Das Qualifikationsrennen in Ungarn nahm erst nach den Boxenstopps Fahrt auf - aber dafür richtig. Enzo Ide übernahm den WRT-Audi von Chris Mies nach dem Fahrerwechsel und verteidigte tapfer die Führung gegen den attackierenden AKKA-Mercedes von Felix Rosenqvist und Tristan Vautier. Frédéric Vervisch und Laurens Vanthoor (ebenfalls WRT-Audi) wurden Dritte.

Audi oder Mercedes - ansonsten keiner

An der Spitze passierte nach dem Start wenig. Auch nachdem eine FCY-Phase wegen eines gestrandeten Fahrzeuges das Feld neutralisierte, schien es so, als würde der Hungaroring seinem Image gerecht: Es wurde kaum überholt. Damit kam den Reifen- und Fahrerwechseln zur Rennmitte eine besondere Bedeutung zu.

WRT war schneller als AKKA ASP und brachte Ide vor Vautier auf die Strecke zurück. Die französische Mercedes-Mannschaft hatte einen Vorsprung von fast drei Sekunden, der jedoch gegen WRT - eine der besten GT-Mannschaften der Welt - nicht ausreichte. Vautiers Druck auf Ide war 20 Minuten lang enorm, doch der Belgier erlaubte sich nur kleinere Fehler, die sich nicht auf das Rennen auswirkten. Ebenso wenig schaffte es dahinter Vervisch an Vautier vorbei.

Auf dem undankbaren vierten Rang sammelten Buhk und Baumann im HTP-Mercedes immerhin drei Punkte. Die Teamkollegen Schneider und Szymkowiak nahmen dahinter ein Paar Zähler mit. Unter den besten Zwölf bildete der Grasser-Lamborghini von Pohler und Bortolotti auf dem achten Platz die Ausnahme: Es handelte sich nicht um einen Mercedes oder Audi, die in ihrer eigenen Liga fuhren.

Britische Tristesse: Bentley und McLaren spielen keine Rolle

Dass es für McLaren ein schwieriges Wochenende werden würde, hatte sich bereits abgezeichnet. Die Speerspitzen Rob Bell und Álvaro Parente konnten sich nach einer schwachen Qualifikation nicht entscheidend verbessern. Ein grenzwertiges Verteidigungsmanöver von Bell gegen Dusseldorp im Rowe-BMW war das Highlight eines Rennens, das auf dem 17. Rang endete.

Bentley kann sich immerhin als vierte Kraft am Hungaroring bezeichnen. Bei der großen Zahl an Audi und Mercedes bedeutete dies jedoch lediglich Plätze in den besseren Top-20-Rängen. Nicht genug, um Punkte zu sammeln und vor allem nicht genug für aussichtsreiche Startpositionen für das morgige Hauptrennen. Für Andy Soucek und Maxime Soulet droht die Meisterschaft damit endgültig außer Reichweite zu sein.

Hauptrennen am Sonntagmittag

Die größte Punkteausbeute - 25 für den Sieg - kann am morgigen Sonntag eingefahren werden. Unter der prallen ungarischen Mittagshitze werden die GT3-Boliden um 12:30 Uhr ins Rennen gehen.