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Ayrton Senna

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Freitag, 18. September 2015

Beiträge: 25658
Auf NTV läuft gerade eine Doku über Ayrton Senna.

Wirklich tolle Aufnahmen aus den 80ern, tollte Berichte und Aussagen von ihm und anderen aus seinem damaligen Umfeld.
Dieser Beitrag ist automatisch generiert und ohne Unterschrift rechtsgültig.

Beitrag Samstag, 19. September 2015

Beiträge: 45398
Der Thread wäre aber besser in Yesterday aufgehoben...

Beitrag Sonntag, 20. September 2015

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
Der Thread wäre aber besser in Yesterday aufgehoben...


Da ist er jetzt auch, die Doku war echt gut!

Beitrag Samstag, 19. November 2016

Beiträge: 45398
Der Große Preis von Brasilien steht vor der Tür. Doch was ist nur mit der Rennsportnation Brasilien los? Grand Prix auf wackligen Beinen, möglicherweise erstmals ohne 1969 ohne Formel-1-Pilot – und ein kommender Champion aus dem südamerikanischen Sambaland: Fehlanzeige.

Brasilien brachte reihenweise Champions hervor: Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet, Ayrton Senna. Gerade Senna faszinierte, wird immer wieder als bester Fahrer aller Zeiten benannt und ist einer der wenigen Piloten, deren Geschichte fast jeder kennt.

Manche Fahrer werden durch den Unfalltod im Nachhinein zum Helden deklariert. Doch Senna war es schon zu Lebzeiten. Seine Aura, sein Charisma, seine Leidenschaft für den Rennsport – alles einzigartig fesselnd.

Senna fuhr 161 Grand-Prix-Rennen, gewann davon 41, sammelte 614 WM-Zähler. Und seine 65 Pole-Positions galten lange Zeit als unerreichbar. Von solchen Zahlen war nur einer wenig überrascht: Senna selbst. „Wenn man so etwas betreibt wie den Rennsport, dann macht man es entweder gut oder lässt es lieber.“

Senna machte es gut, sehr gut sogar. Besonders im Regen. Auf dem ohnehin schon schwierigen Straßenkurs von Monaco regnete es 1984 wie aus Kübeln. Senna überholte im eigentlich unterlegenen Toleman-Hart Keke Rosberg und Niki Lauda – die Stars von gestern. Und machte damit deutlich: Er ist der Star von morgen. Auf Rang zwei liegend holte er in Siebenmeilenstiefeln auf den führenden Alain Prost auf. Der fuchtelte wie wild im Cockpit, wollte einen Rennabbruch wegen des immer stärker werdenden Regens. Und bekam ihn. Sieg gerettet, aber weil noch nicht 70 Prozent der Renndistanz absolviert waren, gab es nur halbe Punkte. Das kostete ihn am Ende die WM.

Zweite Regen-Galavorstellung: Portugal 1985. Inzwischen fuhr er für Lotus, ein Team mit großer Vergangenheit, aber zu der Zeit längst am absteigenden Ast. Doch im Regen konnte keiner Senna das Wasser reichen. Bis auf den zweitplatzierten Michele Alboreto hat Senna jeden Fahrer mindestens einmal überrundet.

Feindschaft mit Prost


Senna und Prost – das Duo sorgte für eine der größten Feindschaften, die es in der Formel 1 je gegeben hat. 1988 wurden beide Teamkollegen bei McLaren. Teamchef Ron Dennis wollte eigentlich Nelson Piquet als neuen Prost-Gefährten verpflichten, doch Prost legte ein gutes Wort für Senna ein – was er bitter bereute. In all seinen künftigen Verträgen legte er Wert auf eine Klausel: Sein Teamkollege dürfte nicht Ayrton Senna heißen.

„Ich bin überzeugt, wir haben die besten Fahrer.“ Mit diesen Worten von Ron Dennis begann 1988 eine einzigartige Rivalität. Prost erinnert sich: „Senna wollte mich nicht besiegen, er wollte mich demütigen. Das war aber auch seine Schwäche.“ Wie in Monaco, als er in die Mauern krachte, als er eine Rekordrunde nach der anderen drehte.

Beim Japan-GP kam es zum großen Showdown – und zu einem der besten Rennen Sennas: Er verhunzte den Start, fiel auf Rang 14 zurück, holte sich aber einen um den anderen Platz wieder zurück. Bei leichtem Regen versteht sich. Auch Prost überholte er und wurde Champion.

1989 herrschte eisiges Klima bei McLaren. Die Fahrer wechselten kein Wort miteinander. Was zählte, waren Taten. Siege, Punkte – und Kollisionen. In Japan krachten beide zusammen, Senna siegte, wurde aber disqualifiziert, weil er nach dem Zusammenstoß die Schikane ausließ. Er revanchierte sich ein Jahr später mit einem angekündigten Foul. Da fuhr Prost schon für Ferrari. „Ich wollte Senna ins Gesicht schlagen, er nervt mich nur“, wütete der Franzose hinterher.

Senna holte zwei weitere WM-Titel, doch als dreimaliger Formel-1-Champion war er scharf auf eine neue Herausforderung. Die hieß Williams. Es wurde ein kurzes, trauriges Kapitel.

In der siebten Runde des Imola-GP 1994 krachte er in der Tamburello-Kurve in die Mauer – mit 217 km/h. Eine Spurstange hatte sich in seinen Helm gebohrt. Als der Williams zum Stillstand kam, blieb Senna regungslos sitzen. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sagte einmal: „Es war, als hätte man Jesus Kreuzigung live gesehen.“

Sennas Unfall löste eine Sicherheitsdebatte in der Formel 1 aus. Das Ergebnis sehen wir heute: Nie war die Königsklasse sicherer. In einem Auto von 2016 mit den Sicherheitsstandards an den Strecken von heute hätte Senna den Unfall mit hoher Wahrscheinlichkeit unversehrt überlebt.

Beitrag Sonntag, 20. November 2016

Beiträge: 814
Dazu muss unbedingt noch der Regen-GP von Donington 1993 erwähnt werden. Senna nach dem Start Fünfter hinter Prost, Hill, Wendlinger und Schumacher und am Ende der 1.Runde in Führung. Bis auf Hill, der 1:23 nach ihm ins Ziel kam alle überrundet. Die schnellste Runde des Rennens 1,3 s schneller als die des zweitbesten.

Überhaupt wurde meiner Meinung nach 1993, als er im maximal drittbesten Auto saß, mehr als zuvor deutlich seine überragenden Fähigkeiten deutlich. Im unterlegenen Auto Vizeweltmeister und alle 3 Regenrennen und die beiden Stadtrennen gewonnen.

Ich habe zwar schon in den 70er Jahren tödliche Unfälle miterlebt, aber damals wurde höchstens der GP Deutschland live übertragen. Die Live Übertragung Imola 1994 bleibt daher der grösste F1-Albtraum

Beitrag Sonntag, 20. November 2016

Beiträge: 45398
stimmt Donington hab ich in der Tat vergessen.
Vor allem war die Saison 1993 ja auch extrem schwierig für Senna, weil er nur von Rennen zu Rennen einen Vertrag hatte.


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