Ein zweites Wochenende in Folge stellte Ken Roczen sein Talent unter Beweis und fuhr am Samstag schon in der Qualifikation die zweitschnellste Zeit der AMA Supercross Lites Serie in Phoenix. In Heat 1, also dem ersten Vorlauf am Abend, lag er zu Beginn auf dem zehnten Platz und begann sich nach vorne zu kämpfen. Der Thüringer wurde jedoch schon in der zweiten Runde von einem Sturz in der Dreier-Kombination ausgebremst, bei dem er sich am Bein verletzte. So kehrte er enttäuscht zum Teamtruck zurück, um sich und sein Motorrad für den Hoffnungslauf vorzubereiten.

Bei dieser letzten Chance kommen nur die ersten beiden Piloten weiter ins Hauptevent, das 15-Runden-Rennen am Abend. Dort zeigte der 16-Jährige seine wahre Klasse, holte sich schon am Start den Holeshot und gab die Führung bis ins Ziel nicht aus seiner Hand. "Ich wollte mich nicht unbedingt erst über den Hoffnungslauf zum Hauptrennen qualifizieren, aber so wie es geklappt hat, bin ich sehr glücklich über diesen Sieg und den Einzug ins Main Event", sagte er danach.

Beim Rennen kam Roczen gut weg und ordnete sich sogleich auf dem vierten Rang ein, der jedoch hart umkämpft war. Er konnte ihn lange verteidigen bis ihn in Runde sieben die falsche Linienwahl beim Kampf gegen seine amerikanischen Kontrahenten erneut zu Boden beförderte und sein Finale damit gelaufen war. "Ich bin definitiv enttäuscht. Ich glaube, ich hätte heute Abend um das Podium kämpfen können, aber ich konnte ja nicht bis zum Ende fahren", ärgerte sich der KTM-Pilot, der sich dabei auch noch den Kopf angeschlagen hatte. Er erzählte: "Mir war ein bisschen schwindelig, aber die Ärzte sagen, dass alles in Ordnung ist, um nächstes Wochenende beim Rennen wieder anzutreten. Also werde ich weiter versuchen, mein Ziel zu erreichen: ich will aufs Podium."

Dennoch konnte er mit dem 19. Rang im Finale zwei weitere Punkte sammeln und wird nach der zweiten SX-Runde auf dem 13. Gesamtrang der Lites-Klasse geführt.