Die Mannschaft aus Sattel hatte bei diesem einmaligen Schnupperauftritt mit dem Porsche 997 GT3-R mehr erwartet. Der Zuffenhausener PS-Bolide, der in der Zentralschweiz beheimatet ist und 500 Pferdchen unter der Motorhaube aktiviert, mischte von Beginn an unter den Top10 der weltbesten GT-Fahrer mit. So schafften es Marcel Wagner (CH) und Martin Ragginger (A) nicht nur, sich für das Top10 Qualifying auf dem französischen Circuit Paul Armagnac zu qualifizieren; sie starteten auch als Pole-Setter des Pro-Am-Cup in das Qualifikationsrennen am Ostersonntag.

Die Strategie des Duos vor dem Lauf war, dass Martin Ragginger als Startfahrer und Profi-Pilot möglichst viel Boden gegenüber der Konkurrenz gutmachen sollte. Aber schon nach den ersten Metern war diese Taktik passé. Der Salzburger war unverschuldet in den Starttumult der ersten Kurven verwickelt worden, musste den Porsche über die Wiese zirkeln und ordnete sich an 14. Position wieder in das Feld ein.

Bis zum Ende von Runde Eins hatte er zwar wieder einige Plätze gut machen können, aber im Folgenden zeigte sich, dass Streckenverlauf, Reifen und Auto nicht aufeinander passen wollten. Bis zum Wechsel auf Marcel Wagner in der 22. Runde überholte der einzige Porsche des Rennens noch einen Audi und einen Mercedes - die Spitze indes war davon gezogen.

Marcel Wagner, der nach einem perfekten Boxenstopp die Startnummer #911 übernahm, kam eine Safetycar-Phase in der zweiten Rennhälfte recht ungelegen. Der auf die Wettbewerber herausgearbeitete Vorsprung war Geschichte. Dennoch fuhr er als Zehnter ins Ziel. Für Teamchef Alex Fach gab es für Ostermontag nur eine Devise: "Wir sehen, dass unsere Stärken im zweiten Sektor liegen. Unser Heil kann also nur in der Flucht nach vorn liegen."

Die Worte des Teamchefs tief verinnerlicht, begann Marcel Wagner den Wertungslauf am Montagmittag mit einem perfekten Start. Er positionierte sich auf Rang acht und führte das Verfolgerfeld lange an. "Great job" vermeldeten die TV-Kommentatoren. Erst im siebten Umlauf presste sich ein BMW am Porsche vorbei und schob diesen neben die Strecke. Fortan war der FACH-Porsche mit abgerissenem Unterboden unterwegs und wurde nach hinten durch gereicht.

Fach Auto Tech wird die Blancpain-Serie 2015 nicht komplett bestreiten, Foto: Vision Sport Agency
Fach Auto Tech wird die Blancpain-Serie 2015 nicht komplett bestreiten, Foto: Vision Sport Agency

Martin Ragginger übernahm das Steuer mit riesigem Rückstand und auf Position 18. Die Schäden am Fahrzeug ließen, trotz des Versuchs einer Aufholjagd, nicht mehr als einen sechzehnten Gesamtrang zu.

Alex Fach zog Bilanz: "Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir um einiges hinter unseren eigenen Erwartungen und Möglichkeiten, wenn auch unverschuldet, zurück geblieben sind. Bei der Analyse hat sich gezeigt, dass das Paket aus Porsche, Pirelli-Reifen und Nogaro-Rennkurs nicht passt. Wir können zwar in die Top10 fahren, aber das ist nicht unser Ziel. Da die meisten Strecken, auf denen die Blancpain-Serie zu Gast sein wird, ähnlich geschnitten sind, werden wir evtl. noch an ausgewählten Rennen teilnehmen, aber die Serie 2015 nicht komplett bestreiten."

Auf jeden Fall ist Fach Auto Tech wieder im Porsche Sports Cup Suisse mit ambitionierten Club-Fahrern vertreten. Saisonstart der Serie ist am 11. April in Misano (I). (petra weddige, motorsport-concepts; Fotos: Blancpain GT Series)