Stéphane Ratels Traum von einer funktionierenden Weltmeisterschaft für Gran-Turismo-Rennfahrzeuge ist geplatzt, doch der französische Sportwagenvisionär schmiedet bereits frische Pläne. Im Jahr 2013 möchte er ein neues Championat etablieren, unter anderem bestehend aus den Überbleibseln seiner WM: die World-GT-Serie. Diese soll sich aus einer neu formierten Sprintrennserie sowie der erfolgreichen Blancpain Endurance Series (kurz: BES) zusammensetzen und keiner Kooperation mit Automobil-Dachverband FIA unterliegen. Nun hat der Organisator einen vorläufigen Terminkalender seiner zukünftigen Meisterschaft präsentiert, der im kommenden Dezember abgesegnet werden soll.

Vorgesehen sind an der Zahl elf Events; sechs im Rahmen besagter Sprintserie plus fünf unter dem Banner der BES. Dabei könnten jeweils zwei Rennen auf deutschem Boden über die Bühne gehen - zum einen das Finale der BES-Saison, die 1.000 Kilometer auf dem Nürburgring, und zum anderen ein Lauf der Partnerserie Anfang Mai. Für letzteres ist allerdings noch kein Austragungsort gefunden worden; in Frage kommt womöglich der Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal. Die einzige nicht Europa-Station bildet indes Abu Dhabi. Dort könnte das neue GT-Jahr der SRO (Stéphane-Ratel-Organisation) bereits im Februar seinen Lauf nehmen.

Konzept trifft auf Zuneigung

Das Interesse scheint jedenfalls geweckt zu sein: Schon jetzt sollen laut verschiedenen Quellen rund acht Mannschaften ob einer Teilnahme an der neuen Sprintserie für GT-Boliden angeklopft haben. Sowohl Münnich Motorsport, Heico Motorsport (beide Mercedes-Benz) als auch AF Corse (Ferrari) und Vita4One (BMW) scheinen nicht abgeneigt. Des Weiteren fallen regelmäßig die Teamnamen ProSpeed Competition (Porsche), Reiter Engineering (Lamborghini) sowie WRT (Audi) und Sunred (Ford). Sunred werden überdies Gespräche über eine Zusammenarbeit mit den Ford-Spezialisten von Lambada Performance nachgesagt.

Ratel hofft gegenwärtig auf ein Sprint-Starterfeld mit zirka 24 Vehikeln. Eine Vorgabe, wie viele Autos eine Crew an den Start bringen muss beziehungsweise darf, scheint es nicht zu geben. Noch vor zwei Monaten hieß es, dass der Einsatz von einem, zwei oder auch drei Wagen pro Equipe realisiert werden könnte. In der dreijährigen Existenz der GT-Weltmeisterschaft (2010, 2011 und 2012) bestanden die Verantwortlichen diesbezüglich immer auf eine einheitliche Regelung: ein Team, zwei Fahrzeuge. Jedoch sollte sich dies im Nachhinein als kontraproduktiv erweisen.

Der provisorische SRO-Rennkalender 2013 im Überblick:

01. Abu Dhabi (VAE), Sprintserie - 15. und 16. Februar

02. Nogaro (Frankreich) Sprintserie - 30. und 31. März

03. Monza (Italien), BES - 13. und 14. April

04. Zolder (Belgien), Sprintserie - 27. und 28. April

05. Deutschland*, Sprintserie - 11. und 12. Mai

06. Silverstone (England), BES - 1. und 2. Juni

07. Le Castellet (Frankreich), BES - 29. und 30. Juni

08. Zandvoort (Niederlande), Sprintserie - 13. und 14. Juli

09. 24 Stunden von Spa-Francorchamps (Belgien), BES - 25. bis 27. Juli

10. Slovakiaring (Slowakei), Sprintserie - 17. und 18. August

11. Nürburgring (Deutschland), BES - 21. und 22. September

* Austragungsort in Deutschland noch nicht bekanntgegeben