Laurens Vanthoor ist der neue Meister der Blancpain Endurance Series. Der junge Belgier sicherte sich den Titel am Sonntagnachmittag, als er gemeinsam mit seinen Fahrerpartnern Christopher Mies und César Ramos für WRT-Audi das Tausend-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring gewann. Vanthoor war im Rahmen der 24 Stunden von Spa-Francorchamps zum alleinigen Tabellenführer geworden; sein Rennstall hatte für den Jahreshöhepunkt Blancpain-GT-Serie eine interne Kaderumstellung vorgenommen. Beim heutigen Finale der Saison konnte dem Mann aus Hasselt letztlich niemand mehr ein Schnippchen schlagen.

Das rund sechs Stunden andauernde Rennen auf dem Grand-Prix-Kurs trug sich größtenteils unter regnerischen Bedingungen zu, nur für etwa anderthalb Stunden hielt der Himmel über der Region dicht. 1.000 Kilometer wurden de facto nicht ganz absolviert. Platz zwei belegten am Ende Stef Dusseldorp, Sergei Afanassjew und der nunmehr entrohnte Meister des Jahres 2013, Maximilian Buhk (HTP-Mercedes), während Hubert Haupt, Abdulaziz Al Faisal und Andreas Simonsen (Black-Falcon-Mercedes) das Podium vervollständigten.

Gestartet wurde das Rennen trotz des äußerst schlechten Wetters zwar pünktlich um 11:45 Uhr, allerdings hinter dem Sicherheitsfahrzeug. Der Lamborghini mit den Lichtern auf dem Dach verblieb für immerhin sieben Runden auf der Bahn, erst dann durften die Akteure das Tempo selbst bestimmen. Den Bedingungen entsprechend gingen die ersten Umläufe unter grünen Flaggen aber nicht ohne Zwischenfälle über die Bühne. Zahlreiche Piloten drehten sich mit ihren Boliden von der Piste, teils durch Feindkontakt, teils ganz ohne Bedrängnis. Auch in der Boxengasse herrschte sogleich reger Betrieb.

Frühes aus für Saintéloc-Audi

Ein Opfer der Anfangsphase war Saintéloc-Schützling Edward Sandström, der zusammen mit seinen beiden Fahrerpartnern Stéphane Ortelli und Grégory Guilvert als Zweiter der Gesamtwertung in die Eifel gereist war. Sandström geriet schon auf den ersten Metern nach der Freigabe mit Álvaro Parente im zweiten ART-McLaren aneinander. Die Folge: ein Aufhängungsschaden am Saintéloc-Audi. Die Meisterschaft war für den Schweden und seine Kollegen damit gelaufen, wenngleich man das Rennen nach einer längeren Reparatur noch einmal aufnehmen konnten.

Allerdings lief auch für das Siegertrio nicht alles hundertprozentig glatt. Mehrmals war die Startnummer 1 in beinharte Duelle verwickelt. Besonders Teilzeit-Rennfahrer Hubert Haupt stellte eine Gefahr dar. Im Regen balgte sich dieser mit Pole-Mann Mies in sehenswerter Manier um die Führung. Ausgangs der Mercedes-Arena verpasste Haupt dem Audi-Ass sogar einen kleinen Schubser, jedoch blieben beide Autos auf der Strecke. Fortan behielten Mies und seine Kollegen die Oberhand, wenngleich Boxenstopps immer wieder für Verschiebungen sorgten. Die Entscheidung im Kampf um den Sieg war mehr oder minder gefallen.