Bei Phoenix Racing droht Niki Mayr-Melnhof auf den ersten Blick kaum beachtet zu werden - mit dabei sind schließlich zwei GT-Weltmeister und der gehypte Youngster Alessandro Latif. Doch wer den Österreicher 2014 in der Blancpain-Sprintserie (BSS) nicht auf der Rechnung hat, macht einen Fehler: Mayr-Melnhof wurde 2013 Dritter in der FIA-GT-Meisterschaft und hat schon vom GT4-Aston bis zum GT1-Maserati einige Sportwagen erfolgreich am Limit bewegt. Motorsport-Magazin.com hat mit ihm über die anstehende Saison gesprochen.

Wie kam es dazu, dass Du dieses Jahr bei Phoenix Racing mit einem Audi R8 LMS in der Blancapin-Sprintserie fährst?
Ich hatte über die letzten Jahre schon Kontakt zu Phoenix und habe ihre professionelle Arbeit im Motorsport immer bewundert; und obwohl ich 2013 ein sehr gutes Jahr bei WRT hatte ist es glaube ich noch ein weiterer Schritt nach oben jetzt mit so einem professionellen Team wie Phoenix zu fahren.

Hat der Slovakiaring als "Heimrennen" in der Nähe Österreichs für Dich eine besondere Rolle bei der Saisonplanung gespielt?
Nicht so sehr durch die Nähe der Heimat aber besonders das Layout der Strecke und die Atmosphäre am Slovakiaring haben mir schon immer gefallen. Die Strecke ist sehr technisch und hat einige tolle schnelle Passagen. Natürlich feierte ich dort auch meinen ersten Sieg letztes Jahr, ein tolles Gefühl und natürlich freue ich mich schon wieder auf das Rennen 2014 am Slovakiaring.

Gehst Du beflügelt vom Erfolg des letzten Jahres in die Saison 2014 oder spürst Du den Druck, das Ergebnis wiederholen zu wollen?
Hätte mir letztes Jahr jemand am Beginn der Saison gesagt das ich Gesamtdritter werde, hätte ich es nie für möglich gehalten. Aber durch die super Unterstützung von Audi und WRT und sehr viel harter Testarbeit habe ich es zusammen mit René [Rast] geschafft. Ich hatte immer ein gutes Auto und konnte sehr viel von René lernen. Aber auch mein Ingenieur Adam hatte einen großen Anteil am Erfolg des letzten Jahres und hat mir technisch extrem weitergeholfen.
Ich versuche genau wie letztes Jahr in die Saison zu starten: Ich habe über den Winter alle nötigen Hausaufgaben gemacht und fahre mit einem sehr starkem Paket nach Nogaro. Die Tests waren sehr gut, mir ist es bewusst das es schwierig sein wird das Ergebnis vom letzten Jahr zu verbessern, aber es sind noch zwei Plätze, die mir nach ganz oben fehlen und ich werde alles geben um auch dieses Jahr die nötigen Punkte zu sammeln um am Ende ganz oben stehen zu können.

Was war Dein Saison-Highlight 2013?
Baku war einfach unfassbar geil! Es war für alle Neuland und eine extrem schwere und gefährliche Strecke. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt und wir hatten schnell ein perfektes Setup gefunden. Die sehr kleine theoretische Möglichkeit vielleicht doch noch den Titel zu gewinnen hat mich zusätzlich motiviert, um maximal zu attackieren. Ich hatte keinen Druck, denn ich hatte nix mehr zu verlieren und konnte dadurch voll angreifen.
Was ich im ersten Rennen auch umsetzten konnte. Ich hab' gesehen, was René in der Quali für eine super Runde gefahren ist und habe versucht, es ihm gleich zu tun. Das Rennen dann zu gewinnen und auch noch die schnellste Rennrunde gefahren zu sein, war ein ganz spezieller Moment in meiner noch kurzen Motorsportkarriere. Das Rennen werde ich so schnell nicht vergessen.

Wird man Dich 2014 auch bei einem Langstreckenrennen sehen?
Ich arbeite daran, das ein oder andere Blancpain-Endurance-Rennen zu bestreiten, besonders mit den 24 Stunden von Spa-Francorchamps habe ich noch eine große Rechnung offen. Es wird nicht leicht, für so ein schwieriges Rennen ein gutes Paket zusammenzustellen, aber ich werde kämpfen.