ProSpeed Competition kommt als erfolgreichstes Porsche-Team der Blancpain Endurance Series zum Heimpiel nach Spa-Francorchamps. Allerdings überwiegt für Teamchef Rudi Penders Skepsis - die sich allerdings nicht auf das Fahrer-Trio Marc Hennerici, Xavier Maassen und Maxime Soulet bezieht. Zusätlich wird in Spa-Frabcorchamps ein zweiter Porsche mit Marco Holzer, Nick Tandy und Marco Mapelli starten.

Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie fällt die Halbzeitbilanz aus?
Sechseinhalb. Wir nehmen in drei Meisterschaften teil und betreuen eine vierte. Es kann nicht in allen immer gut laufen. In der BES war es schwierig, obwohl der neue Porsche von der Rennpace gut ist. In Monza standen wir nach dem Qualifying in der ersten Reihe, aber Marc Hennerici hatte in der fünften Runde auf Platz vier liegend einen Unfall. In Silverstone war das Gesamtpacket zu langsam. Wenn man in diesem GT3-Umfeld von Rang 28 startet, kann man kein gutes Ergebnis erzielen.

Welchen Eindruck macht das neue TV-Paket für 2013?
Die BES ist für mich eine Amateurrennserie für Gentleman-Fahrer, an der die Hersteller aus kaufmännischen Gründen teilnehmen. Diese Zielgruppe braucht keinen TV-Vertrag. Aktuell haben wir keine zusätzlichen Sponsoren durch TV-Präsenz.

In der BES sind durchschnittlich über 60 Fahrzeuge gemeldet. Ist das noch gutes Racing?
60 Fahrzeuge sind grenzwertig viel. Es gibt einen interessanten Effekt, wenn neue Teilnehmer in eine schwach besetzte Meisterschaft kommen und dann gewinnen. Das hat dann wenig Wert. Aber es geht auch anders herum, wenn man schnell ist und das einfach nicht umsetzen kann. Ich persönliche finde, dass es in der BES übertrieben ist, da man keinen guten Sport mehr zeigen kann. [lacht] Vielleicht sollten wir bei so vielen Fahrzeugen in Le Mans an den Start gehen.

Ist der neue Porsche von der Leistung da, wo er sein sollte?
Im Prinzip ist die 2013-Evolution des Porsche gut gelungen und die Fahrer sind mit dem Wagen zufrieden.

Wie steht man als Teamchef zum Einfrieren der GT3-Technik?
Es gibt GTE und es gibt GT3, daher weiß man als Team, was einen in der BES erwartet. Man kann nur versuchen, die Hersteller dazu zu bewegen, neue Teile aus Zuverlässigkeitsgründen zu homologieren.

Was sind die Ziele für den Saisonhöhepunkt in Spa-Francorchamps?
Letztes Jahr hatten wir in den Morgenstunden ein Kupplungsproblem; im Jahr davor sind unsere Wagen von Platz zwei und Platz fünf gestartet, um dann nach drei Runden ineinanderzufahren. Wir versuchen also dieses Jahr erneut, ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen. Insgesamt kommen meiner Meinung nach zehn Fahrzeuge für den Sieg infrage.

Gibt es schon Pläne für das kommende Jahr? Etwa für die FIA-GT-Serie?
[lacht] Die kleinere Anzahl an Fahrzeugen ist ein großer Pluspunkt der FIA-GT-Serie. Es gibt andere gute Dinge, aber im Augenblick ist kaum jemand an der Serie interessiert. Wir müssten unsere Sponsoren motivieren, weil aktuell niemand von ihnen diese Plattform nutzen möchte. [lacht] Die Sponsoren, die allein aus Werbegründen Geld spendieren, kenne ich nicht mehr.