Bei der dritten Veranstaltung der Blancpain Sprint Series im belgischen Zolder war es soweit: Norbert Siedler und sein Teamkollege Marco Seefried durften mit dem zweiten Rang im Samstagsrennen den ersten Podiumsplatz in der Sprint Series bejubeln. Nach dem großen Erfolg am Samstag kam die Enttäuschung am Sonntag. Der giftgrüne Ferrari 458 Italia wurde bereits in der ersten Kurve von einem Bentley von der Strecke geräumt und musste das Rennen aufgeben.

Den Grundstein für das Podestergebnis setzte Norbert Siedler bereits im Qualifying. Im dritten und entscheidenden Qualifikationsabschnitt holte er die dritte Startposition für den einzigen Ferrari im Feld. "Das ist unser bestes Qualifikationsergebnis in der Sprint Series bisher", stellte er im Anschluss zufrieden fest. Von seinem dritten Startplatz konnte der Rennfahrer aus der Wildschönau sofort viel Druck auf das Führungsduo ausüben: "Ich war deutlich schneller als Maximilian Buhk im Bentley vor mir. Er hat aber keinen Fehler gemacht und Überholen ist in Zolder extrem schwierig", schilderte Siedler. "Besonders ärgerlich ist, dass wir dadurch viel Zeit auf den führenden Audi verloren haben."

Norbert Siedler konnte seinen ersten Podestplatz feiern, Foto: Vision Sport Agency
Norbert Siedler konnte seinen ersten Podestplatz feiern, Foto: Vision Sport Agency

Die Entscheidung fiel beim Boxenstopp: Zeitgleich und direkt hintereinander kamen beide Fahrzeuge zur Rennhalbzeit an die Box, um den vorgeschriebenen Fahrer- und Reifenwechsel durchzuführen. "Unsere Mechaniker haben dann einen großartigen Job gemacht", lobt Norbert Siedler seine Mannschaft: "Sie waren genau die entscheidende Sekunde schneller als die Bentley-Mannschaft, sodass Marco als Zweiter aus der Boxengasse kam. Das harte Training der Crew hat sich wirklich ausgezahlt." Marco Seefried knüpfte an die fehlerfreie Performance von Siedler an und brachte den zweiten Platz sicher nach Hause. "In der Schlussphase hatten wir freie Fahrt und konnten unsere wahre Pace zeigen. Wir haben den Abstand auf den Führenden Runde für Runde verkleinert." Für einen Angriff war das Rennen dann aber zu kurz. Nichtdestotrotz war die Freude über den zweiten Platz riesengroß. "Wir waren schon bei den anderen Rennen sehr gut unterwegs und wurden jetzt endlich mit einem Pokal belohnt", jubelte der 32-Jährige.

Enttäuschung im Sonntagsrennen: Endstation erste Kurve

Gestärkt vom Erfolg am Samstag war Norbert Siedler auch vor dem Sonntagsrennen sehr optimistisch: "Gestern waren wir das schnellste Auto im Feld. Wenn wir am Start den Audi überholen, ist vielleicht sogar der Sieg möglich." Doch das Rennen war vorbei, bevor Norbert Siedler überhaupt eingreifen konnte. "Marco wurde auf dem Weg in die erste Kurve von Vincent Abril im Bentley unfair von der Strecke geräumt und ist im Kies stecken geblieben. Das ist eine riesige Enttäuschung", ärgerte sich der Tiroler. "Im Sonntagsrennen werden deutlich mehr Meisterschaftspunkte vergeben und wir hätten auf jeden Fall ein Wörtchen um den Sieg mitreden können."

Weiter geht es für Norbert Siedler und Rinaldi Racing in zwei Wochen: Dann steht im französischen Le Castellet das dritte Saisonrennen der Blancpain Endurance Series auf dem Programm. Siedler und Seefried werden dort erneut ein Trio mit dem Russen Rinat Salikhov bilden. "In der Blancpain Endurance Series läuft es mit dem Sieg in Monza und dem siebten Platz in Silverstone bisher sehr gut", blickt der Familienvater zurück. "Wir hoffen, dass wir an unseren Speed aus Zolder anknüpfen können und vom Pech verschont werden."