Um Verletzungen durch ungesichertes Gepäck zu vermeiden, muss die Ladung hinreichend gesichert werden. Darauf weisen Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Rahmen ihrer Präventionskampagne "Risiko raus!" hin. Ob Wasserflasche, Regenschirm, Laptop oder Werkzeugkasten im PKW - oder auch verschiedene Transportgüter auf dem LKW - die Gefährdung durch ungesicherte Ladung wird häufig unterschätzt.

Dr. Karl Schories, Präventionsfachmann am Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA), erklärt: "Vereinfacht kann man sagen, dass alle Gegenstände im Fahrzeug die ursprüngliche Geschwindigkeit bei einer Vollbremsung oder einem Crash beibehalten wollen. Auch harmlos erscheinende Gegenstände im Fahrzeuginneren können so zu Geschossen und einer Gefahr für die Insassen werden; Güter auf Ladeflächen können herunterfallen oder gar das Fahrzeug umkippen lassen, wobei auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet und schwer verletzt werden können."

Einfache Maßnahmen verringern die Gefahr

Um die Gefährdung durch ungesicherte Ladung deutlich zu verringern, helfen oft schon einfache Maßnahmen:

  • Im PKW sollte der Kofferraum zum Transport genutzt werden. Dort sollte die Fracht so weit wie möglich nach vorne geladen werden. Um der Rücksitzbank mehr Widerstandskraft zu geben, empfiehlt es sich - besonders bei schweren Gegenständen
  • die Dreipunktgurte zu schließen. Bei Kombis empfiehlt sich außerdem ein Gepäcknetz oder Trenngitter zum Fahrgastraum, damit die Ladung nicht über die Rücksitze gelangen kann.
  • Durch Anti-Rutsch-Matten im Kofferraum oder auf einer Ladefläche kann die Reibung stark vergrößert werden, so dass insbesondere bei flachen Gegenständen - wie Kisten oder Kartons - wesentlich sicherer ein Verrutschen oder Kippen der Ladung vermieden werden kann.
  • Müssen Gegenstände gestapelt werden, (z.B. Umzugskisten) sollen schwerere Teile immer zu unterst, leichtere zu oberst geladen werden.
  • Für das Verzurren der Ladung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die je nach der Beschaffenheit der Gegenstände und des Fahrzeuges anzuwenden sind.

Beim sogenannten Niederzurren werden Zurrketten oder Zurrgurte über die Ladung gelegt, mit den Zurrpunkten des Fahrzeugs verbunden und mit Spannern oder Ratschen gestrafft - so werden mit den dadurch erzielten zusätzlichen Druckkräften die Reibungskräfte erhöht und die Ladung wird in ihrer Lage stabilisiert. Beim Direktzurren wird die Ladung unmittelbar durch diagonal, horizontal oder schräg angeordnete Zurrmittel mit dem Fahrzeug verbunden. Diese Maßnahme ist die effektivste; allerdings müssen dafür nicht nur am Fahrzeug, sondern auch an der Fracht, entsprechende Befestigungsmöglichkeiten vorhanden sein.