Es läuft rund auf der Rundstrecke für das rallyeerfahrene M-Sport-Team: Der Bentley Continental GT3 konnte auf dem Paul Ricard HTTT seinen zweiten Sieg in Folge einfahren. Guy Smith, Andy Meyrick und Steven Kane steuerten das riesige Schiff zum Sieg. Nicht einmal die Topbesetzung auf dem dagegen geradezu zierlich wirkenden McLaren MP4-12C GT3 mit Alvaro Parente, Gregoire Demoustier und Nicolas Lapierre konnte gegen die M-Sport-Nobelkarosse bestehen und lief mit knappem Abstand auf Platz zwei ein. Den dritten Rang holte erst in der vorletzten Runde das HTP-Team von Lucas Wolf, Sergey Afanasiev und Stef Dusseldorp.

Als sich das Feld in das Dämmerungsrennen, das bei Dunkelheit zu Ende ging, hineinbegab, führte zunächst der ART-McLaren mit Parente am Steuer. Trotzdem wollte keine wirkliche Freude im McLaren-Lager aufkommen: Das zweite Fahrzeug von Kevin Estre, Andy Soucek und Kevin Korjus, das die Meisterschaft vor dem Start des Rennens anführte, rollte schon in der ersten Runde aus. Nachdem man wegen eines Motorschadens im Qualifying von ganz hinten starten musste, kollidierte Estre im Startgetümmel mit einem Jaguar und kam so gar nicht erst in den Genuss der Schikanen-freien Mistral-Geraden.

Somit war klar, dass Bentley die Führung in der Meisterschaft bei einer Zielankunft auf den vorderen Plätzen übernehmen würde. Doch auch die britische Mannschaft blieb nicht von Defekten verschont: Der zweite Continental fiel zu Rennhälfte mit einem Getriebeschaden aus. Doch das Topfahrzeug hielt sich schadlos, Mann des Rennens wurde Andy Meyrick: Im zweiten Stint übernahm er den Bentley mit der Startnummer 7 und fuhr ihn bis an die Spitze nach vorn. Doch damit nicht genug, er vergrößerte den Vorsprung auf fast zehn Sekunden bis zum letzten Boxenstopp.

Schock für die Tabellenführer: Estre/Korjus/Soucek fielen schon in der ersten Runde aus, Foto: Brecht Decancq
Schock für die Tabellenführer: Estre/Korjus/Soucek fielen schon in der ersten Runde aus, Foto: Brecht Decancq

Knappe Entscheidungen auf dem Zielstrich

Das war auch bitter nötig, denn bei besagtem letzten Stopp dauerte es viel zu lang, bis sich das Schlachtschiff wieder in Bewegung setzte. Doch es reichte so gerade eben aus, dass Schlussfahrer Steven Kane knapp vor dem am Ende von Nicolas Lapierre gesteuerten McLaren wieder auf die Strecke herauskam. Der letzte Stint wurde zu einer Hetzjagd und beide Kontrahenten mussten immer wieder Überrundungen hinter sich bringen, die die Rundenzeiten um bis zu drei Sekunden schwanken ließen. Kane behielt aber die Nerven sowie die Übersicht im Verkehr und hielt Lapierre hinter sich, der Abstand betrug am Ende 1,1 Sekunden.

Der TDS-BMW siegte in der Pro-Am-Wertung, Foto: Günter Kortmann
Der TDS-BMW siegte in der Pro-Am-Wertung, Foto: Günter Kortmann

Um die dritte Position war der Kampf noch enger: Die beiden HTP-Mercedes, die im Schlussstint von Sergey Afanasiev und Nico Verdonck gesteuert wurden, lieferten sich einen harten Kampf um die dritte Position. Den ganzen letzten Stint über klebten die Flügeltürer aneinander, in der vorletzten Runde markierte Afanasiev das entscheidende Manöver und schob den SLS mit der Startnummer 85 auf Gesamtrang drei. Nur 0,8 Sekunden trennten die beiden V8-Boliden. Primat/Verdonck/Buhk mussten sich mit Rang vier begnügen, auf Rang fünf kam der Sainteloc-Audi von Sandström/Ortelli/Guilvert, der auf dem Zielstrich seinerseits nur eine halbe Sekunde hinter den Mercedes lag.

Die Pro-Am-Wertung entschieden Henry Hassid und Nick Catsburg auf dem TDS-BMW-Z4 für sich, die sieben Sekunden hinter dem Sainteloc-Audi auf die gesamtsechste Position kamen. Die Gentlemen-Wertung gewannen wie schon in Silverstone Alexander Matschull und Frank Schmickler auf dem GT-Corse-Ferrari, die in Le Castellet von Pierre Ehret verstärkt wurden.