Nur wenige Monate sind vergangen, seit der Böhlener Rico Penzkofer beim Rennen auf der Halle-Saale-Schleife schwer gestürzt war. An seiner BMW war damals eine Ölleitung defekt gegangen und Penzkofer war hart in die Strohballen eingeschlagen, musste fünf Stunden lang notoperiert werden. Nur drei Wochen später saß er privat auf dem Hof einer Werkstatt wieder auf dem Bike.

Sein erstes Rennen wird der Deutsche an diesem Wochenende wieder bestreiten - beim Straßenrennen zum Macau-Grand Prix wird Penzkofer wieder in den Sattel seiner BMW S1000RR steigen und sich einmal mehr unter die besten Road Racer der Welt mischen.

Typisches Bild in Macau: Links der normale Verkehr, oben rechts die Rennstrecke., Foto: MacauGP
Typisches Bild in Macau: Links der normale Verkehr, oben rechts die Rennstrecke., Foto: MacauGP

Anfang Juni diesen Jahres hatte er sich bereits auf der Isle of Man bei den legendären Tourist Trophy-Rennen unter dieses verrückte Völkchen gemischt, hatte sogar Größen wie John McGuinness (15 TT-Siege) beeindruckt. Penzkofer kam in seinem erst zweiten Jahr auf der extrem harten 60-Kilometer langen traditionellen Rennstrecke des Mountain Circuit auf seiner schnellsten Runde auf einen sensationellen Schnitt von 127 Meilen pro Stunde (rund 205 km/h). Der Rundenrekord liegt bei knapp unter 132 mp/h.

Große Ziele

In Macau überraschte Penzkofer bereits im letzten Jahr, wurde er auf seiner privat eingesetzten BMW Fünfter. Eine Leistung, die damals sogar den BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen, anwesend in der Nachbarbox beim BMW-WTCC-Team, staunen ließ. Seither sind die Verbindungen zum BMW-Werk besser, allerdings bleibt der Einsatz ein durch das penz13.com-Team privat finanzierter und organisierter.

"Macau ist mindestens genauso einzigartig wie die Isle of Man", schwärmte Penzkofer gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Aber so richtig vergleichen kann man das nicht. Die TT ist eine Naturrennstrecke, hier geht es durch Leitplanken und an Hochhäusern vorbei."

Die Ziele Penzkofers hören sich schon wieder sehr ambitioniert an, vom Sturz in Halle ist nichts mehr geblieben. "Ich werde wie immer mein Bestes geben und versuchen mit den Großen mitzuhalten", so der jetzt in Limbach Oberfrohna am Sachsenring lebende.

Erfolg bei der Langstrecke

Früher stieg Penzkofer bei den legendären 24-Stunden-Rennen wie in Le Mans, dem Bol'd'Or oder in Oschersleben - unter anderem auf der 1000er MZ - noch selbst in den Sattel. Doch in der Langstreckenweltmeisterschaft mimt er nur mehr den Teamchef. Dabei fand am letzten Wochenende in Doha/Katar das Finale statt und seine Truppe holte dort in der Stocksport-Klasse als Dritte ein Podium.

Die Road Racing-Elite wird nicht leicht zu knacken sein., Foto: MacauGP
Die Road Racing-Elite wird nicht leicht zu knacken sein., Foto: MacauGP

Viel Zeit zum Feiern blieb da aber nicht. Die Motorräder wurden in Kisten verpackt und direkt nach Macau gesandt. Ein Teil des Teams ist dabei schon dort, um die Boxen einzurichten und das Material in Empfang zu nehmen.

Harte Konkurrenz

Zum 44. Mal wird der Macau Grand Prix für die Motorräder ausgetragen. Die Konkurrenz, auf welche Penzkofer dabei trifft, hat große Namen. Allen voran Keith Amor, John McGuinness, Cameron Donald und Michael Rutter, allesamt als Straßenrennprofis bekannt. Neben Penzkofer wird der Deutsche Didier Grams mit am Start sein und in Macau debütieren. Während Grams eine Suzuki einsetzt, wird Penzkofer auf BMW am Start stehen.