finde es echt immer wieder erstaunlich, dass sich nach 25 Jahren überhaupt noch jemand an die Zeit erinnert *lach*

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 5455
Kleine Berichtigung: Harald Ertl wohnte nicht (zumindest nicht nur) in Mannheim. Er wohnte in Brühl (da kommt auch eine gewisse Stefanie Graf her, hat mal ganz ansehnlich Tennis gespielt 8-) ), in der Nähe von Mannheim. In der Nibelungenstraße :wink:
Hab' da am Straßenrand des öfteren seinen BMW M1 bewundert... :-P

Einfach ein geiles Auto (hier in der Rennversion mit Denim-Lackierung)...
Bild
(Quelle: http://www.bmw-m1-club.de )
Zuletzt geändert von MoSpo am Mittwoch, 14. November 2007, insgesamt 1-mal geändert.
Ich muss aufhören zu sagen 'Wie blöd kann man eigentlich sein'. Einige sehen das als Herausforderung!

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 17
Stimmt... und eine Zeit lang hat er auch mit Jochen Osterroth und Herrn Sander in Wiesbaden in einer WG gewohnt. Da müssen laut Aussage vom Jochen auch immer nette Autos vor der Tür gestanden haben... incl. diversen Formel Rennern :shock:

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 5455
SebastianErtl hat geschrieben:
Stimmt... und eine Zeit lang hat er auch mit Jochen Osterroth und Herrn Sander in Wiesbaden in einer WG gewohnt. Da müssen laut Aussage vom Jochen auch immer nette Autos vor der Tür gestanden haben... incl. diversen Formel Rennern :shock:
NaJa, F1-Renner hab' ich (leider) nie vor der Tür gesehen.
Aber ich hab' mich ein paar mal mit Deinem Vater unterhalten. War ein sehr interessanter Mensch, der Einiges zu erzählen wusste.
Hab' nur nie den Mut gehabt, ihn zu fragen, ob er mich mal 'ne Runde im M1 mitnimmt...das bedauere ich noch heute... :wink:
Ich muss aufhören zu sagen 'Wie blöd kann man eigentlich sein'. Einige sehen das als Herausforderung!

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 17
Nene... das war noch zu der Zeit in Wiesbaden und da waren es Formel-König oder Formel-Ford oder sowas... war ja weit vor meiner Zeit :( Ich selbst kann mich bis auf ein paar einzelne Situationen eigentlich gar nicht an ihn erinnern. :? Der M1 ist mir allerdings ganz gut in erinnerung geblieben... mich ham damals die glühenden Krümmer so fasziniert, die man hinter sich gesehen hat :D) ICh glaub die Motorbegeisterung hat sich früh entwickelt :lol: :lol:

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 45360
@Sebastian ERtl: Herzlich willkommen im Forum!

Ich hab tatsächlich noch 2 Fragen:
1) Hat dein Vater nicht noch bei i-welchen anderen Teams ein Angebot oder hatte es Gespräche gegeben?
2) Wie genau war damals seine Beziehung zum Hesketh-Team. In den meisten Statistiken wird aufgeführt, dass er Hesketh-Fahrer war und für den Hesketh nur Geld hinblättern mussten, andere schreiben er hatte sogar Anteile am Team, und zum Beispiel Von Osterroth (den ich ja mehrmals aus einem MSa-Artikel von ihm zitiert habe) spricht immer von einem eigenen Team... Kannst du das aufklären?

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 182
SebastianErtl hat geschrieben:
finde es echt immer wieder erstaunlich, dass sich nach 25 Jahren überhaupt noch jemand an die Zeit erinnert *lach*


Ja, ja, wir F1-Fans sind schon ein komisches Völkchen ...

Hat mich aber wirklich gefreut hier von dir zu lesen, ich wünsche dir jedenfalls alles Gute für Deine Karriere!

Viele Grüße aus Österreich,
Monzagorilla

Beitrag Montag, 12. November 2007

Beiträge: 17
@MichaelZ

Erstmal, Danke für das herzliche Hallo :)

Also ob, bzw. welche Gespräche es noch mit anderen Teams gab kann ich dir gar nicht sagen, da weiss weder ich noch meine Mutter etwas Genaueres, da mein Vater ja,nach allem was ich so in Erfahrung bringen konnte, probiert hat irgendwie überall die Fühler auszustrecken :wink: . Bezüglich des Hesketh-Teams kann ich dir aber sagen, dass es soweit ich informiert bin Papas eigenes Team war, welches lediglich die Hesketh-Fahrzeuge aus dem Vorjahr nutzte. AFAIK zählt es auch heute noch, als das kleinste Formel1-Team der Geschichte :D) Jochen von Osterroth ist da aber mit Sicherheit der qualifiziertere Ansprechpartner, da er in der Situation ja involviert war :wink:

@Monzagorilla
Danke, danke, mach mir da keine Grossen sorgen... hab bisher noch alles irgendwie hinbekommen :wink:

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 3303
[quote="SebastianErtl"]@MichaelZ

Erstmal, Danke für das herzliche Hallo :)

Also ob, bzw. welche Gespräche es noch mit anderen Teams gab kann ich dir gar nicht sagen, da weiss weder ich noch meine Mutter etwas Genaueres, da mein Vater ja,nach allem was ich so in Erfahrung bringen konnte, probiert hat irgendwie überall die Fühler auszustrecken :wink: . Bezüglich des Hesketh-Teams kann ich dir aber sagen, dass es soweit ich informiert bin Papas eigenes Team war, welches lediglich die Hesketh-Fahrzeuge aus dem Vorjahr nutzte. AFAIK zählt es auch heute noch, als das kleinste Formel1-Team der Geschichte :D) Jochen von Osterroth ist da aber mit Sicherheit der qualifiziertere Ansprechpartner, da er in der Situation ja involviert war :wink:

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Es ist immer wieder faszinierend ,mit jemanden zu "reden " ,der unmittelbar mit dem Fahrer mit dem man sich beschäftigt verbunden war und ist .
Nur ganz ehrlich bringst du mich gerade an den Rand der Verzweiflung :-)
Ohne deine Aussagen irgendwie in Frage stellen zu wollen habe ich in meinen Unterlagen etwas anderes stehen .

Die drei Rennen 1975 sind klar .Da ist Harald den Hesketh 308 Chassis Nr. 308/1 gefahren das 74er Ex-Hunt und 75er Ex-Jones Auto . Das Auto wurde von Hesketh an Warsteiner Brewery abgegeben die es dann mit Harald Ertl für Deutschland ,Österreich und Italien meldeten . Ich hab zwar nicht viel über das Team aber ich gehe mal davon aus das das ganze über Sponsoren die Harald Ertl besorgt hat ,finanziert wurde .
Bei 1976 habe ich dann allerdings durchgehend eine Meldung über
Hesketh Racing also das Werksteam vermerkt . Dort fuhr er von Südafrika bis einschließlich Deutschland den 308/3 (das 74/75er Ex Hunt-Auto ,das zwischendurch in Monaco und Schweden 1975 an Team Polar Caravans ausgeliehen wurde - Torsten Palm - und dann
mit Brett lunger in Österreich ,Italien und USA 1975 wieder bei Hesketh Racing lief ) Danach stieg er auf den 308/2 um und fuhr mit dem Auto ( ebenfalls ein 74/75er Ex Hunt Wagen der 1976 einmal für Penthouse Rizla Racing lief bevor er wieder für Hesketh Racing und eben H.Ertl unterwegs war .
Dioe 308 er Hesketh wurden doch einige optische Retuschen 1976 zum 308 D gemacht den es aber offiziell garnucht gab .
1977 fuhr Harald Ertl von Spanien bis Frankreich mit dem 308E/2
der mit H.Ertl in Spanien sein Debüt feierte und nach England wo H.Ertl zwar mit dem Penthouse Rizla Team gemeldet war aber nicht startete ging das Auto an Rabaque und später Ashley .
Alles in allem bis auf die letzte Meldung England 77 durchweg nur Einsätze für Hesketh Racing .
Es ist anzunehmen das er als Bezahlfahrer die Nr. 2 bzw. 3 im Team Hesketh war aber das mit dem eigenen Team bringt mich durcheinander .
Der 77er Hesketh 308 E war auch defintiv kein Vorjahreswagen sondern wurde quasi von Harald Ertl "entjungfert"

Wo mir komplett die Unterlagen fehlen ist der geplante Einsatz England 1977 wo er von Penthouse Rizla Team gemeldet wurde aber nicht antrat.


"AVAIK" bringt mich dann ganz aus dem Konzept :-)

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 45360
@LotusFan: Von Osterroth schreibt in der MSa auch, dass die Einsätze 1975 mit einem eigenen Team passierte. Er schreibt jedoch nur über die ganze Vorgeschichten, mit welchen Leuten man alles geredet hat (das hab ich ja auch bereits erwähnt), über die weiteren Jahre lässt er kein einziges Wort fallen. Und bei vielen Datenbanks sind auch die 3 1975er Einsätze bei Hesketh Racing gemeldet, genauso wie die Jahre darauf. Das hat mich etwas verwirrt.

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 17
@lotusfan
Oh je, ich kann mir gut vorstellen, dass dich das total verwirrt :cry: Und meine Aussagen kann man ruhig in Frage stellen, ich könnte wetten, daß viele von euch mehr über die Zeit wissen als ich :oops: Leider kann ich dir nichts aus erster Hand sagen, da ich meine ganzen Infos leider auch auf hörensagen aufbaue :? mein einziger Kontaktmann, den ich über die Jahre hatte ist mittlerweile leider verstorben, aber ich werd heut nachmittag nochmal die Unterlagen wälzen, ob ich irgendwo noch was genaueres Finden kann. Prinzipiell kann ich dir nur raten Herrn von Osterroth zu kontaktieren, er dürfte da die genauesten Infos haben ;)
Das mit Warsteiner (75) könnte aber gut sein, dass die als hauptsponsor auch den Teamnamen gegeben haben. Ich such heut nochmal und geb euch morgen nochmal bescheid ;)

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
@LotusFan: Von Osterroth schreibt in der MSa auch, dass die Einsätze 1975 mit einem eigenen Team passierte. Er schreibt jedoch nur über die ganze Vorgeschichten, mit welchen Leuten man alles geredet hat (das hab ich ja auch bereits erwähnt), über die weiteren Jahre lässt er kein einziges Wort fallen. Und bei vielen Datenbanks sind auch die 3 1975er Einsätze bei Hesketh Racing gemeldet, genauso wie die Jahre darauf. Das hat mich etwas verwirrt.


Wie gesagt 1975 hab ich die drei GPs unter Warsteiner Brewery als Team stehen , Aber bei den Ensign Starts gibt es ja in jeder Statistik einen anderen Teamnamen .die einen nennen Team Ensign die anderen Sachs Racing . Ich hab für mich Sachs Racing "ausgewürfelt " .Irgendwie muss man sich ja entscheiden :-)

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 3303
SebastianErtl hat geschrieben:
@lotusfan
Oh je, ich kann mir gut vorstellen, dass dich das total verwirrt :cry: Und meine Aussagen kann man ruhig in Frage stellen, ich könnte wetten, daß viele von euch mehr über die Zeit wissen als ich :oops: Leider kann ich dir nichts aus erster Hand sagen, da ich meine ganzen Infos leider auch auf hörensagen aufbaue :? mein einziger Kontaktmann, den ich über die Jahre hatte ist mittlerweile leider verstorben, aber ich werd heut nachmittag nochmal die Unterlagen wälzen, ob ich irgendwo noch was genaueres Finden kann. Prinzipiell kann ich dir nur raten Herrn von Osterroth zu kontaktieren, er dürfte da die genauesten Infos haben ;)
Das mit Warsteiner (75) könnte aber gut sein, dass die als hauptsponsor auch den Teamnamen gegeben haben. Ich such heut nochmal und geb euch morgen nochmal bescheid ;)


Da würde ich ( und Michael sicher auch ) aber zu gerne mal mit wälzen :-) .Schon mal Danke für die Mühe

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 17
Keine Ursache... hab eben schonmal nen Blick draufgeworfen, hab hier allerdings nur Berichte aus den Jahren 77-80. Werd aber am Wochenende mal schauen, ob ich bei Mama noch sachen finde :D) Wenn ja was sinnvolles bei rauskommt, kann ich euch das gerne auch mal zum wälzen überlassen :wink:

Beitrag Dienstag, 13. November 2007

Beiträge: 45360
@LotusFan: Ja genau, das mit Sachs Racing und Ensign ist das Nächste. Gibt interessante und verwirrende Details über die Karriere von Harald Ertl!

@SebastianErtl: Vllt. kannst du die Berichte ja ins Forum stellen!

Beitrag Mittwoch, 14. November 2007

Beiträge: 17
@MichaelZ
Ich glaube das wäre ein bisschen zu viel... ich hab hier einen Leitz-ordner für hauptsächlich das Jahr 1978 und bei meiner Mama liegen wenn ich das richtig weiss auch noch einige :( Bis ich das alles gescannt und eingestellt hab geh ich schon bald wieder in Rente :D) :D) :D)

Beitrag Mittwoch, 14. November 2007

Beiträge: 45360
Okay überzeugt. Aber wie LOtusFan bereits angedeutet hat: Für so History-Fans wie mich, wären solche Ordner natürlich ein Traum! :wink:

Beitrag Donnerstag, 15. November 2007

Beiträge: 4967
SebastianErtl hat geschrieben:
@MichaelZ
Ich glaube das wäre ein bisschen zu viel... ich hab hier einen Leitz-ordner für hauptsächlich das Jahr 1978 und bei meiner Mama liegen wenn ich das richtig weiss auch noch einige :( Bis ich das alles gescannt und eingestellt hab geh ich schon bald wieder in Rente :D) :D) :D)


Es freut mich, dass Du hier im Forum bist SebastianErtl, als jahrelanger
DRM Fan bedeutete mir Dein Vater sehr viel, ich habe ihn nie vergessen.
Vorallem seine Saison im Schnitzer 320 1978 war doch klasse, der
Wagen sah "scharf" aus, wenn man das so sagen darf :wink:

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