Im Team von Rico Penzkofer gibt es bis morgen Abend noch viel vorzubereiten - 4 Motorräder müssen fahrbereit werden, Foto: Toni Börner
Im Team von Rico Penzkofer gibt es bis morgen Abend noch viel vorzubereiten - 4 Motorräder müssen fahrbereit werden, Foto: Toni Börner

Der Wahnsinn. Immer wieder muss ich mir ins Gedächtnis rufen, dass die Jungs bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man hier auf dem rund 60 Kilometer langen Mountain Circuit kaum unter die Marke von 200 km/h kommen. Eigentlich sind sie da fast immer deutlich drüber. Und ich? Naja. Ich komme in den Bergen mal kurzzeitig knapp an die 200 als V-Max ran.

Ja gut, man - oder eben ich - könnte jetzt nach Entschuldigungen suchen. Erstens bin ich ja gerade einmal drei Runden mit meinem Motorrad gefahren, zweitens war es extrem windig und drittens auch nicht sonderlich warm. Aber hey, ich bezweifle, dass ich noch dieses Jahr hier viel schneller werde. Und das liegt wohl kaum daran, dass der Verkehr im Verlaufe der nächsten zwei Wochen dicker wird und dann auch in der "Einbahnstraße" der Mountain-Sektion mehr los ist. Das liegt wohl eher daran, dass diese Jungs, die hier Rennen fahren, einfach einmal krass schnell und furchtlos sind.

Was gibt es sonst von der Insel zu berichten? Das Fahrerlager nimmt langsam Gestalt an, die Top-Teams sind fast alle da. Ja, "fast" alle. Denn einige der großen Teams haben am Wochenende noch einen Lauf zur britischen Superbike BSB zu bestreiten und reisen daher erst Montag/Dienstag an. Dann aber werden schon die ersten Trainings gelaufen sein.

In der BMW-Truppe von Rico Penzkofer läuft auch alles Rund. Am Samstag wurde das Boxenzelt aufgebaut und eingerichtet, seit heute Morgen arbeiten die Mechaniker Gordon Unger und Ingo Liebert mit Hochdruck daran, die vier Motorräder vorzubereiten. Penzkofer wird 2011 sowohl in der Superstock- als auch in den Superbike-Klassen an den Start gehen. Mit im Team ist der Japaner Matsushita Yoshinari und auch er wird in diesen Klassen an den Start gehen.

Im Fahrerlager am Grandstand an der Glenclutchery-Road sind mir auch schon die Österreicher Klaus Klaffenböck und Michael Grabmüller über den Weg gelaufen, die beide in der Seitenwagen-Klasse am Start sein werden. Die Stimmung bei Beiden ist prächtig. Klaffenböck konnte im letzten Jahr zum ersten Mal auf das TT-Podest steigen und das gleich mit einem Doppelsieg. Daher gehört er auch klar zu den Favoriten. Grabmüller hat mit dem Deutschen Axel Kölsch einen neuen Co-Piloten an Bord. "Was und da oben wollen wir rum fahren", lachte Kölsch am Freitagabend auf der Fähre, als die sich in Douglas zum Anlegen bereit machte. Für ihn ist es der erste Ausflug auf der Isle of Man.