Justin Wilson †

Der frühere F1 Fahrer Justin Wilson ist tot.

Beim IndyCar-Rennen in Long Pond (Pennsylvania) kommts am Sonntag zum tödlichen Crash. Trümmerteile treffen den 37-jährigen Piloten Justin Wilson am Kopf.

Justin Wilson, der 2003 für Minardi und Jaguar 16 Formel-1-Starts hinlegte war verheiratete und Vater von zwei Töchtern.

Wieder ein sehr unglücklicher Umstand, quasi eine Kopie von Massa und Surtees 2009. Der Kopf ist nach wie vor das gefährdetste Teil im Formel-Sport, das wird einem immer wieder auf traurige Art und Weise bewusst...

Ein riesiges Pech, das soein Teil ausgerechnet auf seinen Kopf gefallen ist. Soviel Pech kann man fast gar nicht haben....

Aber Motorsport bleibt halt gefährlich und ich frage mich, ob Autos mit offenen Cockpits noch zeitgemäß sind. Es kostete einfach schon zu viele Menschenleben im Motorsport....

man muss sicherlich untersuchen, wie der Kopf besser geschützt werden kann, aber wenn man diese Argumentation fortsetzt, dann müsste Motorsport mit Motorrädern auch verboten sein, oder Rennen auf Skiern - sind auch schon viele gestorben dabei...

Der Tod fährt leider immer mit, ich glaube nicht, dass verglaste oder vergitterte Cockpits etwas bringen würden.
In all den Jahren, die ich die Formel 1 wie auch andere Rennserien verfolge sind schon so viele Fahrer umgekommen, und jedes Mal möchte man es in den jeweiligen Verbänden doch besser machen, den Tod quasi aussperren, aber das funktioniert ja auch im "normalen" Leben nicht.

MichaelZ hat geschrieben:

man muss sicherlich untersuchen, wie der Kopf besser geschützt werden kann, aber wenn man diese Argumentation fortsetzt, dann müsste Motorsport mit Motorrädern auch verboten sein, oder Rennen auf Skiern - sind auch schon viele gestorben dabei...

Beim Auto hast du aber konstruktionsbedingt durchaus die Möglichkeit, eine stabile Haube anzubauen.

Bei Skifahren ist das etwas problematisch, allerdings fliegen dir da im Normalfall auch keine Gegenstände mit hoher Geschwindigkeit an den Kopf. Beim Skifahren ist es halt wie mit vielen anderen Dingen auch, beispielsweise Fahrrad fahren oder Treppen steigen...hinfallen und dich ungünstig mit dem Kopf verletzten kannst du immer und überall.

Das kann man mit Automobilsport nicht wirklich vergleichen. Es gab eben schon viele Unfälle im Formelsport, die mit einer Cockpithaube deutlich glimpflicher ausgegangen wären. Bestes Beispiel ist wohl Ayrton Senna. Auch bei Massas Unfall 2009 in Ungarn oder beim Unfall von Henry Surtees hätte eine Haube definitiv geholfen.

Ich kann mich an einen Unfall in der STW auf der AVUS erinnern, dort verunfallte Kieth O’dor tödlich, sein Nissan Primera war rechtsgelenkt, der Wagen geriet in's Schleudern, und Frank Biela fuhr ihm frontal in die rechte Fahrerseite, das ist einfach Pech, denn andere Piloten konnten ausweichen, dazu hätte O'dor sicher überlebt, wenn das Auto linksgelenkt gewesen wäre.

formelchen hat geschrieben:

Beim Auto hast du aber konstruktionsbedingt durchaus die Möglichkeit, eine stabile Haube anzubauen.

Wenn du Rennen mit Autos sehen willst, schau Tourenwagen an.

Formel-Rennwagen sind anders. Wenn man die Cockpits verschließt und am besten noch die Räder verkleidet, weil das ja auch gwfährlich ist, dann haben wir nen LMP1-Rennwagen. Hat dann aber nichts mehr mit dem Formel-Sport zu tun.

Das ist wie, wenn man sagt: Schraub ans Motorrad noch zwei Räder dran, weil man auf zwei so leicht umfällt und am besten mit Cockpithaube und verkleideten Rädern - und wieder kommt ein LMP1-Rennwagen dabei raus.

MichaelZ hat geschrieben:

Formel-Rennwagen sind anders. Wenn man die Cockpits verschließt und am besten noch die Räder verkleidet, weil das ja auch gwfährlich ist, dann haben wir nen LMP1-Rennwagen. Hat dann aber nichts mehr mit dem Formel-Sport zu tun.

Das ist wie, wenn man sagt: Schraub ans Motorrad noch zwei Räder dran, weil man auf zwei so leicht umfällt und am besten mit Cockpithaube und verkleideten Rädern - und wieder kommt ein LMP1-Rennwagen dabei raus.

Ich persönlich sehe das auch so.

ich halte die wieder neu entfachte haubendiskussion, im zusammenhang mit dem wilson unfall, für quatsch.

formelchen hat geschrieben:

Ein riesiges Pech, das soein Teil ausgerechnet auf seinen Kopf gefallen ist. Soviel Pech kann man fast gar nicht haben....

Aber Motorsport bleibt halt gefährlich und ich frage mich, ob Autos mit offenen Cockpits noch zeitgemäß sind. Es kostete einfach schon zu viele Menschenleben im Motorsport....

solange die anderen Motorradfahren können ist das akademisch.

formelchen hat geschrieben:

MichaelZ hat geschrieben:

man muss sicherlich untersuchen, wie der Kopf besser geschützt werden kann, aber wenn man diese Argumentation fortsetzt, dann müsste Motorsport mit Motorrädern auch verboten sein, oder Rennen auf Skiern - sind auch schon viele gestorben dabei...

Beim Auto hast du aber konstruktionsbedingt durchaus die Möglichkeit, eine stabile Haube anzubauen.

Bei Skifahren ist das etwas problematisch, allerdings fliegen dir da im Normalfall auch keine Gegenstände mit hoher Geschwindigkeit an den Kopf. Beim Skifahren ist es halt wie mit vielen anderen Dingen auch, beispielsweise Fahrrad fahren oder Treppen steigen...hinfallen und dich ungünstig mit dem Kopf verletzten kannst du immer und überall.

Das kann man mit Automobilsport nicht wirklich vergleichen. Es gab eben schon viele Unfälle im Formelsport, die mit einer Cockpithaube deutlich glimpflicher ausgegangen wären. Bestes Beispiel ist wohl Ayrton Senna. Auch bei Massas Unfall 2009 in Ungarn oder beim Unfall von Henry Surtees hätte eine Haube definitiv geholfen.

Es wird keiner gezwungen, mit offenen Rennwagen zu fahren, jeden steht es frei, Tourenwagen, Nascar oder ähnliches zu fahren. 100% Sicherheit wird es nicht geben, egal ob offen oder zu. Will man geschlossene Cockpits, die auch noch sicher sind und für den Fahrer keinen Hitzschlag verursachen, dann kann man F1, Champ Car und co. einstampfen und zurück zur Gruppe C gehen (und selbst da sind die Leute gestorben)

So tragisch so ein Unfall auch ist wird eine Cockpithaube ingesamt nicht mehr Sicherheit bringen. (und gerade der Unfall von Wilson war ein klassischer Ovalunfall, in der F1 wäre das drehende Auto in die Auslaufzone gekreiselt und nix wäre passiert)

Naja in der F1 fliegen auch Teile rum bei einem Unfall...

Ja, klar, aber im Regelfall rutschen die Autos von der Strecke und werden nicht an einer Begrenzungsmauer zerrieben.

Und Unfälle weit jenseits der 300 sind auch eine Seltenheit.

In der Formel hätte der sein Auto in der Asphaltausláufzone gefangen und wäre weiter gefahren ohne Probleme. Bei den Indiecars hat man die Mauer und die Fangzäune.....

hat der noch gebremst vorm Einschlag?

https://www.youtube.com/watch?v=P7EFP_wr2fo

Kann auch sein, dass ein Teil eingeklemmt wurde und irgendwas blockierte...

automatix hat geschrieben:

Es wird keiner gezwungen, mit offenen Rennwagen zu fahren, jeden steht es frei, Tourenwagen, Nascar oder ähnliches zu fahren. 100% Sicherheit wird es nicht geben, egal ob offen oder zu. Will man geschlossene Cockpits, die auch noch sicher sind und für den Fahrer keinen Hitzschlag verursachen, dann kann man F1, Champ Car und co. einstampfen und zurück zur Gruppe C gehen (und selbst da sind die Leute gestorben)

So tragisch so ein Unfall auch ist wird eine Cockpithaube ingesamt nicht mehr Sicherheit bringen. (und gerade der Unfall von Wilson war ein klassischer Ovalunfall, in der F1 wäre das drehende Auto in die Auslaufzone gekreiselt und nix wäre passiert)

100% Sicherheit wird es nie geben und Motorsport immer gefährlich sein.

Aber es ist eine vollkommen logische Sache, dass eine Cockpithaube bei dem einen oder anderen Unfall schlimmeres verhindert hätte - definitiv. Auch im Falle von Senna, Surtees Junior und Wilson.

Natürlich würde das nicht jedem gefallen und es ist vielleicht auch eine Geschmackssache, eine Entscheidung pro Haube zu fällen. Aber was ist wichtiger, Sicherheit oder Optik??

Was du zu Wilsons Unfall und zum Thema Auslaufzone sagst:

Der Crash in die Mauer war nicht entscheidend. Er erlag seinen Kopfverletzungen infolge der Kollision mit dem umherfliegenden Teil. Den Crash in die Mauer allein hätte er wohl locker überlebt.

Wenigstens hat er mit seinen Organen immerhin 6 Menschen geholfen, so hat sein Tod zumindest noch etwas gutes für schwerkranke Menschen.

da gings ja nicht um Wilsons Crash, sondern um den anderen - in der F1 wäre der in die Auslaufzone gedreht und nichts wäre passiert. In der Indycar zerbröseln die Autos dann an der Mauer.

Man braucht sich eigentlich keine Gedanken um Cockpithauben machen, gibt doch genug Rennserien mit Dach. Einfach alle offen Serien aufhören und gut ist - so verschwendet man wieder Unmengen an Geld um dann im Falle der Indycar auch kaum mehr was anderes zu sein als z.b die Nascar.

Und ob die Haube ingesamt wirklich sicherer ist oder bei anderen Unfällen zur Fall wird wird sich zeigen müssen

automatix hat geschrieben:

Man braucht sich eigentlich keine Gedanken um Cockpithauben machen, gibt doch genug Rennserien mit Dach. Einfach alle offen Serien aufhören und gut ist - so verschwendet man wieder Unmengen an Geld um dann im Falle der Indycar auch kaum mehr was anderes zu sein als z.b die Nascar.

Also ich kenne keine Serie mit geschlossenen Autos, die mit der F1 vergleichbar ist. Die F1 ist einmalig und es macht durchaus Sinn, sie auch mit Hauben zu behalten.

Aber dann kommt die Diskussion mit offenstehenden Räder und schon haben wir aus der F1 eine zweite WEC gemacht...

formelchen hat geschrieben:

automatix hat geschrieben:

Man braucht sich eigentlich keine Gedanken um Cockpithauben machen, gibt doch genug Rennserien mit Dach. Einfach alle offen Serien aufhören und gut ist - so verschwendet man wieder Unmengen an Geld um dann im Falle der Indycar auch kaum mehr was anderes zu sein als z.b die Nascar.

Also ich kenne keine Serie mit geschlossenen Autos, die mit der F1 vergleichbar ist. Die F1 ist einmalig und es macht durchaus Sinn, sie auch mit Hauben zu behalten.

Eben sie ist einmalig, und mit einer Haube wäre sie dann eine neue Gruppe C, und da gab es genügend tödliche Unfälle, das hat auch schon automatix geschrieben, und ich meine seine Ausführungen stimmen.

MichaelZ hat geschrieben:

Aber dann kommt die Diskussion mit offenstehenden Räder und schon haben wir aus der F1 eine zweite WEC gemacht...

Von offenen Rädern habe ich aber nicht gesprochen und in der Öffentlichkeit sowie bei der FIA wird dieses Thema auch aktuell nicht diskutiert.

Von daher ist das reine Spekulation und deine persönliche Vermutung, dass bei der Einführung von Cockpithauben auch die offenstehenden Räder verschwinden. Das Eine hat ja mit dem Anderen nichts zutun.

Und selbst wenn beides käme, wäre die F1 nicht gleich WEC. Die F1 ist ein Sprintsport, auch wenn die aktuelle Reifensituation ein wenig daran zweifeln lässt. Die WEC dagegen ist ohne Zweifel ein Langstreckensport.

ja und man kann WEC Rennen nicht auf 300 km beschränken?

automatix hat geschrieben:

ja und man kann WEC Rennen nicht auf 300 km beschränken?

Klar könnte man. Tut man das denn auch??

Die Autos, die Reifen und alles andere in der WEC ist auf größere Distanzen ausgelegt. Klar könnte man die Distanzen theoretisch auch verkürzen, aber dafür sind diese Autos nicht gedacht.

Theoretisch kannst du auch ein 24-Stunden-Rennen mit einem F1-Renner fahren, aber der ist dafür genausowenig gedacht und entwickelt.