Ein loses Kanaldeckelgitter entschied das Hauptrennen der Blancpain-Sprint-Serie in Portimão: Laurens Vanthoor und Robin Frijns im WRT-Audi profitierten nach der Safety-Car-Phase von Problemen bei Bentley und gewannen schließlich souverän vor Winkelhock/Mayr-Melnhof im Phoenix-Audi und Seefried/Siedler im Rinaldi-Ferrari. Vanthoor/Frijns bauten damit ihre Führung in der Meisterschaft weiter aus.

Boxenstopp kostet Bentley das Podium

Maxi Buhk im HTP-Bentley begann das Hauptrennen von der Pole-Position. Trotz eines schlechten Starts blieb der dunkelblaue Continental in Führung und setzte sich von Robin Frijns im WRT-Audi ab. Dahinter duellierten sich Marco Seefried im Rinaldi-Ferrari und Niki Mayr-Melnhof im Phoenix-Audi, während Filip Salaquarda im ISR-Audi am Rand der Top-5 seine bislang beste Saisonleistung zeigte.

Nach 20 Minuten rückte jedoch das Safety-Car aus: In der ersten Runde hatte sich ein Kanaldeckelgitter in der zweiten Kurve gelöst und musste festgeklebt werden. Buhks Vorsprung von fünf Sekunden war dahin. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, durften die Pflichtstopps absolviert werden und alle Fahrzeuge außer dem führenden HTP-Bentley und einem Mercedes bogen zum Service ab.

Vanthoor übernahm den WRT-Audi von Frijns und blieb vor Markus Winkelhock, der nun für Mayr-Melnhof im Phoenix-Audi saß. Seefried, der Siedler im Rinaldi-Ferrari ablöste, reihte sich dahinter ein. Als Buhk einige Runden später in die Boxen einfahren wollte, befand sich ein waidwunder Brasil-BMW vor ihm. Nach dem Reifenwechsel konnte Vincent Abril den HTP-Bentley nicht unmittelbar starten und verlor zusätzlich Zeit. Lediglich Rang vier stand am Ende für das vermutlich schnellste Fahrzeug des Feldes zu Buche.

Reiter mit Wucht, BWM kaum noch mit Titelchancen

Der Reiter-Lamborghini erlebte ein ereignisreiches Wochenende: Bestzeit am Freitag, Motorschaden in der Qualifikation und ein beherztes Qualifikationsrennen mit dem fünften Platz als Ergebnis. Albert von Thurn und Taxis hielt den Gallardo zu den Boxenstopps in Reichweite zur Spitze, doch Nick Catsburg fand sich nach diesen nur im Mittelfeld wieder und musste sich - erneut - nach vorn arbeiten. Auf dem Weg dorthin wurde er von Valdeno Brito im Brasil-BMW gedreht. Trotzdem wurden Catsburg/von Thurn und Taxis nach Sechste. Das Potential für mehr war vorhanden.

Beim Team Brasil wurde auch der Sonntag nicht besser: Nach einer Kollision mit dem HTP-Bentley von Szymkowiak/van Splunteren musste der BMW von Bueno/Jimenez das Rennen mit einem Defekt an der Hinterachse aufgeben. Das Schwesterauto war gut gestartet und befand sich auf Rang sechs als eine vermeidbare Berührung mit dem Reiter-Lamborghini zu einer Durchfahrtsstrafe für Brito/Abreu führte. Die bislang an dritter Stelle in der Meisterschaft liegenden Brasilianer stellten den Wagen vorzeitig auf dem 13. Schlussrang ab. Sie verloren so viel Boden in der Tabelle und haben nur noch Außenseiterchancen auf den BSS-Titel.

Die nächste Veranstaltung der BSS findet vom 2. bis 4. Oktober in Misano statt. Die Blancpain-Endurance-Series hält ihr Finale am 19. Und 20. September am Nürburgring ab - nach dem 24-Stunden-Rennen und dem WEC-Lauf ein weiteres Highlight für deutsche Langstreckenfans.