Ein Mechaniker. Mehr braucht es manchmal nicht, um ein Rennen zu entscheiden. Bei Kessel Racing war es genau diese eine Person zu viel beim Reifenwechsel, die einen Strafstopp nach sich zog. Damit war für die Meisterschaftsführenden Rigon/Zampedri/Ramos nicht mehr als der vierte Platz möglich. Und der Weg war frei für den wieder entfesselt fahrenden Maxime Martin, der im Schlussdrittel des Rennens den bis dahin führenden Hexis-MacLaren von Parente/Dusseldorp/Sims noch abfing und den Sieg für sein Team Marc VDS und seine Mitfahrer Yelmer Buurman und Bas Leinders holte.

Nach dem traurigen Beginn des Sonntages mit dem Tod von Adrea Mamé wurde das Rennen hinter dem Safety-Car gestartet. Bereits früh kristallisierten sich die drei später eng beieinander liegenden Fahrzeuge als Siegkandidaten heraus. Der zwischenzeitlich führende Mercedes von HTP Motorsport mit Buhk/Day/Ludwig musste einen zusätzlichen Stopp einlegen und wurde schließlich noch solider Fünfter. Der JRM-Nissan von Dumbreck/Luhr/Kane war stets im Windschatten der Spitzengruppe und wurde am Ende für seine Konstanz mit dem dritten Platz belohnt.

Grasser Racing in der Pro-Am sensationell auf dem Podium

Das kleine Lamborghini-Team um Gottfried Grasser, Hari Proczyk und Gerhard Tweraser hielt als Dritter die auf Halbmast gehängten Fahnen des italienischen Sportwagenherstellers mehr als würdig hoch. Hinter dem Boutsen-Ginion-McLaren von David Dermond und Frederic Derwisch sowie dem JRN-Nissan von Alex Buncombe, Steve Doherty und Mark Shulzhitskiy war die Truppe aus der Steiermark mit dem kleinsten Budget der Serie ein Lichtblick an einem schwierigen Wochenende.

Bei den deutschen Teams gab es fast durchgehen wenig Grund zur Freude. Bei Haribo Racing war das Getriebe nach acht Runden defekt. Frank Kechele verlor beim Versuch, einem Konkurrenten auszuweichen die Kontrolle über seinen Vita40ne-BMW und schied nach dem Unfall ebenfalls aus. Der von Platz zwei gestartete Black-Falcon-Mercedes fiel schon am Rennbeginn weit zurück und musste wegen einer geöffneten Flügeltür einen Zusatzstopp einlegen.

Das Rennen wird am heutigen Sonntag um 19.15 Uhr bei RTLNITRO in einer einstündigen Zusammenfassung im deutschen Fernsehen gezeigt werden.

Als Nächstes wird die Blancpain Endurance Series zum Saisonhighlight nach Spa-Francorchamps reisen. 24-Stunden-Rennen findet dort am 27. und 28 Juli statt. Motorsport-Magazin.com wird ausführlich vom Klassiker in den Ardennen berichten.