Einmal mehr hat Stéphane Ratel im Rahmen der 24 Stunden von Spa-Francorchamps seine Pläne zur weiteren Entwicklung des GT-Sports skizziert. Ganz im Gegensatz zu den vergangenen Jahren offenbarte er aber keine gewagten Vorhaben, sondern erklärte, dass er den aktuellen Kurs seiner Serien beibehalten wolle. Die wenigen Neuerungen, die der SRO-Kopf präsentierte, bezogen sich allesamt auf das sportliche Regelwerk.

Die wichtigste Aussage der gesamten Pressekonferenz traf Ratel gleich vorneweg: "Wir bestätigen, dass die Spezifikationen aller existierenden GT3-Fahrzeuge für 2014 eingefroren werden." Ziel dessen ist es selbstverständlich, eine Kostenexplosion zu verhindern. Wie Motorsport-Magazin.com im Vorfeld des 1.000-Kilometer-Rennens auf dem Nürburgring berichten wird, ist damit einem ganz entscheidenden Problem jedoch mitnichten gegengesteuert.

Kalender so gut wie fix

Mehr oder minder eingefroren wurde auch der aktuelle Rennkalender der Blancpain Endurance Series. Die Termine der Saison 2013 wurden ohne jegliche Veränderung auf das kommende Jahr übertragen. Die Läufe in Monza, Silverstone, Le Castellet, Spa-Francorchamps und am Ring werden ergo an den gleichen Tagen stattfinden wie heuer. Einzig könnte sich ergeben, dass das Rennen auf der Paul-Ricard-Strecke in die nächtliche Dunkelheit führen wird.

Letztlich wird es im Kommenden nur zwei Veränderungen geben: Zum einen sollen Gaststarter bei den Veranstaltungen in Spa sowie auf dem Nürburgring keine Punkte sammeln können. Damit soll verhindert werden, dass das Bild in der Gesamtwertung der Meisterschaft unnötig verzerrt wird. Zum anderen wird es 2014 ausschließlich Fahrern mit Bronze-Einstufung erlaubt sein, in der Herrenfahrer-Wertung anzutreten.

Stéphane Ratel bei der Pressekonferenz in Spa-Francorchamps, Foto: V-IMAGES.com/Fabre
Stéphane Ratel bei der Pressekonferenz in Spa-Francorchamps, Foto: V-IMAGES.com/Fabre

Ratel machte unterdessen Gerüchte bezüglich einer Art Blancpain-Weltserie mit Rennen auf mehreren Kontinenten zunichte. Er gestand sich offen ein: "Wir glauben nicht, dass unsere Teams dazu in der Lage wären, ein weltweites Programm zu finanzieren." Gleichfalls machte der Franzose klar, dass er weiterhin keine Gründe sehe für eine GT-Einheitsklasse in Kooperation mit dem Le-Mans-Vernastalter ACO. Seine Kernaussage: "Fortan ist Stabilität der Schlüssel."

Zur Debatte stehen hingegen noch zwei Runden der nächstjährigen FIA-GT-Serie, die ansonsten ebenfalls unangetastet bleiben wird. Offenbar will man die beiden am wenigsten erfolgreichen Events der laufenden Saison aus dem Kalender streichen. Welche dies sein werden, werde man im Winter anhand der Zuschauerzahlen evaluieren. Ersatz leisten sollen entsprechend populärere Austragungsorte, aller Wahrscheinlichkeit nach Formel-1-Strecken.

Abschließend gab Ratel zu Protokoll, dass er mit dem bisherigen Werdegang seiner GT-Rennserien zufrieden sei. Auch die britische GT-Meisterschaft, deren Leitung ebenso der SRO obliegt, werde daher keine nennenswerten Anpassungen erfahren.

Blancpain Endurance Series, provisorischer Kalender 2014

Monza (drei Stunden), 13. April
Silverstone (drei Stunden), 1. Juni
Le Castellet (drei Stunden), 29. Juni
24 Stunden Spa-Francorchamps, 26. und 27. Juli
1.000-Kilometer-Rennen Nürburgring, 21. September