Das erste Rennen der FIA GT1 Weltmeisterschaft nach GT3-Reglement endete mit einem Doppelsieg für das WRT-Team. Ortelli/Vanthoor sicherten sich dank eines raketenartigen Stints des Franzosen den Sieg im Qualifying Race vor den Teamkollegen Frank Stippler/Oliver Jarvis. Die dritte Position ging an den zwischenzeitlich führenden Lamborghini von Tomas Enge und Albert von Thurn und Taxis, die hauchdünn gegen den McLaren MP4/12C von Alvaro Parente/Gregoire Demoustier die Oberhand behielten.

Tomas Enge stürmte im ersten Stint davon, Foto: SRO
Tomas Enge stürmte im ersten Stint davon, Foto: SRO

Das WRT-Team, das zum ersten Mal überhaupt in einer Weltmeisterschaft unterwegs ist, war aus dem Häuschen: "Unglaublich, wir haben uns so sehr vorbereitet, aber man weiß ja nie, wo man steht", jubelte Teamchef Vincent Vosse, dessen Mannschaft in nur drei Jahren zum Weltklasseteam aufgestiegen ist. Laurens Vanthoor sah von der Box aus zu, wie Ortelli die Führung übernahm, und konnte es kaum glauben: "Ich dachte, ich träume."

Auf feuchter, aber nicht nasser Strecke waren Regenreifen zu Beginn des Rennens angesagt. Filip Salaquarda, der von der Pole Position startete, konnte bei schwierigen Bedingungen mit dem Ferrari nicht den nötigen Grip aufbauen und fiel Position um Position zurück. Doch seinen Teamkollegen erging es nicht besser; AF Corse enttäuschte auf ganzer Linie und musste sich mit den Plätzen fünf und zehn zufrieden geben, nachdem die Ferrari 458 Italia sich am Samstag für die ersten beiden Startreihen qualifiziert hatten.

Anfangsoffensive von Enge

Der Mann der ersten Rennhälfte war Tomas Enge. Der Lamborghini-Pilot ließ einen Gegner nach dem anderen stehen und fuhr einen Vorsprung von acht Sekunden heraus. Dahinter blieben die beiden Audi-Piloten zunächst hinter Salaquarda hängen: "Es war zwar nass, wodurch das Überholen hier einfacher wird, aber trotzdem war es schwer, am Ferrari vorbei zu kommen", gab Laurens Vanthoor zu, der es aber dann doch schaffte, auf Rang zwei vorzustoßen.

Die großen, schweren Mercedes hatten in Nogaro Mühe, Foto: SRO
Die großen, schweren Mercedes hatten in Nogaro Mühe, Foto: SRO

Salaquarda fiel auch noch hinter Alvaro Parente und Olivier Jarvis auf Platz fünf zurück, und selbst der erfahrene Toni Vilander konnte im zweiten Stint nichts mehr gutmachen. Beim Boxenstopp war wieder einmal die Hexis-Crew am schnellsten und schickte Gregoire Demoustier auf der zweiten Position wieder auf die Strecke. Der junge Franzose hatte jedoch Eingewöhnungsschwierigkeiten und fand erst nach mehreren Runden seinen Speed, was Ortelli und Stippler nutzten, um am McLaren vorbeizugehen.

Auf abtrocknender Strecke verlor Albert von Thurn und Taxis immer mehr an Boden gegenüber den heranstürmenden WRT-Audis. Ortelli konnte die Führung übernehmen und fuhr einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Frank Stippler blieb etwas länger am Heck des Lamborghinis kleben, wodurch Demoustier, der inzwischen sogar schneller fuhr als die beiden Streithähne vor ihm, aufschließen konnte. Schließlich kam Stippler aber doch noch vorbei, was dem Franzosen nicht mehr gelang. Am Ostermontag findet das Championship Race statt.

Top-10 des Qualifikationsrennens

1. Ortelli/Vanthoor, Audi R8 LMS ultra 1:00:26.351 Stunden
2. Stippler/Jarvis, Audi R8 LMS ultra +6,030
3. von Thurn und Taxis/Enge, Lamborghini Gallardo LP600+ +6,914
4. Demoustier/Parente, McLaren MP4/12C +7,164
5. Vilander/Salaquarda, Ferrari 458 Italia, +31,293
6. Basseng/Winkelhock, Mercedes SLS AMG +33,785
7. Pastorelli/Jäger, Mercedes SLS AMG +34,414
8. O'Young/Kox, Lamborghini Gallardo LP600+ +41,177
9. Parisy/Halliday, Porsche 911 GT3 R +48,622
10. Ide/Castellacci, Ferrari 458 Italia +49,997