Er spricht schnell und klingt dabei irgendwie immer, als hätte er eine Kartoffel im Mund. Er hat lange Koteletten und zersaustes Haar. Und er ist verdammt schnell, auch wenn er bislang noch kein Rennen zur Tourist Trophy auf der Isle of Man hat gewinnen können. Die Rede ist von Guy Martin.

Martin war in den letzten Jahren in vielen Dokumentar-Filmen, darunter auch im 3D-Film Closer to the Edge, die Hauptfigur, auch wenn er eben noch keinen TT-Sieg auf seinem Konto hat. Trotzdem stand er schon neun Mal auf dem Podest, Tendenz nach vorn: Fünf zweite und vier dritte Plätze hat er herausgefahren.

Doch dass Martin dieses Jahr noch einmal an den Start gehen kann, verdankt er gleich mehreren Schutzengeln. Andererseits lieferte er im letzten Jahr dem Kamera-Team des 3D-Films auch ein Ende, wie es dramatischer nicht sein konnte. In der prestigeträchtigen Senior TT flog Martin schwer ab, seine Honda flog hoch in die Büsche und fing Feuer.

Martin war damals benommen und lief geistesgegenwärtig von der Unfallstelle weg, brach dann irgendwo in einem Feld zusammen. Doch die Retter fanden ihn prompt und er war bei Bewusstsein. Schon bald meldete sich Martin mit einer Videobotschaft aus dem Krankenhaus und versprach: Ich komme wieder.

Inzwischen ist der 29-jährige Engländer wieder top fit, hat schon einige Tests und auch Rennen in der Britischen Meisterschaft absolviert. Neu ist allerdings sein Team: Martin wird für Relentless Suzuki by TAS Racing mit der Startnummer drei an den Start rollen und hat der Wilson Craig-Truppe den Rücken gekehrt. 2011 soll es auf diesen Maschinen endlich zum ersten Sieg reichen.