Dominic, du bist gerade aus Valencia zurückgekehrt und hast die ersten Runden des neuen Jahres abgespult. Wie war es?

Dominic Lammert: Es war wirklich super. Wir hatten perfektes Wetter und somit die besten Voraussetzungen um einige Sachen mit dem neuen Motorrad auszuprobieren.

Hast du jetzt schon die brandneue GSX-R 1000 K9 unterm Hintern? Ist die schon Verfügbar? Oder musstest du noch auf deine alte Version aus 2008 zurück greifen?

Dominic Lammert: Wir sind in Valencia mit dem 2009er Modell ausgerückt. Sie war zwar noch im Serientrimm, aber trotzdem hat sie jetzt schon einen sehr positiven Eindruck vermittelt.

Dominic Lammert geht ohne großartige Erwartungen in die Superstock-Saison., Foto: Toni Börner
Dominic Lammert geht ohne großartige Erwartungen in die Superstock-Saison., Foto: Toni Börner

Du willst 2009 ein paar Rennen, vier an der Zahl, zur IDM Superbike bestreiten, konzentrierst dich aber hauptsächlich auf den Stocksport 1000 Cup, der im Rahmen der Superbike Weltmeisterschaft bei einigen Europa-Rennen ausgetragen wird. Dieser Cup ist ein Sprungbrett zu höheren Aufgaben. Du konntest letztes Jahr in dieser Serie schon einige WildCard-Einsätze fahren. Welches Ziel hast du dir in beiden Serien für 2009 gesteckt?

Dominic Lammert: Also in der IDM sind denke ich Top 5 Resultate drin. Im Superstock Cup hingegen gehe ich im ersten Jahr ohne großartige Erwartungen heran. Es gibt dieses Jahr einfach zu viele Strecken die ich neu lernen muss und auch die Umgebung ist neu. Weiterhin sind dort sehr starke Fahrer aus den verschiedensten Nationen vertreten.

Die Konkurrenz in dieser Klasse ist hart. Xavier Simeon reiste letztes Jahr als Meisterschaftsführender zum letzten Rennen nach Portimao und wurde am Ende Vierter der Gesamtwertung. Brendan Roberts gewann das Rennen und die Meisterschaft. Simeon sitzt jetzt auf der "Werks-Ducati", die Roberts letztes Jahr noch pilotierte. Wie hast du das Finale und die Entwicklungen im Winter in dieser Serie gesehen?

Dominic Lammert: Die Entwicklung dieser Serie ist Wahnsinn. Nicht umsonst fahren dort Werksteams mit. Das komplette Umfeld ist sehr professionell. Die Fahrer gehören zu den schnellsten unter 24-jährigen in Europa und immer mehr schaffen den Sprung in die Supersport oder Superbike WM. Das Finale war wirklich sehr spannend. Es konnten theoretisch gesehen noch vier Fahrer Meister werden - und das beim letzten Lauf. Das zeigt die enorme Leistungsdichte, gerade an der Spitze.

Wer sind Deiner Meinung nach die Favoriten auf den Titel?

Dominic Lammert: Ich denke für den Titel kommen die "üblichen Verdächtigen" in Frage, sprich: Simeon, Corti, Berger und Guigliano.

Du fährst im Bwin Yoshimura Team auf einer Suzuki. Erzähle etwas zu der Zusammensetzung des Teams und der Geschichte eurer Zusammenarbeit.

Dominic Lammert: Das Team basiert auf einer Kooperation zwischen der Bwin-Mannschaft und der Truppe von Yoshimura Schäfer Motorsport. Der erste Kontakt ist letztes Jahr bei den Vorsaisontests zustande gekommen. Beim IDM Finale in Hockenheim war dann die Zusammenarbeit beschlossene Sache.

Lammert fuhr letztes Jahr erst im Suzuki International Europe Team, bevor er in der Saison zurück zum Bwin-Team wechselte., Foto: Toni Börner
Lammert fuhr letztes Jahr erst im Suzuki International Europe Team, bevor er in der Saison zurück zum Bwin-Team wechselte., Foto: Toni Börner

Die letzte Saison begann für dich an der Boxenmauer. Nach einer Meniskus-Operation musstest du die ersten Rennen auslassen. Wie sieht es dieses Jahr aus? Alles im grünen Bereich?

Dominic Lammert: Dieses Jahr starte ich zum Glück 100% fit in die Saison und hoffe natürlich, dass das die Saison über auch so bleibt.

Wie hast du dich im Winter fit gehalten und auf die Saison vorbereitet?

Dominic Lammert: Ich habe viel Zeit auf dem Spinningbike verbracht und habe auch gezieltes Krafttraining gemacht. Außerdem war ich ab und zu Supermoto fahren um die Sensorik zu trainieren.

Letztes Jahr hattest du noch Teamkollegen. Dieses Jahr fährst du allein. Wirtschaftskrise? Oder eher Ressourcen-Bündelung um den vollen Einsatz des Teams für Dich selbst zu haben?

Dominic Lammert: Eigentlich habe ich einen Teamkollegen. Stefan Kerschbaumer, der letztes Jahr R6 Cup gefahren ist, fährt unter gleichem Namen den Superstock 600 Cup. Wir haben zusammen genannt, da bei der FIM nur 2 Mann Teams akzeptiert werden. Eine Zusammenarbeit mit anderen Fahrern, wie letztes Jahr zum Beispiel, wurde von meinem Teamchef kategorisch abgelehnt, weil es die Mühe nicht wert war.