Indy Dontje bestreitet in der Saison 2015 neue Wege in seiner motorsportlichen Karriere. Nach seiner Zeit im Formelsport wechselt das niederländische Nachwuchs-Talent in die Welt der Sportwagen. In diesem Jahr startet der 22-Jährige als SLS AMG GT3 Fahrer für das AMG Customer Sports Team ROWE RACING in der Blancpain Endurance Series.

Indy, warum hast du dich für den Wechsel vom Formel- in den GT-Sport entschieden?
Indy Dontje: Ich blicke auf drei lehrreiche Jahre im Formelsport zurück. In der vergangenen Saison gewann ich die Rookie-Meisterschaft in der deutschen Formel 3. Eine durchgängige Karriere im Formelsport ist allerdings sehr teuer und die Kosten steigen immer weiter an. Mein Wechsel in den GT-Sport hat also auch finanzielle Gründe. Allerdings ist die Sportwagen-Kategorie in den vergangenen Jahren immer populärer geworden und bietet heute viele attraktive Möglichkeiten für einen jungen Fahrer wie mich. Das Tolle am GT-Sport: Wenn du gut bist, kannst du wirklich davon leben.

Du bist dieses Jahr als SLS AMG GT3 Fahrer im Rahmen des AMG Customer Sports Programmes unterwegs. Wie kam es dazu und was bedeutet das für dich?
Indy Dontje: Das ist eine großartige Gelegenheit und ein weiterer wichtiger Schritt in meiner Karriere. Mercedes-AMG ist bei meinem Test in Portimao auf mich aufmerksam geworden. Ich erhalte Unterstützung während der Rennwochenenden mit ROWE RACING, das seit einigen Jahren eng mit Mercedes-AMG verbunden ist. Ich möchte mich für das in mich gesetzte Vertrauen bedanken und bin gespannt, wohin uns der gemeinsame Weg führt.

Wie ist der Kontakt zu deinem neuen Team ROWE RACING entstanden?
Indy Dontje: Den ersten Kontakt zu ROWE RACING und Teamchef Hans-Peter Naundorf hatte ich nach dem letztjährigen Saisonfinale auf dem Hockenheimring. Beim Stars & Cars-Event von Mercedes-Benz anschließend in Stuttgart führten wir gute Gespräche über eine gemeinsame Zukunft. Nach einem erfolgreichen Test im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 in Portimao haben wir uns gemeinsam für den Start in der Blancpain Endurance Series entschieden.

Wie waren deine ersten Eindrücke vom Test mit dem Mercedes-Flügeltürer?
Sehr cool! Ich musste mich kurz an die Umstellung gewöhnen, schließlich wiegt der SLS AMG GT3 fast doppelt so viel wie ein Formel-3-Auto. Das macht sich beim Bremsen und den Kurvengeschwindigkeiten bemerkbar. Aber ich habe das Fahren ab dem ersten Kilometer sehr genossen. Der SLS-Flügeltürer ist ein richtig schnelles Auto und ich freue mich schon jetzt auf mein erstes Rennen in der Blancpain Endurance Series.

Dort warten Langstreckenrennen auf dich und ROWE RACING. Wie groß ist die Umstellung für dich nach den Sprintrennen aus Formel-Zeiten?
Indy Dontje: Natürlich ist die Langstrecke eine neue Herausforderung in meiner Karriere - aber die nehme ich gern an! Zu Beginn dieses Jahres fuhr ich das 24-Stunden-Rennen von Dubai. Das war eine tolle Erfahrung und gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf die kommenden Rennen in dieser Saison. Boxenstopps und das Teilen des Autos mit meinen Teamkollegen bieten einen neuen Aspekt in meiner bisherigen Karriere. Gutes Teamwork steht jetzt noch mehr im Vordergrund. Auf die enge Zusammenarbeit gemeinsam mit den Jungs von ROWE RACING freue ich mich ganz besonders.

Der diesjährige Rennkalender der Blancpain Endurance Series bietet einige internationale Höhepunkte. Auf welche Rennen freust du dich am meisten?
Indy Dontje: Das Programm ist klasse und wir fahren auf einigen der tollsten Rennstrecken in Europa. Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps werden garantiert eines der Highlights in dieser Saison. Ein atemberaubendes Erlebnis, auf das ich jetzt schon sehr gespannt bin. Ich freue mich aber auch auf Portimao. Bei den Testfahrten fühlte ich mich sehr wohl und habe das Fahren dort genossen. Über den Rennkalender kann ich mich wirklich nicht beschweren!

Gibt es bestimmte Ziele, die du dir für deine erste Saison im GT-Sport gesteckt hast?
Indy Dontje: Zunächst einmal geht es darum, in jedem der Rennen die Ziellinie zu erreichen. Das Starterfeld der Blancpain Endurance Series ist in diesem Jahr sehr stark besetzt. 24 Autos mit Top-Fahrern starten in der Pro Cup Kategorie - das wird sicherlich richtig spannendes Racing. Top-5-Platzierungen wären ein sehr gutes Ergebnis für uns. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes, um dieses Jahr auch um Podestplätze zu fighten.