In der FIA-GT-Serie belegen die sechs Piloten des belgischen Audi-Teams WRT einträchtig die ersten Plätze. Das belgische-französische Audi-Duo Laurens Vanthor und Stéphane Ortelli konnte seine Führung in der Slowakei sogar noch ausbauen. Also auch in Spanien eine eindeutige Sache für die Ingolstädter?

Mitnichten! Der winkelige Circuito de Navarra in der Nähe der Kleinstadt Los Arcos mit noch nicht einmal vier Kilometern Länge ist kein gutes Pflaster für den Audi R8. Weder in der GT1-Weltmeisterschaft, noch in der Blancpain Endurance Series lief es hervorragend. Für WRT-Audi spricht allerdings ein zweiter Platz beim BES-Rennen im Jahr 2012. Für das Wochenende sind zwar Temperaturen um 30 Grad vorhergesagt, doch auch ein Regenschauer soll irgendwann niederprasseln. Zeit für die Taktiker am Kommandostand.

McLaren verstärkt sich, Topteams müssen Ersatz finden

Bei den GT3-Sportwagen ist Navarra ausgewiesenes McLaren-Territorium: Hexis Racing dominierte 2012 in der GT1-WM sowie ART Grand Prix in der französischen GT-Meisterschaft. Dies dürfte Sébastien Loeb Racing freuen, da beide Fahrerpaarungen des Teams um den neunfachen Rallyeweltmeister nur noch mathematische Titelchancen haben und sich nun auf das Setzen von Highlights konzentrieren können. Die BES-Mannschaft Von Ryan Racing wagt mit Jungspund Grégoire Démoustier und dem ehemaligen Superleague-Formula-Fahrer Duncan Tappy einen aussichtsreichen Gaststart.

Da sich durch die kurzfristige Verlegung das Spanienlaufes auf das letzte Oktoberwochenende einige Überschneidungen mit anderen Rennserien ergeben, kommt Unruhe in das lediglich 20 Fahrzeuge umfassende Feld. René Rast (WRT-Audi), Dominik Baumann (Grasser-Lamborghini) und Maximilian Buhk (HTP-Charouz-Mercedes) sind wegen des Finales des ADAC GT Masters in Hockenheim. Peter Kox (Reiter-Lamborghini) fährt für sein eigenes Team in Le Castellet in der European Le Mans Series, Ex-F1-Pilot Ricardo Zonta (Brasilien-BMW) hat Verpflichtungen in seiner Heimat.

Prominenteste Ersatzfahrer sind GT1-Weltmeister Marc Basseng bei Reiter (mit Štefan Rosina) und der einstige DTM-Fahrer Oliver Jarvis bei WRT (mit Niki Mayr-Melnhof). Seyffarth Motorsport setzt keinen Mercedes mehr in der FIA-GT-Serie ein, so dass sich Vita4One mit Karun Chandhock verstärken konnte. Der Inder mit Formel-1-Vergangenheit wurde mit dem schnellen Niederländer Yelmer Buurman zusammengespannt.

Nissan mit Sollstärke, Hubert Haupt wieder dabei

Gegen den Trend stemmt sich Nissan: Das Team RJN setzt wieder zwei GT-R ein und mischt die Fahrerpaarungen erneut: Wolfgang Reip und der US-Amerikaner Steve Doherty bilden das Rookie-Duo, während Lucas Ordoñez und Alex Buncombe das erfahrenere Team bilden. Erfahrung können die Japaner neben Glück durchaus brauchen, da der Pro-Am-Titel de facto zwischen Sergey Afanasiev und Andreas Simonsen (HTP-Gravity-Mercedes) sowie César Campaniço (Novadriver-Audi) entschieden werden wird. Campaniços Partner Carlos Vieira wird in Spanien durch Michael Ammermüller ersetzt.

Die Gentlemen-Wertung ist bereits zu Gunsten von Petr Charouz (HTP-Gravity-Mercedes) entschieden, da die Konkurrenzsituation bei den Herrenfahrern in dieser Saison oft zu wünschen übrig ließ. Claudio Sdanewitsch und Michele Rugolo (AF-Corse-Ferrai) sind die einzigen Konkurrenten in Spanien. Charouz hat am Wochenende einen neuen Verbündeten, der in der Slowakei noch sein Gegner war: Ex-DTM-Pilot Hubert Haupt wechselt von Seyffarth zum Team des Tschechen und wird dessen neuer Partner.

Die Qualifikation findet am Samstag von 17.00 bis 18.00 Uhr statt. Die beiden Rennen folgen am Sonntag.