Vincent Abrils überfallartiger Start legte den Grundstein und Maximilian Buhks souveräne Fahrt besiegelte den ersten Sieg eines Bentley in der Blancpain-Sprint-Serie (BSS): Der bullige Continental von HTP Motorsport gewann das Hauptrennen auf dem Moscow Raceway. Valdeno Brito und Átilla Abreu im Brasil-BMW sowie Marco Seefried und Norbert Siedler im Rinaldi-Ferrari vervollständigten das Podium vor fünf Audis.

Erneuter Start-Crash, Audi-Parade vor Pflichtstopps

Die Freude bei Reiter Engineering in Russland währte nur kurz: Albert von Thurn und Taxis führte das BSS-Feld von der Poleposition ins Rennen, doch ein optimistisches Manöver von Enzo Ide im WRT-Audi zwang den Reiter-Lamborghini in einen Dreher. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Abril im HTP-Bentley bereits an die Spitze gesetzt. Im nachfolgenden Durcheinander erlitt der Brasil-BMW von Cacá Bueno einen Reifenschaden und fiel aus. Der von Platz vier gestartete Attempto-McLaren musste ausweichen. Mehr als ein neunter Rang wurde es schließlich nicht mehr.

Am hinteren Ende der besten Fünf entfaltete sich eine brisante Konstellation für Audi: Markus Winkelhock – nicht punktberechtig wegen des Fehlens von Nicky Mayr-Melnhof – lag vor dem Quartett der WRT-Audis. Der tief im Feld gestartete Robin Frijns musste sich jedoch mit seinen Teamkollegen herumschlagen. Nach offensichtlicher Stallregie für den in der Meisterschaft führenden Wagen sah es nicht aus.

Rinaldi patzt bei Boxenstopp, Vanthoor mit Dreher, Winkelhock mit Strafe

Als Erster bog Vincent Abril in die Boxengasse ab, um den HTP-Bentley an Maximilian Buhk zu übergeben. Buhk konnte den Continental zunächst nicht starten und verlor Zeit, doch verhängnisvoller war ein ungewöhnlich schwacher Stopp bei Rinaldi: Der giftgrüne Ferrari fiel vom zweiten auf den vierten Platz zurück und hing bis zur Zielflagge hinter dem Brasil-BMW von Átilla Abreu fest.

Laurens Vanthoor im WRT-Audi hatte sich schon auf den fünften Platz nach vorne gearbeitet als er sich bei der Verfolgung des Rinaldi-Ferrari drehte und vom Schwesterwagen von Stéphane Ortelli passiert wurde. Bitter wurde es weiter vorn: Winkelhock musste fünf Minuten vor Rennende zu einer Durchfahrtsstrafe antreten, da das Team ihn trotz Verkehrs in der Box auf die Fahrt geschickt hatte. Statt eines zweiten Platzes wurde es lediglich ein sechster.

Pro-Am-Sieg für Bouchut und Karachev

In der Pro-Am-Klasse gingen nur drei Fahrzeuge an den Start, nachdem der Attempto-Porsche von Shukanov und Samarin als Pro-Nennung klassifiziert wurde. Damit befand sich auf den beiden Mercedes des Russian GT Teams und dem Nissan von RJN ein russischer Fahrer, so dass ein ‚Heimsieg‘ unausweichlich wurde. Altmeister Christophe Bouchut und Alexsey Karachev wurden Zwölfte in der Gesamtwertung und gewannen die Pro-Am-Wertung. Der einzige Silber-Wagen von Max Van Splunteren und Jules Szymkowiak wurde Zehnter.

Die nächste Veranstaltung der Blancpain-GT-Serie ist das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps am 25. und 26. Juli. Für die Blancpain-Sprint-Serie ist Portimão vom 4. Bis 6. September der nächste Halt.