Goncalves war im abendlichen Biwak froh, diese anspruchsvolle Etappe als Dritter beenden zu können. Er ist die gesamte Sonderprüfung sauber und fehlerfrei durchgefahren, lag zwischenzeitlich sogar in Führung. Zu Beginn des Tests war die Piste extrem hart und schnell. Dann folgten ein Rhythmuswechsel in den Sand und navigatorische Aufgaben. Im letzten Stück der Etappe attackierte Paulo ganz bewusst nicht mehr, um seine Maschine zu schonen. "Ich möchte mich zur Halbzeit bei meinem Team bedanken, das super Arbeit leistet und alles perfekt vorbereitet hat," so Goncalves. Nach dem Ruhetag am Sonntag will der Portugiese die Jagd auf das Gesamtpodium eröffnen. Als Gesamtvierter trennen ihn nur noch 6 Minuten von seinem derzeit schärfsten Rivalen Helder Rodrigues.

Joan Barreda war an diesem Tag als Dritter auf die Piste gegangen. Sofort hat er versucht, an Coma heranzufahren, was ihm allerdings an diesem Tag nicht gelang. Die ganze Renndistanz war er allein unterwegs und sammelte so viel Navigationserfahrung. Ein bisschen Lehrgeld bezahlte er, als er an einer Ecke ein paar Kilometer in die falsche Richtung fuhr und so rund 10 Minuten verlor. Fahrerisch war er aber mit seinem Rhythmus und seinem Speed zufrieden und lag lange auf Podiumskurs.

Für Ze Helio lief der Tag nicht besonders gut. Er hatte anfangs mit dem Staub der Vorausfahrenden zu kämpfen, stürzte einmal und hatte Probleme mit einem beschädigten Vorderrad. Mehrmals musste er anhalten und reparieren. Jose Manuel Pellicer fuhr eine saubere Etappe und kam auf dem 21. Platz ins Ziel.

Teamchef Wolfgang Fischer zieht zur Halbzeit ein positives Resümee: "Grundsätzlich sind wir zufrieden mit dem bisher Erreichten. Wir bedauern natürlich, gleich zu Beginn Ike Klaumann verloren zu haben und wünschen ihm gute und schnelle Genesung. Und es schmerzt uns natürlich, dass Joan Barreda zwei Mal so viel Pech hatte und zurückgefallen ist. Er sammelt aber viel und schnell Erfahrung. Und sein Speed beweist, dass er in der Lage ist, ganz vorne mitzufahren. Technisch ist bislang alles ok. Unser Bike beweist sich als absolut konkurrenzfähig. Bedanken möchte ich mich natürlich bei allen Teammitgliedern für den tollen Einsatz und die gute Stimmung. Die erste Woche der Dakar 2012 war hart – noch härter als erwartet. Wir haben sie gut gemeistert. Viele unserer Mitbewerber mussten schon die Segel streichen."