Gut, bei solch einem Vorgänger ist es auch schwierig noch weiter an Eigenständigkeit zu verlieren. Oder kann sich jemand an das Design des Tucson erinnern? Hyundai spricht beim neuen ix35 von Emotionen, fließenden Formen und schwungvollen Kanten. Lauter Dinge die dem Großteil der Branchenkenner (und Kunden) bis vor einigen Jahren noch ein mitleidiges Lächeln gekostet hätten, wenn all das mit Hyundai in Verbindung gebracht worden wäre.

Zeiten ändern sich. Heute lacht niemand mehr über Hyundai. Die Koreaner gelten mittlerweile zusammen mit Partner Kia als anerkannte Gegner im Kampf um die Gunst der europäischen Autofahrer. Diese soll der neue ix35 im Segment der kompakten SUV für sich gewinnen. Wichtig für alle Korea-Kostverächter: Der ix35 wurde vollständig in Europa entwickelt. Für Alle die noch immer lächeln: Der Chefdesigner ist ein Deutscher (Thomas Bürkle). Ich möchte hier zwar nicht auf gängigen Klischees herumreiten, aber irgendwie sieht man das auch. Naja, am besten selber anschauen und an dieser Stelle weiterdenken.

"Fluidic Sculpture"

Das Cockpit des ix35, Foto: Hyundai
Das Cockpit des ix35, Foto: Hyundai

So nennt man bei Hyundai die Formensprache welche beim ix35 erstmals zum Einsatz kommt. Schwungvolle Kanten, konvexe und konkave Flächen, dynamische coupehafte Dachlinie. Das hört sich zwar alles schon von anderen Herstellern irgendwie bekannt an, fügt sich beim Betrachten des neuen ix35 aber durchaus zu etwas Eigenständigem zusammen. Der ebenfalls erstmals gezeigte hexagonale Kühlergrill wird zukünftig auch andere Modelle als neues Identifikationsmerkmal zieren.

Der Fetzigkeit der Front wird das Heck zwar nicht ganz gerecht, dennoch kann man den Gesamtauftritt als gelungen abhaken. Die Emotionalisierung der Marke sollte angesichts solcher Produkte weiter funktionieren.

Viel Platz trotz kompakter Abmessungen und sportlicher Linie

Das Interior des ix35, Foto: Hyundai
Das Interior des ix35, Foto: Hyundai

Natürlich beteuert man bei den Koreanern dass die abfallende Dachlinie nicht zu Lasten des Platzangebotes geht. 465Liter Kofferraum klingen durchaus vernünftig. Das Cockpit gibt sich wertig anmutend und durchgestylt. Der Armaturenträger soll in der Anordnung der Mittelkonsole einem X nachempfunden sein und so die optimale Erreichbarkeit aller Bedienelemente gewährleisten. Mit viel Phantasie könnte man sich das sogar einreden lassen, aber auch ohne X im Hinterkopf wirkt der Armaturenträger stimmig.

Motorisch kann man zwischen einem Benziner mit 163 PS und zwei Dieseln (136 und 184 PS) wählen. Später (im Herbst) wird ein weiterer Benziner (erstmals Direkteinspritzer mit 140 PS) sowie ein Einstiegsdiesel mit 110 PS nachgeschoben. Das dürfte dann auch den Kopf beruhigen, wenn sich das Herz erstmals für einen Hyundai entscheiden sollte.