Mit vier Monaten Verspätung darf das Team GRT - Grasser Racing Team doch noch jubeln: Jeroen Mul, Fabio Babini und Andrew Palmer erhalten ihren Sieg beim Auftakt zur Blancpain Endurance Series zurück. Der Lamborghini Huracan, der das Rennen im königlichen Park gleich beim ersten Renneinsatz dominiert hatte, wurde nach dem dreistündigen Rennen aus der Wertung ausgeschlossen, weil eine Ungereimtheit mit dem Benzin-Durchflussrestriktor fürs Nachtanken festgestellt wurde.

Weil das Team auf der Stelle Berufung einlegte, fand der überwiegende Teil der Saison der Blancpain Endurance Series unter unsicheren Voraussetzungen statt, da der Tabellenstand nur provisorisch galt. Nach der erfolgreichen Berufung gibt es nun einen offiziellen Stand: Vor dem Saisonfinale auf dem Nürburgring Mitte September ist der Vorsprung von Frank Stippler und Stephane Ortelli um drei Punkte geschrumpft; sie halten jetzt bei 56 Punkten, da sie wieder auf den vierten Platz in Monza zurückgestuft wurden.

Marcus Palttala und Lucas Luhr folgen mit deren 49 auf der zweiten Position. Marc VDS plant entgegen früherer Planungen einen Start beim Saisonfinale, da der BMW Z4 GT3 nach dem Sieg bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps plötzlich mitten im Titelkampf ist. In Monza war die Mannschaft von Marc van der Straten gar nicht erst am Start. Die Drittplatzierten der Meisterschaft, Stef Dusseldorp und Nico Bastian auf ihrem Rowe-Mercedes, verlieren ihrerseits zwei Punkte und halten nun bei 48, womit sie einen Punkt auf das Audi-Duo aufgeholt haben, aber hinter die BMW-Truppe zurückgefallen sind. Ebenfalls zwei Punkte verloren, aber unterm Strich einen Zähler aufgeholt haben die Nissan-Piloten Katsumasa Chiyo, Wolfgang Reip und Alex Buncombe, die nun 47 Punkte auf dem Konto haben.

Den Siegern selbst bringt der zurückeroberte Sieg meisterschaftstechnisch nicht viel: Zu viele technische Probleme am Lamborghini Huracan sorgten dafür, dass Mul, Babini und Palmer nur noch drei Punkte in den drei Rennen seit Monza eingefahren haben. Mit 28 Punkten liegen sie ohne Chancen auf den Titel nun auf Platz elf. Allerdings wird es Lamborghini wichtiger gewesen sein, den prestigeträchtigen Heimsieg endlich zuerkannt bekommen zu haben.

Teamchef Gottfried Grasser hatte allen Grund zu Freude: "Wir waren sicher, dass die FIA gemäß dem Reglement entscheiden wird, da wir uns regelkonform verhalten haben. Wir mussten zwar etwas Geduld aufbringen, bis die Verhandlungen geführt und Entscheidungen getroffen wurden, aber jetzt können wir uns auch offiziell über den Sieg in Monza freuen. Wir sind stolz, diesen historischen Sieg zusammen mit Automobili Lamborghini erreicht zu haben. Vielen Dank auch an die SRO, die immer hinter uns stand und uns unterstützt hat."