Nach viel versprechenden Trainings vor dem Rennen musste das Racing Team Germany am Sonntag in Cartagena frühzeitig die Segel streichen. Zum Auftaktrennen des Europacups kam Toni Wirsing bei einem schlechten Start nur als Letzter weg. Mit viel Wut im Bauch fuhr er danach über dem Limit, um die Lücke so schnell wie nur möglich zu schließen und stürzte. Eine große Enttäuschung für Wirsing und das Team, denn wahrscheinlich wäre ein Platz auf dem Podium drin gewesen, da die Rundenzeiten im Rennen langsamer waren als im Abschlusstraining und Warm-up. Für das Team heißt es nun, das Motorrad wieder aufbauen, neue Kräfte sammeln und nach vorne schauen. Das nächste Rennen wird der zweite Lauf zur Italienischen Meisterschaft in Magione sein. Dort muss Wirsing vor allem den Start üben.

Toni Wirsing:
"Ich habe den Start wieder total verhauen und ärgere mich da über mich selbst. Ich habe die Kupplung herausgelassen und der Motor hat nicht gleich mit hochgedreht - komisch, denn im Freien Training waren die Starts schon viel besser geglückt. Die gesamte Gerade bis zur ersten Kurve war einfach keine Leistung da, erst ab der zweiten Kurve ging es wieder. Ich habe dann gleich schon wieder fünf Fahrer geschnappt, aber das war wohl doch zu viel des guten. Mir ist das Vorderrad eingeklappt und dadurch bin ich weggerutscht. Bestimmt war ich etwas zu schnell und einige Zentimeter von der Ideallinie entfernt - so ein Mist. Beim nächsten Rennen will ich wirklich üben bis die Starts klappen. Das ist das, was ich am schnellsten lernen muss und dann klappt es auch mit dem ersten Podest im Europacup."

Klaus Beinhofer:
"Nach dem Warm-up war ich optimistisch, dass wir heute um den Sieg mitfahren können, wenn der Start klappen würde - damit hatten wir ja schon in Misano Probleme. Meine Gedanken waren, dass er, wenn der Start nicht daneben geht, sicher aufs Podest fahren würde, denn die Zeiten von Toni waren wirklich schnell genug. Tja - der Start wieder - einer von der ganz schlechten Sorte und da hatte er wirklich schon brauchbare hier im Training gezeigt. Ich bin wieder sehr zufrieden, wie wir das Bike für Toni abstimmen konnten, es war wieder sehr schnell und auch die Reifen haben gut mit unserer Abstimmung des Fahrwerks harmoniert. Toni muss jetzt an sich selbst arbeiten, denn er hat wirklich das Talent, nicht nur aufs Podest zu fahren, nein, er kann gewinnen. Es liegt jetzt an ihm."

Dirk Heidolf (Teamchef):
"Schade, aber ich habe schon viele Rückschläge hinnehmen müssen und das war einer. Toni und die Mechaniker haben das gesamte Wochenende wirklich auf Topniveau gearbeitet, jedoch ist der Lohn nicht gekommen. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Arbeit, denn wir sind wirklich eines von wenigen Teams, die aus dem Vollen schöpfen können. Ich werde jetzt mit Toni und den Mechanikern in Magione noch mal die Starts besprechen und dann soll er üben, bis das endlich klappt. Schade, ich war mir sicher, dass er aufs Podest fährt, denn er ist unheimlich schnell und vor allem lernwillig. Die Einstellung von ihm zum Rennen fahren passt - aber er wird und muss dennoch Einiges lernen."