Auf Patric Niederhauser wartet das anspruchsvollste Jahr seiner bisherigen Motorsportkarriere. Der Schweizer startet in der Saison 2016 in den beiden stärksten GT3-Rennserien der Welt. Mit dem spektakulären Lamborghini Huracán GT3 tritt er bei insgesamt 16 Rennen in der Blancpain GT Series sowie dem ADAC GT Masters an. Der offizielle Lamborghini GT3 Junior bestreitet seine Einsätze für das deutsche Erfolgsteam Attempto Racing.

Für Niederhauser beginnt die Saison vom 08. bis 10. April in Misano. Auf der italienischen Traditionsstrecke steht der erste Sprint-Lauf der Blancpain GT Series bevor. Die Meisterschaft ist eine Kombination aus Sprint Cup mit 60-minütigen Läufen sowie dem Endurance Cup bestehend aus Langstreckenrennen. Formel-1-Strecken wie Monza, Silverstone und der Hungaroring sind weitere Stationen für den 24-Jährigen. Im ADAC GT Masters bestreitet Niederhauser seine ersten Einsätze im Lamborghini Huracán GT3 auf Strecken wie dem Nürburgring, Zandvoort und Hockenheim in jeweils einstündigen Rennen.

Patric, auf dich wartet ein echtes Mammutprogramm mit dem Lamborghini Huracán GT3. Mit welchen Erwartungen gehst du in die Saison 2016?
Ich freue mich unheimlich auf meine erste Saison im GT3-Sport. Noch nie zuvor bin ich so viele Rennen innerhalb eines Jahres gefahren! Es macht mich sehr stolz, als offizieller Fahrer des Lamborghini GT3 Junior Programms für Attempto Racing an den Start zu gehen. Die Blancpain GT Series und das ADAC GT Masters sind unbestritten die stärksten GT3-Serien der Welt. Hier treten die besten Sportwagenfahrer aus aller Welt an. Ich kann es kaum erwarten, mich mit der Elite des GT3-Sports zu messen.

Du bist bereits bei den 24 Stunden von Le Mans und in Formelserien wie der GP2 gefahren. Mit dem Lamborghini Huracán GT3 erwartet dich nun eine völlig neue Herausforderung. Hast du dich bereits an das Auto gewöhnen können?
Richtig, in den vergangenen Jahren bin ich viele unterschiedliche Rennautos auf der ganzen Welt gefahren. 2015 fuhr ich in der Lamborghini Super Trofeo und konnte mich dort mit Autos, die ein Dach haben, vertraut machen. Dadurch fiel mir der Aufstieg in den Lamborghini Hurácan GT3 um einiges leichter. Natürlich ist die GT3-Version dieses Supersportwagens noch mal eine andere Hausnummer. Der GT3 Lamborghini bietet viel mehr Abtrieb und hat stärkere Bremsen. Bei Testfahrten konnte ich mich weiter an das Auto gewöhnen und die Grenzen ausloten. Ich kann sagen: Der Lamborghini Hurácan GT3 sieht nicht nur cool aus, sondern ist ein echtes Biest, mit dem das Fahren riesengroßen Spaß macht. Jetzt freue ich mich darauf, in den Rennen gegen bis zu 50 andere GT3-Boliden anzutreten.

Du bist offizieller Lamborghini GT3 Junior und der einzige Schweizer in diesem Programm. Was bedeutet das für dich?
Es ist ein tolles Gefühl, für einen solch berühmten Hersteller an den Start zu gehen. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, einen Lamborghini zu fahren? Lamborghini blickt auf eine große Motorsportgeschichte zurück. Natürlich bin sich sehr stolz, für das GT3 Junior Programm auserwählt worden zu sein. Das Programm wurde 2015 ins Leben gerufen und steht damit noch in seinen Anfängen. Ich finde es sehr spannend, von Beginn an ein Teil dieser Familie zu sein. Lamborghini unterstützt uns und gibt uns tolle Möglichkeiten auch abseits der Rennen, etwa als Fahr-Instruktor. Der Lamborghini Huracán GT3 ist das erste direkt von Lamborghini entwickelte GT3-Rennauto. Als Junior Programm Fahrer bin ich voll in die Entwicklung des Fahrzeugs eingebunden. Es ist extrem spannend, von Beginn an bei diesem Projekt beteiligt gewesen zu sein.

Welche sportlichen Ziele hast du dir für die Saison 2016 gesteckt?
Es fällt mir nicht leicht, diese Frage zu beantworten. Schließlich stehe ich vor meinen allerersten Saisons in der Blancpain GT Series und dem ADAC GT Masters. Beide Serien sind äußerst konkurrenzfähig und alle Topfahrer gehen hier an den Start. Auch für unser Team wird das erste Jahr mit dem Lamborghini Huracán GT3 eine neue Herausforderung. Ich habe ein gutes Gefühl und Vertrauen in unsere gesamte Mannschaft. Die Testfahrten liefen vielversprechend, aber natürlich werden dort nie alle Karten aufgedeckt. Wir müssen also einfach die ersten Rennen abwarten. Wir möchten Highlights setzen und ein Wörtchen beim Kampf um die Spitze mitreden. Wenn wir um Podestplätze mitfahren können, wäre es umso besser.