Rico, du bist bereits zwei Jahre lang auf der Isle of Man die TT gefahren. Warum ist es dieses Rennen Wert, eine Sonderschau darüber zu veranstalten?
Rico Penzkofer: Du weißt, dass die Isle of Man für mich persönlich schon mal das aller geilste ist, was es gibt. Das ist anders, als alles andere. Die TT ist die Wiege des Zweiradsports. Hier hat alles angefangen. Und es ist eines der letzten Rennen für richtige Männer. Auf normalen Straßen, durch Häuserschluchten und Alleen, über 60 Kilometer lang. Da hast du schon erstmal eine Weile zu tun um grob zu wissen, wo du lang musst.

Außerdem ist die Insel das Mekka für Motorradfahrer schlecht hin. Wenn du Motorrad fährst, musst du mal auf der Insel gewesen sein. Da kommen auch so viele, die sich sonst gar nicht für Motorradrennen interessieren. Aber die TT ist einzigartig, sie verbindet die Motorradfahrerfamilie. Und für viele ist das ein Lebenstraum, einmal dort dabei gewesen zu sein. Und mit der Sonderschau hier können sich die, die es noch nicht geschafft haben, definitiv ein Auge holen.

Du als Fahrer, was geht in die ab, wenn du dort auf der Piste bist? Wenn du Bray Hill im 6. Gang einen fast blind angefahrenen Berg hinunter donnerst, unten deine BMW einfedert und über Ago's Leap das Vorderrad in die Luft schießt - bei Vollgas?
Rico Penzkofer: Das ist unbeschreiblich. In erster Linie bist du einmal voll konzentriert. Ablenken lassen darfst du dich nicht. Du suchst nach Anhaltspunkten am Straßenrand, nach Bordsteinen und Laternen, die du dir als Brems- oder Einlenkpunkte zurecht gelegt hast. Und dann schießt dir das Adrenalin bis sonst wo hin. Das ist einfach geil. Es gibt für mich nichts Vergleichbares oder Besseres.

Ist wieder fit: Rico Penzkofer., Foto: Toni Börner
Ist wieder fit: Rico Penzkofer., Foto: Toni Börner

Du hast letztes Jahr schon gute Ergebnisse erzielt und es heißt, dass man ab dem dritten Insel-Jahr auf die Resultate schauen kann. Wie sieht das bei dir aus? Podest oder Spaß?
Rico Penzkofer: Naja eins ist klar, ich gebe immer mein Bestes. Aber ich gehe da nicht mit einer Zielsetzung hin. Fakt ist, dass die großen Stars eine wirklich harte Nuss sind - McGuinness, Martin, Dunlop, Hutchinson. Die knackst du nicht so leicht. Und ich glaube auch, dass es nicht unbedingt gesund wäre, eine Platzierung mit Krampf zu verfolgen. Wenn du da draußen einfach deinen Spaß hast, kommen die Ergebnisse von allein. Aber klar werde ich mein Bestes geben und ich wäre nach dem 127-Meilen-Schnitt vom letzten Jahr gern etwas schneller. Die 130 gehen ja.

Du hattest letztes Jahr beim Rennen auf der Halle-Saale-Schleife einen schlimmen Unfall und daran lange zu knabbern. Aber beim Macau GP warst du wieder am Start, jetzt planst du die Insel. Alles wieder im Lack?
Rico Penzkofer: Ja alles wieder in Ordnung. Die Genesung ist gut vorangeschritten, auch wenn sie natürlich lange gedauert hat. Das ist echt schlimm, wenn du willst, aber nicht kannst. Aber ich muss auch sagen, dass ich nach dem Sturz Glück habe, dass ich überhaupt noch hier bin. Und dass alles wieder so gut funktioniert. Ich bin wieder fit.