Maximilian Götz hat seine Führung in der Blancpain Sprint Series (BSS) ausgebaut und bleibt vier Wertungsläufe vor dem Saisonende der erste Anwärter auf den Meistertitel. Beim fünften BSS-Lauf im portugiesischen Portimão gewann der 28-jährige Uffenheimer an der Seite seines HTP-Teamkollegen souverän das Hauptrennen am Sonntag. Bereits einen Tag zuvor hatte das Mercedes-Erfolgsduo als Zweiter ebenfalls den Sprung auf das Siegerpodest geschafft.

In der BSS-Fahrerwertung, dem Sprint-Zweig der neu geschaffenen Blancpain GT Series, baute Spitzenreiter Götz sein Punktekonto auf 116 Zähler aus. Teamkollege Buhk (100 Punkte) ist Zweiter. Im Rahmen der Blancpain GT Series zählen die Blancpain Endurance Series (BES) und die BSS als eigenständige Championate. In der GT-Series-Gesamtwertung dagegen führt Buhk (140) vor Götz (134).

"Wir haben taktisch und fahrerisch eine sensationelle Leistung abgeliefert. Das ist überragend, der Sieg war enorm wichtig für uns. Beim nächsten Rennen in Zolder wird es sicherlich schwieriger und niemand weiß, was beim Finale in Baku passiert. Umso besser, dass wir unseren zweiten Saisonsieg eingefahren und damit den Vorsprung an der Tabellenspitze ausgebaut haben", bilanzierte Götz hinterher.

Mit großer Zuversicht hatte er bereits die Reise an den 4,692 Kilometer langen Kurs im Autódromo Internacional do Algarve angetreten: "Ich glaube Portimão sollte uns liegen." Im Zeittraining am Samstagmorgen erreichten Götz und Buhk auf der Berg- und Talfahrt nahe der Algarve-Küste als Vierte eine ordentliche Ausgangsposition für das Qualifikationsrennen.

Im ersten Rennabschnitt am Nachmittag konnte Buhk, dessen Sportgerichtsverfahren zu Wochenbeginn eingestellt worden war, zunächst seine Position verteidigen. Als Erster aus der Spitzengruppe kam der Dassendorfer zum Stopp an die Box. Götz übernahm und nutzte die vorübergehende freie Fahrt optimal aus. Ein taktisches Manöver, das sich auszahlte.

Uffenheimer eroberte Rang zwei und konnte sogar großen Druck auf Hari Proczyk im führenden Lamborghini machen. Nach einem packenden Duell musste sich Götz mit Rang zwei zufrieden geben, durfte sich aber trotzdem für eine hervorragende Leistung feiern lassen.

Auch am Sonntagnachmittag lieferten sich Proczyk und Götz gleich zu Rennbeginn einen harten, aber fairen Zweikampf. Mehrfach zeigte sich der ADAC GT Masters-Champion von 2012 neben dem Lamborghini, bevor er in der dritten Runde zum entscheidenden Überholmanöver ansetzte. "Ich musste am Start einfach das Beste aus unseren neuen Reifen machen, aber Hari war nicht besonders leicht zu überholen", kommentierte Götz die Startphase. In der Folge setzte sich der erfahrene Mercedes-Pilot an der Spitze deutlich vom Rest des Feldes ab.

Wie schon am Vortag entschied sich das HTP-Team für einen frühen Boxenstopp. Die richtige Entscheidung, wie Götz hinterher meinte: "Wir haben uns für einen frühen Fahrerwechsel entschieden, weil wir wussten, dass der Lamborghini in der zweiten Rennhälfte frische Reifen nutzt. Wir wollten Maxi die Gelegenheit geben, sich an das Auto zu gewöhnen, um eventuelle Lamborghini-Attacken kontern zu können." Das war allerdings nicht mehr nötig, da sich Buhk ebenfalls keine Fehler leistete und seinen Vorsprung bis ins Ziel souverän verteidigte.