Power konnte die Massen faszinieren als er sich mit einem sensationellen Start, von Platz 4 aus, in Führung katapultiert hatte. Danach gab Power den Fans zu keinem Zeitpunkt des Rennens mehr einen Grund an seinem Sieg, beim Abschiedsrennen, zu zweifeln. Einzig in der Anfangsphase des Rennens wurde es nochmal so richtig eng.

Spannung gleich zu Beginn des Rennens. Power kämpft sich von Rang 4 auf Position 1 nach vor., Foto: Sutton
Spannung gleich zu Beginn des Rennens. Power kämpft sich von Rang 4 auf Position 1 nach vor., Foto: Sutton

Nachdem Will Power mit seinem hervorragenden Start von der Außenseite der zweiten Reihe auf die Innenseite neben Justin Wilson, der auf Pole stand, zog, konnte Power die Führung übernehmen und gab von da an den 1. Platz nicht mehr aus der Hand. Justin Wilson ließ sich jedoch nicht unterkriegen und klebte sprichwörtlich an Powers Heck. Ein Neustart des Rennens nach dem Unfall von Mario Moraes, der eine Gelbphase auf der ganzen Strecke auslöste, gab Wilson wieder Hoffnung, die Führung eventuell doch noch zurückgewinnen zu können.

Aber die bestechende Form von des KV Racing Piloten hielt weiter an und so war alle Mühe von Wilson vergebens. In Runde 12 bedeutete ein – wie Wilson vermutete – Motorschaden das endgültige Aus für den Briten. "Ich habe ein paar Runden davor bemerkt, dass die Motorleistung abgesunken war. Es fühlte sich so an als hätte ich ein paar Zylinder verloren, also denke ich, dass ich einen Motorschaden hatte", sagte Wilson. Dabei hätte das Rennen nach der Rechnung von Wilson auch zu seinen Gunsten entschieden werden können. "Wir warteten nur noch darauf das Will [Power] einen Boxenstop einlegt, um ihn dort zu überholen."

Franck Montagny erlebte, in einem Rennen über das wahrscheinlich noch viele Jahre gesprochen wird, ein äußerst erfreuliches Debüt im amerikanischen Formelsport. Platz 2 war seine Ausbeute. Der Ausfall von Wilson bedeutete für Alex Tagliani, dass er nun an der Reihe war dem führenden Power einzuheizen. Tagliani übte vor allem zur Mitte des Rennens starken Druck auf Power aus. Die wahrscheinlich beste Gelegenheit des Kanadiers an Will Power vorbeizugehen ergab sich, als das Kampfduo gleichzeitig zum Boxenstop kam. Was Justin Wilson eigentlich vor hatte, versuchte hier Tagliani, doch Power konnte die Boxengasse knapp vor dem Kanadier verlassen.

Ab diesem Moment konnte Power das Feld kontrollieren und auf Distanz halten. Satte 6 Sekunden Vorsprung konnte der Australier herausfahren. Das veranlasste Tagliani dazu, ein Risiko einzugehen . Der Kanadier erhoffte sich durch seinen letzten Boxenstop, wo er auf die weicheren Bridgestone Reifen gewechselt hatte, dass er den führenden Power gegen Ende des Rennens noch abfangen könnte. Doch anstatt auf den Australier aufzuschließen, wurde Tagliani in großen Schritten langsamer.

Auch Frank Montagny konnte sich bei seinem Debüt kurzzeitig an der Jagd auf den Führenden beteiligen. Kurze Zeit lag Montagny nach dem letzten Boxenstop des Rennens vor Tagliani. Diese verlor er aber noch in derselben Runde, in der er die Box verlassen hatte. Bald hatte der Debütant aber einen Gegenangriff gestartet und sich wieder an Tagliani vorbeigeschoben. Das Dilemma des Alex Tagliani nahm seinen Lauf. Mario Dominguez war der nächste auf der Liste derer, die Tagliani noch kassieren sollten und das tat er auch. Dominguez ging an Tagliani vorbei und war somit auf Podiumskurs unterwegs. In der Zwischenzeit viel der Kanadier immer weiter zurück, bis er auf Rang 7, am Ende des Rennens, mit der Zielflagge abgewunken wurde.

"Wir haben uns entschieden auf roten Bridgestone Reifen zu fahren, die bieten für 1 oder 2 Runden mehr Grip aber der schnelle Reifenverschleiß war ein Horror", sagte Tagliani. "Ich bin in jeder Kurve ins rutschen gekommen, es war sehr schwer mit den Jungs die auf schwarzen Reifen fuhren mitzuhalten."

Eine Sekunde seines ursprünglichen 6-Sekunden-Vorsprungs musste der Sieger des Champ Car Abschiedsrennens, Will Power, noch abgeben. Mit 5 Sekunden Vorsprung auf den Debütanten, und ehemaligen Super Aguri Formel 1 Fahrer, Frank Montagny. "Ich denke das war nicht schlecht wenn man bedenkt, dass das mein erstes Rennen in der Champ Car World Series war. Ich bin ja zum ersten Mal hier und noch ein Rookie", sagte er. "Das Team hat einen fantastischen Job gemacht und mir ein sehr Gutes Auto zur Verfügung gestellt. Ich denke Amerika liegt mir."

Justin Wilson versuchte bis in Runde 12 alles um sich die Führung zurück zu erobern., Foto: Sutton
Justin Wilson versuchte bis in Runde 12 alles um sich die Führung zurück zu erobern., Foto: Sutton

Für Will Power war es ein ganz besonderer Sieg. "Es bedeutet mir viel. Wir wollten dieses Jahr eigentlich die Meisterschaft gewinnen doch auf einmal hat sich die Serie geändert", sagte er. "Das war ein großartiger Weg um mit der Champ Car abzuschließen." Doch auch auf den hinteren Rängen gab es noch ein paar glückliche Piloten. Mario Dominguez folgten Enrique Bernoldi auf Platz 4 und Oriol Serva auf der 5. Position. Der Teamkollege von Bernoldi, Franck Perera fuhr sich gleich zu Beginn des Rennens auf Rang 3 nach vor, verlor aber nach beiden Boxenstops an Boden und Platzierungen. Am Ende sprang noch Rang 6, vor Tagliani, heraus.

Auf den weiteren Plätzen folgten. David Martinez sowie Ernesto Viso die auf den Rängen 8 und 9 ins Ziel kamen. Jimmy Vasser rundete die Top 10 in Long Beach ab. Good bye Champ Cars...