Erfolgreicher Auftritt von BMW Motorrad bei den "24 Heures Moto" am vergangenen Wochenende in Le Mans (FRA): In drei verschiedenen Kategorien fuhren BMW S 1000 RRs auf das Podium. Im 24-Stunden-Rennen, dem Saisonfinale der FIM Langstrecken-Weltmeisterschaft 2012, holte das BMW Motorrad France Team Thevent einen historischen dritten Platz. Denn erstmals stand damit ein europäisches Motorrad auf dem Podium des berühmten Rennens. Dank dieses Resultats beendete das Team mit den Fahrern Sébastien Gimbert, Erwan Nigon (FRA), Damian Cudlin (AUS) und Hugo Marchand (FRA) die Saison zum zweiten Mal in Folge als Gesamtzweiter der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Die von BMW Motorrad HP RaceSupport unterstützte Mannschaft kam mit einem Rückstand von 19 Zählern auf Spitzenreiter SERT nach Le Mans. Das Team wusste, dass es die 35. Auflage der "24 Heures Moto" gewinnen musste, wenn es sich eine Chance auf den Titel wahren wollte. Das Wochenende begann gut: Gimbert, Cudlin und Nigon holten mit der BMW S 1000 RR mit der Startnummer 99 wie beim Le-Mans-Debüt des Teams im Vorjahr die Poleposition. Cudlin fuhr einen soliden Startstint, doch nach knapp zwei Stunden stürzte Gimbert bei geringer Geschwindigkeit. Damit verlor das Team den Anschluss an die Spitze, und bis zur Zielflagge gelang es nicht mehr, wieder aufzuschließen.

Während an der Spitze Kawasaki und SERT um den Sieg kämpften, konzentrierten sich die BMW Motorrad France Fahrer darauf, Stint für Stint Positionen gutzumachen. Kurz bevor am Morgen über dem Bugatti Circuit die Sonne aufging, hatten sie sich bis auf Rang drei nach vorn gekämpft. Im weiteren Rennverlauf verteidigten sie diesen letzten Podiumsplatz im Duell gegen Yamaha GMT94, und in der Schlussphase des Rennens zahlten sich das Tempo und die Konstanz des Teams aus. Die RR mit der Startnummer 99 konnte sich von ihren Verfolgern noch absetzen, bevor sie auf Rang drei ins Ziel kam.

"Wenn man mir damals, als wir mit diesem Projekt begonnen haben, ein Podium in Le Mans angeboten hätte, hätte ich es mit Freude genommen", sagt Teamchef Michael Bartholemy. "Aber seitdem sind wir weit gekommen, wir haben uns als Mitfavorit im Kampf um den Titel etabliert, und damit sind natürlich auch unsere Erwartungen gestiegen. Es ist eine tolle Leistung, beim wichtigsten Rennen der Saison auf das Podium zu fahren. Doch wir sind hier angetreten, um den Titel zu kämpfen und sind einmal mehr an der letzten Hürde gescheitert. Das Team hat alles gegeben, es hat an diesem Wochenende wie bei jedem Rennen dieser Saison einen fantastischen Job gemacht. Ein großer Dank geht an BMW Motorrad France, an Michelin und an meine Partner Volker Scheck und Jeff Souren, ohne die all dies nicht möglich gewesen wäre. Gratulation an SRC Kawasaki zum Sieg und an SERT zum erneuten Titelgewinn. Werden wir im kommenden Jahr zurückkommen und wieder versuchen, sie zu schlagen? Aber sicher!"

"Ich freue mich über das Podium, aber natürlich wollten wir das Rennen und den Titel gewinnen. Doch die Jungs, die uns hier geschlagen haben, waren einfach besser, also liegt es an uns, uns noch weiter zu steigern", erklärt Cudlin. "Wir sind nun zweimal WM-Gesamtzweiter geworden, was für ein neues Team eine recht gute Leistung ist. Mit etwas Arbeit im Winter und der gleich guten Unterstützung wie bisher haben wir im nächsten Jahr wieder alle Chancen, einen Angriff auf den Titel zu starten."

"Wir sind Dritte geworden und haben erstmals in der 35-jährigen Geschichte des Le-Mans-Rennens einen Podiumsplatz für ein europäisches Motorrad geholt. Darüber bin ich sehr glücklich", bilanziert Nigon. "Es war kein einfaches Rennen. Es gab viele Stürze, einige Motorräder gingen kaputt, und die Bedingungen waren schwierig. Aber wir sind dennoch auf das Podium gefahren, und das war gut. Doch unser Hauptziel war der Titel, und wir wurden erneut Zweite. Das ist nicht ganz so gut. Dennoch, es zeigt unser Potenzial und motiviert mich noch mehr, im nächsten Jahr wieder um den Titel zu kämpfen."

"Es ist schön, hier in Le Mans auf dem Podium zu stehen, aber ich bin auch etwas enttäuscht, dass wir am Ende nicht mehr um den Sieg und den Titel kämpfen konnten", räumt Gimbert ein. "Ich habe in meinem ersten Stint viel Druck gemacht, um die Kawasaki und die Suzuki einzuholen. Aber dann ist mir das Vorderrad weggerutscht, als ich einen langsamen Fahrer überholt habe. Wir sind nun zum zweiten Mal in Folge Gesamtzweiter. Damit gibt es für uns im nächsten Jahr nur ein klares Ziel."

Titelgewinn für BMW im FIM Superstock Langstreckenweltcup

Den Titelgewinn feiert BMW hingegen im FIM Superstock Langstrecken Weltcup. Das Penz13.com Racing Team krönte sich zum Meister 2012. Die Fahrer Arie Vos (NED), Pedro Vallcaneras (ESP) und Jason Pridmore (USA) beendeten das 24-Stunden-Rennen als Zweite auf dem Podium. Damit holte die Mannschaft von Rico Penzkofer den ersten Weltcup-Titel für die RR. Beim Finalrennen der FIM Seitenwagen-Weltmeisterschaft belegte das BMW Duo Jörg Steinhausen (GER) und Gregory Cluze (FRA) Rang zwei. Damit beendeten sie die Saison als Gesamtzweite dieser Weltmeisterschaft.

"Es war ein Tag mit gemischten Gefühlen", sagt Marcel Driessen, Direktor von BMW Motorrad France. "Wir waren zuversichtlich, dass wir in Le Mans gewinnen und vielleicht sogar den Weltmeistertitel holen können. Doch der Sturz in der Anfangsphase bedeutete das Ende unserer Hoffnungen. Aber das Team und die Fahrer ließen den Kopf nicht hängen, sondern haben sich zurückgekämpft und haben beim wichtigsten Rennen des Jahres einen Podiumsplatz geholt. Unsere BMW S 1000 RR ist auch das erste europäische Motorrad, das bei den ‚24 Heures Moto‘ in Le Mans auf das Podest gefahren ist. Das macht mich sehr stolz. Tatsächlich verlief das Wochenende für BMW sehr erfolgreich. Das Penz13.com Kraftwerk Racing Team wurde Meister im Superstock-Weltcup, und Jörg Steinhausen und Gregory Cluze belegten mit ihrem RR Gespann den zweiten Gesamtrang in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft. Es war wirklich ein sehr gutes Wochenende."

"Es war ein sehr erfolgreiches Wochenende für unsere Teams", erklärt Berthold Hauser, der Leiter von BMW Motorrad HP RaceSupport. "Wir wussten vor dem Rennen, dass es schwierig wird, den Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft zu holen. Das BMW Motorrad France Team Thevent hat einmal mehr einen großartigen Job gemacht, und die Piloten haben eine beeindruckende Leistung gezeigt. Alle haben dafür gekämpft, das Rennen und den Titel zu gewinnen, und sie konnten auf unsere volle Unterstützung zählen. Doch unsere Mitbewerber haben eine tolle und fehlerfreie Leistung gezeigt - Gratulation an SERT zum Titelgewinn. Dennoch: Unsere Mannschaft hat über die gesamte Saison, die erst ihre zweite in dieser Weltmeisterschaft war, hervorragend gearbeitet. Es ist großartig, dass sie in beiden Jahren in dieser Serie Gesamtzweiter wurden. Auch in den anderen Kategorien wurde die gute Zusammenarbeit von HP RaceSupport und den Teams mit Erfolgen belohnt: mit dem Titelgewinn im Superstock-Weltcup und dem zweiten Gesamtrang in der Seitenwagen-WM. Über diese Erfolge können wir nur glücklich sein."