Die Motivation im BMW Motorrad France Team Thevent könnte nicht höher sein: Die von BMW Motorrad HP RaceSupport unterstützte Mannschaft bereitet sich auf die "24 Stunden von Le Mans" vor, das Saisonfinale der FIM Langstrecken-Weltmeisterschaft 2012. Das Team möchte auf dem berühmten Kurs von Le Mans nicht nur das Rennen gewinnen, sondern auch den Weltmeistertitel. Im vergangenen Jahr, seiner Debütsaison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft, verpasste das französisch-belgische Team den Titelgewinn nach einem unverschuldeten Unfall im Finale nur denkbar knapp. In diesem Jahr möchte die Mannschaft nachholen, was ihr damals verwehrt blieb.

Das BMW Motorrad France Team Thevent hat in dieser Saison bereits einen Sieg und eine weitere Podiumsplatzierung gefeiert. Vor dem Finale in Le Mans trennen das Team 19 Punkte von der Tabellenspitze. Das ist zwar ein gewisser Rückstand, doch da an den Sieger dieses Wochenendes 40 Punkte vergeben werden, ist er durchaus noch einholbar. Der Vortest in Le Mans verlief erfolgreich für die Fahrer der BMW S 1000 RR mit der Startnummer 99, Sébastien Gimbert, Erwan Nigon (beide FRA), Damian Cudlin (AUS) und Hugo Marchand (FRA). Nun geht das Quartett mit Zuversicht in das Saisonfinale. Die Fahrer wissen jedoch auch, dass es alles andere als einfach wird, an diesem Wochenende den ersten Sieg des Teams bei einem 24-Stunden-Rennen einzufahren.

Das letzte Langstrecken-Rennen der Saison startet am Samstag, dem 8. September, um 15 Uhr. 24 Stunden später ist der Kampf um die Krone in der Langstrecken-Weltmeisterschaft entschieden. Die "24 Heures Moto" wurden erstmals 1978 ausgetragen und gehören seitdem zu den Höhepunkten im Rennkalender von Le Mans. Insgesamt gehen 55 Teams an den Start, und mehr als 100.000 begeisterte Zuschauer werden erwartet.

"Eines wurde in dieser Saison mehr als deutlich: Das Wettbewerbsniveau in der Langstrecken-Weltmeisterschaft ist so hoch wie nie", sagt Teamchef Michael Bartholemy. "Mehr Teams als je zuvor sind dank ihrer Maschinen und ihrer Fahrer in der Lage, um Siege zu kämpfen. Deshalb war die Saison hart. Vor dem Finale sind wir Zweiter im Gesamtklassement, 19 Punkte hinter Spitzenreiter SERT. Realistisch gesehen müssen wir an diesem Wochenende gewinnen, wenn wir nach dem Weltmeistertitel greifen wollen. Das ist eine Mammutaufgabe, da bei einem Rennen zweimal um die Uhr eine Menge passieren kann. Doch wir sind gut vorbereitet, und ich habe vollstes Vertrauen in die Fahrer, das Bike und das Team. Eines ist sicher: Wir werden bis zur Zielflagge Gas geben."

"Wir wissen, was in Le Mans unsere Aufgabe ist. Wir müssen gewinnen", pflichtet Nigon bei. "Ich gehe hoch motiviert in das Wochenende. Ich möchte den Sieg und den Titel nicht nur für das Team holen, sondern auch für mich selbst. Ich habe in Le Mans noch nie gewonnen, und das würde ich an diesem Wochenende gern ändern. Natürlich kann im Langstreckensport alles passieren, vor allem bei einem 24-Stunden-Rennen. Doch das gilt für die anderen Teams genauso wie für uns. Es wird sehr schwierig, das Rennen und den WM-Titel zu gewinnen. Doch wir haben das nötige Paket, um es zu schaffen - und alles ist möglich."

"Wir haben in Le Mans nichts zu verlieren. Der Titelgewinn ist immer noch möglich, doch der Druck lastet auf SERT und nicht auf uns", blickt Cudlin voraus. "Ich habe mir für dieses Wochenende vorgenommen, einfach 24 Stunden lang so schnell wie möglich zu fahren und dann zu sehen, wo wir am Ende stehen. Ich habe ein großartiges Team, ein großartiges Bike und großartige Teamkollegen. Von daher ist der Rennsieg unser klares Ziel. Wenn wir dazu auch noch den WM-Titel gewinnen, wäre das ein schöner Bonus. Wer weiß, vielleicht haben wir an diesem Wochenende zur Abwechslung auch einmal Glück."

"Es wird zwar schwierig, am kommenden Wochenende den ganz großen Coup zu landen. Doch es ist für das von HP RaceSupport unterstützte Team um Michael Bartholemy nicht unmöglich, den WM-Titel zu holen", sagt Berthold Hauser, der Leiter von BMW Motorrad HP RaceSupport. "Beim Vortest vergangene Woche in Le Mans hat sich gezeigt, dass wir vom Speed her wieder ganz vorn dabei sind. Jeder gibt sein Bestes, es ist unser wichtigstes Rennen. 24 Stunden sind sehr lang und hart, und sie können mit vielen Überraschungen aufwarten. Zudem braucht man auch die nötige Portion Glück. Doch auf dieses Glück kann man mit der perfekten Vorbereitung und hochkonzentrierter Arbeit enormen Einfluss nehmen. Dazu haben wir gemeinsam alle denkbaren Szenarien durchgespielt. Nun hoffen wir, dass wir in allen Bereichen das bestmögliche Setup haben. Am Sonntag um 15 Uhr werden wir wissen, wie gut wir aufgestellt waren."