Wie lief der erste Auftakt zum ersten Rennwochenende auf Phillip Island für dich?
Kevin Wahr: Wir hatten am Montag und Dienstag die offiziellen Tests. Heute Morgen im ersten Freien Training war es halb nass und halb trocken und da wir auf unsere Reifen mit Anzahl der Sticker achten müssen, machte es wenig Sinn einen Regenreifen zu verheizen, deshalb sind die meisten Fahrer in der Box geblieben. Das zweite Freie Training ist gerade erst vorbei. Man hat auf der Strecke deutlich gemerkt, dass es hier in Australien nach zwei Monaten Sonnenschein zum ersten Mal wieder geregnet hat. Der Grip war deutlich niedriger, dazu hat sich das Fahrwerk verändert. Das Hauptproblem im Training heute war schlichtweg, dass es nicht so warm war wie bei den Testfahrten.

Du bist in den letzten Minuten gestürzt. Was genau ist da passiert?
Kevin Wahr: Der Sturz passierte in Kurve zwei, also der ersten Linkskurve. Zum Glück ist die nicht ganz so schnell, allerdings muss man an dieser Stelle extrem früh und lange aus der Kurve herausbeschleunigen und hat eine extreme Schräglage. Bei mir war die ein bisschen zu stark. Ich bin hier schon des Öfteren einmal gerutscht, in dem Falle war es zu viel. Im Prinzip war der Sturz aber nicht so wild. In der IDM bin ich das ganze Jahr über nur ein Mal gestürzt. Hier passierte es mir an den Testtagen und am Freitag schon drei Mal, woran man aber sieht, dass wir hier auf einem ganz anderen Level fahren. Man muss versuchen, schneller ans Limit zu kommen und mehr pushen. In dieser Kurve war es einen Tick zu viel, gleichzeitig hatte ich weniger Grip und es war nach dem Regen kälter. Das Motorrad ist nicht allzu stark beschädigt, ich habe mir nicht weiter wehgetan, daher passt es. Jetzt müssen wir schauen, dass wir das Motorrad so schnell wie möglich wieder zusammenbauen und morgen geht's dann weiter.

Was nimmst du dir jetzt für das dritte Freie Training und die Qualifikation am Samstag vor?
Kevin Wahr: Ich will auf jeden Fall in die Top-10 fahren. Kenan [Sofuoglu] ist natürlich noch einem einen Tick weiter vorne als alle anderen, aber ich möchte gern bis auf ein paar Zehntelsekunden an die Leute heranfahren, die ums Podest kämpfen können. Im Moment fehlen uns etwa acht Zehntel auf den Zweiten. Plan ist es, die Rundenzeit im ersten Training morgen noch weiter herunterzuschrauben und in der Qualifikation noch weiter heranzukommen. Dann wären wir mehr als glücklich. Mit Platz zwölf können wir heute aber auch vorerst zufrieden sein. Bis auf den Sturz läuft alles nach Plan.