César Ramos, Davide Rigon und Daniel Zampieri heißen die ersten Sieger der Blancpain Endurance Series (BES) 2013. Zur Freude der Tifosi und des Teams Kessel Racing manifestierte das Trio ausgerechnet im Autodromo Nazionale di Monza den ersten Erfolg der Marke Ferrari in dem noch jungen Championat. Als Zweite wurden die McLaren-Piloten Antoine Leclerc, Mike Parisy und Andy Soucek abgewinkt. Das ART-Gespann kam seinerseits vor der Konkurrenz um Gulf Racing (ebenfalls McLaren) und WRT-Audi ins Ziel, die in einem sehenswerten Schlussspurt den letzten Platz auf dem Podium unter sich ausmachte.

Das dreistündige Rennen, ausgetragen unter strahlender Frühlingssonne, entpuppte sich schon kurz nach dem Start als gänzlich ungezügeltes Spektakel. Kamen überraschenderweise nahezu alle 60 angetretenen Boliden ohne größere Probleme durch die ersten Kurven, waren in der Folge an sämtlichen Ende der Strecke Ausrutscher, Abflüge und wilde Rad-an-Rad-Duelle zu beobachten. Der vielen Teilnehmer wegen war die italienischen Traditionspiste meist mehr Autostrada denn Autodromo; abgesehen von einer einzigen Ausnahme konnten Zwischenfälle jedoch ohne das Sicherheitsfahrzeug geklärt werden.

Hennerici und ProSpeed-Porsche im Pech

All dies ficht die Mannen aus dem Kessel-Lager nicht an. Als Rigon nach den ersten Boxenstopps die Führung übernahm, hatte sich bereits ein Großteil der favorisierten Gegnerschaft aus dem Kampf um Rang eins verabschiedet. Beispielsweise Alessandro Pier Guidi (SMP-Ferrari): Im Gedränge zu Beginn wurde der Pole-Mann in einen Dreher verwickelt, rutschte ins Kies und begrub dort ein mögliches Spitzenresultat. Blech gab´s auch für Marc Hennerici und seine ProSpeed-Equipe. Der Porsche der Belgier schied noch in der Anfangsphase mit einer defekten Radaufhängung aus.

Zu dieser Zeit gaben noch die beiden Boliden von MRS Racing (McLaren) und dem RJN-Team (Nissan) das Tempo vor. Formel-Spezialist Philipp Eng hatte sich gleich in Runde eins den Platz an der Sonne verschafft, wurde seitdem hartnäckig von Alex Buncombe verfolgt. Die beiden konnten sich allerdings nicht auf Dauer an der Spitze halten. Während Engs Renner beim Nachtanken in technische Schwierigkeiten geriet, scheiterten Buncombe und Kollegen am zu hohen Spritverbrauch ihres Wagens. Ein zusätzlicher Boxenstopp besiegelte das strategische Aus der GT-Academy-Fraktion.

Ferrari in allen Klassen vorne

Für Rigon, Ramos und Ferrari-Junior Zampieri war der Weg zum Sieg somit weitgehend geebnet. Ohne nennenswerte Fehler hastete man nun dem karierten Tuch entgegen. Unter dem Strich lagen knapp 20 Sekunden zwischen dem Kessel-Ferrari und dessen erstem Verfolger. Deutlich spannender war hingegen die Vergabe des dritten Rangs: Ein minutenlanger Schlagabtausch zwischen Adam Carroll im Gulf-McLaren und WRT-Pilot Edward Sandström mündete in einem waschechten Sprint zum Zielstrich, und zwar Kopf an Kopf. Gerade einmal zwei Hundertstelsekunden hatte schlussendlich Carroll die Nase vorne – Bronze für den Briten, Rob Bell und Nico Verdonck.

Sandström und seiner WRT-Mannschaft blieb ergo nur Position vier. Insgesamt lief es für die belgische Audi-Abordnung suboptimal. So rangierte der zweite R8 LMS um Meister Stéphane Ortelli gar nur an zwölfter Stelle.

Den Ferrari-Nachmittag rund machten unterdessen Andrea Bertolini, Louis Machiels und Niek Hommerson. Für den AF-Corse-Rennstall schnappten sie sich den Pro-Am-Pokal. Auch in der Herrenfahrer-Wertung ging der Sieg an ein rotes Team. In Diensten von Sofrev ASP/Jean-Luc Beaubelique waren hier Patrice Gouslard sowie Jean-Luc Beaubelique und Jean-Luc Blanchemain obenauf.